Es war die nächste grosse Enttäuschung in einer an grossen Enttäuschungen nicht armen Saison für Lewis Hamilton und Ferrari: Im Qualifying zum Grossen Preis von Ungarn schied der siebenmalige Weltmeister am Samstag bereits im zweiten Abschnitt aus, startet beim Rennen am Sonntag nur von Platz zwölf. Besonders bitter für den 40-Jährigen: Teamkollege Charles Leclerc fuhr im gleichen Auto auf die Pole Position, überraschte damit Fans und Experten.
Nach dem Qualifying zeigte sich Hamilton nachdenklich – und ging mit sich selbst hart ins Gericht: «Immer liegt es an mir. Ich bin nutzlos», sagte Hamilton bei Sky und liess Gedanken über seine Zukunft anklingen: «Das Team ist gut, das Auto steht auf Pole – das Team muss wahrscheinlich den Fahrer wechseln», sagte der vollkommen frustrierte Co-Rekordweltmeister, der auf dem Hungaroring bereits achtmal gewinnen konnte.
“It’s me every time. I’m just useless. The team has no problem. The second car is on pole, so they probably just need to change driver.”
— Ferrari News 🐎 (@FanaticsFerrari) August 2, 2025
Distraught Lewis Hamilton after qualifying 💔
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Immerhin: Ferrari-Teamchef Fred Vasseur, der seinen einstigen Zögling Hamilton nach Maranello gelotst hatte (Vertrag bis Ende 2026), wollte die Wogen schnell glätten. «Zu Beginn des Qualifyings» sei Hamilton «vor Charles» gewesen, der auch «zu kämpfen gehabt» habe, überhaupt den entscheidenden dritten Quali-Abschnitt zu erreichen, kommentierte der Franzose.
Sky-Experte Ralf Schumacher erklärte später in der Übertragung, er könne es sich indes gut vorstellen, dass Hamilton sich Gedanken macht. «Ja, das ist eine Tendenz, die geht ganz, ganz schnell. Mir persönlich ist es auch schon so gegangen. Das war in der DTM, wo ich gesagt habe: ‹Ok, das hat gar keinen Sinn mehr.›»
Zur Erinnerung: Obwohl Schumacher noch ein Jahr Vertrag beim DTM-Team von Mercedes hatte, entschied er sich wegen ausbleibender Ergebnisse im März 2013 dazu, seine aktive Rennsportkarriere vorzeitig zu beenden.
Hamilton traue er zu, «dass er das kann und machen wird. Weil das ist so eine herbe Enttäuschung und er weiss nicht mehr vorwärts und rückwärts. Natürlich nicht sofort, aber passieren kann so etwas immer.» Wie es für Hamilton bei Ferrari nun weitergeht, ist noch unklar. Klar ist nur: Der einstige Serien-Sieger macht aktuell die schwerste Saison seiner Karriere durch. (riz/tonnline)