Nur selten ist Roger Federer an einem Grand-Slam-Turnier so vorgeführt worden wie heute von Stan Wawrinka. Der Baselbieter ist in seinem 44. Major-Viertelfinal auf dem Pariser Sand machtlos gegen die Power des Waadtländers. Wawrinka ist in jeder Beziehung überlegen und verdient sich den 6:4, 6:3, 7:6-Erfolg gegen seinen Kumpel.
Federer zeigt sicherlich nicht seine beste Leistung. Doch ihm blieb angesichts der Überlegenheit von Wawrinka nichts anderes übrig, als die taktische Marschrichtung diverse Male zu ändern. «Ich wollte das Turnier nicht verlassen, ohne alles versucht zu haben», erklärt er nach der Partie.
Vieles, was im Verlauf der letzten neun Tage funktioniert hatte, klappte gegen das «Stanimal» heute nicht. Zwei Hauptgründe machte Federer dafür verantwortlich: Wawrinka und der Wind. «Es war sehr schwierig bei diesen Bedingungen, umso erstaunlicher ist, wie gut Stan gespielt hat.»
Bei allem Respekt vor der Vorstellung Wawrinkas, kann der Baselbieter die Enttäuschung über seine eigene Darbietung aber nicht verheimlichen. Er sei hart mit sich ins Gericht gegangen, sagt die Weltnummer 2 schon 40 Minuten nach der Niederlage. Vor allem beim Return sei ihm zu wenig gelungen. Im gesamten Match gewinnt er nur sechs Punkte gegen den ersten Service von Wawrinka.
Federer wird sich nun einige freie Tage mit der Familie gönnen, ehe er mit der Vorbereitung auf die Rasensaison beginnt. «Ich freue mich darauf», erklärte er und meinte kämpferisch gestimmt: «Wimbledon ist mein grosses Ziel. Ich will dort gewinnen.» Wawrinka traut er derweil in Paris noch einiges zu: «Ich bin überzeugt, dass er weiterhin stark spielen wird. Ich hoffe, er zieht das durch.» (pre/si)