Fünf Jahre nach dem Abstieg aus der Bundesliga hat der HSV ein weiteres Mal die Rückkehr ins Oberhaus des deutschen Fussballs verpasst. Immerhin erhalten die Hamburger in den Relegationsspielen gegen den VfB Stuttgart, den Bundesliga-Drittletzten, eine zweite Chance. Die Partien finden am 1. und am 5. Juni statt.
Der HSV feierte in der letzten Runde am Sonntagnachmittag in Sandhausen einen 1:0-Sieg. Als die Partie dort beendet war, lief das Parallelspiel zwischen Jahn Regensburg und dem FC Heidenheim noch. Völlig überraschend führte Regensburg, wie Sandhausen ein Absteiger, zu Beginn der Nachspielzeit mit 2:1.
Drama in Sandhausen! Platzsturm, dann missverständliche Infos aus Regensburg und am Ende doch die Gewissheit: Es reicht nicht zum direkten Aufstieg für den HSV! #hsv #sky2buli #svshsv pic.twitter.com/7lvxdK4Wrz
— Sky Sport (@SkySportDE) May 28, 2023
Doch Heidenheim war noch nicht besiegt. Und es hatte noch Zeit: Mindestens elf Minuten liess der Schiedsrichter nachspielen. Während in Sandhausen schon die mitgereisten HSV-Fans den Aufstieg feierten, schlug Heidenheim eiskalt zu. Erst verwertete Jan-Niklas Beste in der 93. Minute einen Penalty zum 2:2. Und in der 99. Minute stand Tim Kleindienst goldrichtig. Mit seinem 25. Saisontor erzielte der Stürmer den Treffer zum 3:2-Auswärtssieg nach 0:2-Rückstand.
«Darum lieben wir den Sport, weil genau solche Geschichten geschrieben werden», sagte Liga-Torschützenkönig Kleindienst bei «Sky». «Das ist einfach geisteskrank. Ich bin ein Mal richtig gestanden und mache ihn, das ist Wahnsinn. Das war der pure Glaube, der uns noch zum Sieg verholfen hat.»
Der FC Heidenheim überholte dank der besseren Tordifferenz noch den Mitaufsteiger Darmstadt 98 und wurde Zweitliga-Meister. Die Darmstädter kassierten zum Abschluss bei Greuther Fürth eine 0:4-Klatsche.
Heidenheim, 150 Kilometer nördlich vom Bodensee in der Nähe von Ulm gelegen, spielt nächste Saison erstmals überhaupt in der Bundesliga. Trainiert wird der FCH seit 2007 von Frank Schmidt, der den Klub einst in der fünfhöchsten Liga übernommen hatte. «Ich möchte keine Statue, denn da wird irgendwann hingepinkelt und das will ich nicht», betonte Schmidt. (ram)
Wie auch immer - es freut mich neben Darmstadt nun auch mal einen absoluten Neuling in der Bundesliga zu sehen.