Am Sonntag steht wieder einmal ein Highlight an im Schaffhauser Fussballstadion, weit draussen im Industrieareal im Norden der Stadt. Mit Servette kommt in der 2. Runde des Schweizer Cups der Titelverteidiger.
Es ist eine grosse Gelegenheit für den FCS, mit einem Exploit für positive Schlagzeilen zu sorgen – und sich bei potenziellen Investoren zu präsentieren. Denn die Kassen sind leer; Geschäftsführer Jimmy Berisha kündigte in den «Schaffhauser Nachrichten» unlängst an, dass der Klub einen eisernen Sparkurs fahren müsse.
Kein Geld kommt von dort, wo es im Fussball gerade in Strömen fliesst: Saudi-Arabien. «Dieses Thema hat sich erledigt», sagte Berisha dem «Blick». Prinz Abdullah bin Saad bin Abdulaziz Al Saud hatte nach einem Treffen mit dem Schaffhauser CEO im März mitgeteilt, man habe eine Vereinbarung getroffen, in den Klub zu investieren. Doch über eine Absichtserklärung kam man nicht hinaus.
Und auch andere mögliche Geldgeber liessen «nachdem sie unsere Bilanzen gesehen haben» (Berisha in den «Schaffhauser Nachrichten») die Finger von einem Investment. Sie kamen Berichten zufolge aus Katar, den USA, England, Spanien oder Deutschland.
Wer an die Gelb-Schwarzen glaubt, ist Leonid Nowoselski. Der 54-jährige Russe lebt seit Jahren im Tessin, eine Weile lang investierte er viel Geld in den FC Lugano, bis der Klub von Amerikanern übernommen wurde.
Nun konnte Nowoselski überzeugt werden, dem FC Schaffhausen zu helfen. Er übernimmt demnach die Kosten einiger Spieler, etwa für das 16-jährige Juwel Alessandro Bizzarri oder für den 18-jährigen Maxim Nowoselski – seinen Sohn.
Schaffhausen benötigt nicht nur für Spieler Geld. Vor allem das 2017 eröffnete Stadion scheint eine Hypothek für den Klub zu sein. Jimmy Berisha spricht von «immensen Unterhaltskosten», der FCS müsse jährlich rund 900'000 Franken alleine für die Instandhaltung ausgeben. Dennoch bleibt der CEO zuversichtlich. In den «Schaffhauser Nachrichten» betonte er: «Wer über den FCS spottet, wird sich noch wundern.» (ram)