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So viel geben Geld Super-League-Klubs für Spielerberater aus

Renato Steffen wechselte in der Winterpause von YB zum FC Basel.
Renato Steffen wechselte in der Winterpause von YB zum FC Basel.
Bild: Daniela Frutiger/feshfocus

Über 4 Millionen: So viel Geld geben Super-League-Klubs für Spielerberater aus

Erstmals wird offiziell bekannt, wie viel Spielerberater bei Transfers verdienen. In der Schweiz variieren die Summen stark. Während Basel mehr als zwei Millionen Franken dafür ausgibt, kommen andere Klubs mit einem Bruchteil davon aus.
06.04.2016, 08:1406.04.2016, 11:28
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Um Licht ins Dunkle des oft verworrenen Transfergeschäfts zu bringen, hat die FIFA neue Richtlinien durchgesetzt. Demnach müssen die nationalen Verbände veröffentlichen, wie viel Geld bei Transfers an Berater fliessen.

Das Dokument, welches in schönstem Beamtendeutsch «Vergütungen Klubs an Spielervermittler (01.04.2015 – 31.03.2016) gemäss Art. 10 Abs. 2 lit. b SFV-Reglement zur Arbeit mit Vermittlern» heisst, ist auf der Website des Schweizerischen Fussball-Verbands abrufbar.

So viel überwiesen die Super-League-Klubs in den letzten 12 Monaten an Berater. Lugano gab keinen Rappen dafür aus, dafür erscheint Wil (Challenge League) weit oben in der Rangliste.
So viel überwiesen die Super-League-Klubs in den letzten 12 Monaten an Berater. Lugano gab keinen Rappen dafür aus, dafür erscheint Wil (Challenge League) weit oben in der Rangliste.
bild: football.ch

Die Summe, welche Berater insgesamt einsteckten, beträgt 4'446'382 Franken Den Löwenanteil machen zwar die Klubs der Super League aus. Doch schon auf Platz 5 folgt der FC Wil aus der Challenge League, wo türkische Investoren eine neue Mannschaft zusammengekauft haben. Mehr als 200'000 Franken flossen dabei an Berater.

FC Basel: 133'000 Franken pro Transfer geht an Berater

Basel-Sportchef Georg Heitz sagt im Tages-Anzeiger, dass ihn die Spitzenposition seines Klubs nicht überrasche. Der Meister hat schliesslich viele Spieler verpflichtet und mitunter hohe Ablösesummen bezahlt. Aus dieser ergibt sich oft der Betrag, den ein Berater verdient. Manchmal, so Heitz, werde aber auch eine Pauschale vereinbart.

Die Basler Führungsetage mit Präsident Heusler, Trainer Fischer und Sportchef Heitz (von links).
Die Basler Führungsetage mit Präsident Heusler, Trainer Fischer und Sportchef Heitz (von links).
Bild: KEYSTONE

Der FC Basel hat für 15 Transaktionen im Schnitt 133'000 Franken an Berater abgegeben. «Die Summe mag hoch erscheinen», so Heitz, «was auch darin begründet sein kann, dass gewisse Wechsel ablösefrei stattgefunden haben.» In diesem Fall fällt die Provision für den Berater meist höher aus.

Verglichen mit den Top-Ligen sind die Schweizer Werte lächerlich tief. Schalke 04 beispielsweise gab 18.36 Millionen Franken für Spielerberater aus, so viel wie kein anderer Bundesliga-Klub. Noch mehr Kohle liessen Liverpool (19.49 Mio. Fr.) und Manchester United (18.90 Mio. Fr.) in die Taschen der Agenten fliessen.

Ein Transfer allein macht Berater noch nicht zwingend reich

Ein weiteres Dokument auf der Verbands-Website listet fein säuberlich auf, welcher Berater an welchem Transfer beteiligt war – nicht aber, was er dafür verdient hat. Die meisten Spielerwechsel, zehn an der Zahl, fädelte Milos Malenovic ein, ein ehemaliger Super-League-Stürmer und bisweilen umstrittener Spielerberater.

Nicht jeder Spieleragent ist automatisch ein gemachter Mann, wenn ihm ein Transfer geglückt ist. So erhielt Moussa Meite vom FC Naters 4000 Franken überwiesen, weil Mittelstürmer Nsiala Jordi ins Oberwallis wechselte. Es war der einzige Transfer in der Schweiz, welcher der Berater von Werder Bremens Verteidiger Ulisses Garcia in den letzten zwölf Monaten betreute.

Die wichtigsten Transfers im Winter 2016

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