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Guardiola: «Bei Atlético herrscht die beste Stimmung in Europa»

Lautstarker Support: Fans im Vicente-Calderon-Stadion.
Lautstarker Support: Fans im Vicente-Calderon-Stadion.
Bild: SUSANA VERA/REUTERS

Guardiola bauchpinselt Atlético: «In diesem Stadion herrscht die beste Stimmung in Europa»

Fakt ist: Gegen Atlético Madrid spielt niemand gerne. Fakt ist: Der FC Bayern München muss es in den Halbfinals der Champions League tun. Ein Auswärtstor heute im Hinspiel wäre für die Deutschen wichtig. Doch in Madrid trifft fast nie ein Gast.
27.04.2016, 06:4627.04.2016, 07:46
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Die Spieler im Kader des FC Bayern München kommen zusammen auf 1310 Europacup-Spiele. Viele von ihnen haben schon die Champions League gewonnen, einige sind Weltmeister, einer ist zudem Europameister, einer auch Südamerika-Meister. Doch ein Spiel im Madrider Estadio Vicente Calderon gegen Atlético Madrid hat der FC Bayern München noch nie absolviert. «Auch für erfahrene Spieler wie Lahm oder Neuer wird das eine grosse Erfahrung», sagte Bayerns spanischer Coach Pep Guardiola. «In diesem Stadion herrscht die beste Stimmung in Europa.»

Die Stimmung im Estadio Vicente Calderon.YouTube/Fußballgenie

Zumindest die paar Spanier bei Bayern München wissen, was auf sie zukommt. Der Respekt vor dem Gegner und der heissen Atmosphäre im engen Kessel ist gross. «Atlético Madrid war für mich das Team, gegen das ich am wenigsten gerne spielen wollte», gestand etwa der Verteidiger Javi Martinez, der früher mit Athletic Bilbao in Madrid angetreten war.

Martinez (rechts) wird im Training gestern von Rafinha bedrängt, Vidal und Benatia schauen gespannt zu.
Martinez (rechts) wird im Training gestern von Rafinha bedrängt, Vidal und Benatia schauen gespannt zu.Bild: MICHAELA REHLE/REUTERS

Seit sechs CL-Heimspielen ohne Gegentor

Wie schwer es ist, bei Atlético Madrid etwas zu holen, haben in den letzten Jahren viele Grosse des europäischen Fussballs erfahren müssen. Der FC Barcelona scheiterte innerhalb von zwei Jahren zweimal in den Viertelfinals, ohne im Vicente Calderon ein Tor erzielt zu haben. Real Madrid kam vor einem Jahr – ebenfalls im Viertelfinal – auch bloss zu einem 0:0 und Juventus Turin verlor in der letzten Saison auf dem Weg in den Final in den Gruppenspielen bei Atlético 0:1.

Pep Guardiola lobt Atlético mal wieder über den grünen Klee.
Pep Guardiola lobt Atlético mal wieder über den grünen Klee.Bild: Paul White/AP/KEYSTONE

Seit sechs Partien ist Atlético Madrid im eignen Stadion in K.o.-Spielen der Champions League ohne Gegentor. Der letzte erfolgreiche Gast war Milans Kaka im März 2014 (Atlético gewann dieses Spiel allerdings 4:1). Die Bayern wollen Atléticos Serie durchbrechen. Sie haben das Ziel, Atlético in eine Ausgangslage zu bringen, in der die Spanier im Rückspiel in München offensiv aktiv sein müssen. Das wäre die Basis, um nach Real Madrid (2014) und Barcelona (2015) nicht zum dritten Mal in Folge in den Halbfinals an einer spanischen Mannschaft zu scheitern.

Mit Leidenschaft gegen die fussballerische Klasse der Bayern

Die beiden Teams, die meist so gegensätzlichen Fussball zeigen, waren im Vorfeld des Hinspiels bemüht, den Gegner zu preisen. «Das wird ein grosses, grosses Spiel gegen ein grosses, grosses Team», sagte Guardiola. Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge sprach davon, die Chancen stünden «50:50». Bei Atlético sind sie anderer Meinung und wollen sich als klare Aussenseiter sehen. Captain Gabi sagte: «Unsere Stärke liegt in unserm Wissen, dass Bayern besser ist.» Aber sie könnten das durch ihre Leidenschaft ausgleichen, so der Mittelfeldspieler.

Diego Simeone: Das pure Gegenteil von Guardiola.
Diego Simeone: Das pure Gegenteil von Guardiola.
Bild: MICHAEL DALDER/REUTERS

Gabi kommt gegen Bayern eine noch wichtigere Rolle zu als gewöhnlich. In Abwesenheit des verletzten Abwehrchefs Diego Godin ist er der grosse Chef im zu erwartenden Réduit der Spanier. Gabi agiert im zentralen Mittelfeld vor einer Innenverteidigung mit einem 20-Jährigen Franzosen (François Lucas) und einem 21-jährigen Uruguayer (José Maria Gimenez). Diese beiden Personalien nahm Aussenverteidiger Filipe Luis zum Anlass, in wenigen Worten das Atletico des argentinischen Trainer Diego Simeone zu erklären: «Wir haben keine grossen Stars, doch wir sind eine Mannschaft, in der jeder für den anderen läuft und kämpft.» (ram/sda)

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