Als Jessic Ngankam zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit die Partie für Hertha Berlin zum zweiten Mal ausglich, war der Beweis erbracht, dass selbst die Bayern die intensive letzte Saison nicht kalt gelassen hat. Doch das Team von Hansi Flick hat selbst für solche Situationen einen Notfallplan. Er heisst: Robert Lewandowski. Der 32-jährige Angreifer sorgte praktisch im Alleingang dafür, dass der Meister nach der 1:4-Niederlage gegen Hoffenheim in der Liga nicht die nächste Delle einfuhr. Dazu passte es, dass der Pole in der dritten Minute einen Foulpenalty zum 4:3 verwandelte, den er zuvor selber herausgeholt hatte.
Ein erstes Mal war Lewandowski in München fünf Minuten vor der Pause mit dem 1:0 auf den Plan getreten, das 2:0 erzielte er aus der Drehung kurz nach Wiederanpfiff. Es deutete alles auf einen gewöhnlichen Fussball-Abend in München hin, ehe den Bayern etwas der Schnauf ausging. Jhon Cordoba (59.) und der ehemalige Sittener Matheus Cunha (71.) nutzten die Münchener Schaffenspause zum 2:2, ein Aufwand der letztlich unbelohnt bleiben sollte. Dank Lewandowskis Effort bleiben die Bayern nur einen Punkt hinter der Spitze zurück.
Tore: 40. Lewandowski 1:0. 51. Lewandowski 2:0. 60. Cordoba 2:1. 71. Cunha 2:2. 85. Lewandowski 3:2. 88. Ngankam 3:3. 92. Lewandowski (Foulpenalty) 4:3.
Wenn Wolfsburg in dieser Saison in der Bundesliga antritt, dann sind Tore Mangelware und Punkte werden höflich geteilt – daran änderte sich auch in der 3. Runde nichts. Nach einem 0:0 gegen Leverkusen und einem 1:1 in Freiburg liessen sich auch die zuvor stets siegreichen Augsburger gegen das Team von Oliver Glasner mit einer Punkteteilung abspeisen. Dabei hätte sich der FCA bei einem Sieg alleine an die Tabellenspitze gesetzt.
Letztlich werden sich die Gäste mit dem Remis anfreunden können, weil Wolfsburg dem Sieg über 90 Minuten näher gestanden war. Nach 26 Minuten revidierte der VAR den vermeintlichen Führungstreffer des Heimteams durch Josip Brekalo wegen eines knappen Offsides von Wout Weghorst, zehn Minuten nach der Pause scheiterte der Schweizer Nationalspieler Admir Mehmedi mit seinem Abschluss aus wenigen Metern am hervorragend reagierenden Rafal Gikiewicz. Augsburgs Ruben Vargas, der nach Oberschenkelproblemen in der 57. Minute ins Spiel kam, vermochte keine Akzente zu setzen.
Wolfsburg mit Mehmedi (bis 71.), ohne Steffen (Coronavirus) und Mbabu (verletzt). Augsburg mit Vargas (ab 57.). (ram/sda)