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Kanton Waadt: D-Junioren-Spiele werden abgesagt – Grund ist ein Vater

Kampf um den Ball, an einem Fussball Turnier von E Junioren, am Samstag, 26. Mai 2018 im Schlatt bei Gasel BE. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
Im Kanton Waadt werden an diesem Wochenende keine Spiele der D-Junioren statt.Bild: KEYSTONE

Weil ein Vater durchdrehte: Kanton Waadt sagt für das Wochenende 111 Juniorenspiele ab

Der Vater eines 10-jährigen Fussball-Juniors ist am letzten Wochenende einen Schiedsrichter körperlich angegangen. Die Reaktion ist heftig – und eine Kollektivstrafe.
21.03.2024, 17:4521.03.2024, 17:45
Raphael Gutzwiller / ch media
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Kollektivstrafen oder Einzeltäterverfolgung? So lautet die grosse Diskussion um die Fanthematik im Profifussball derzeit. Im Juniorenfussball hat sich nun der Fussballverband Waadt für eine harte Kollektivstrafe entschieden. Am kommenden Wochenende finden keine Spiele der D-Junioren (10 bis 12 Jahre) statt, weil in der Vorwoche ein Vater eines Juniors durchdrehte. Bei einer Partie am Samstag, 16. März griff er bei einer Partie der D-Junioren in Broye den Schiedsrichter tätlich an.

Auf den Gewaltakt reagiert der Waadtländer Fussballverband mit Härte. Kurzerhand sagt er 111 Spiele des kommendes Wochenende ab. Die D-Junioren und ihr weibliches Pendant FF15 dürfen keine Partie bestreiten. Gegenüber «24 Heures» sagt Präsident Gilbert Carrard, dass die Entscheidung im Zentralausschuss einstimmig getroffen wurde. «Wir wissen, dass damit junge Menschen und Teams bestraft werden. Doch wir bedauern den Vorfall gleich nach Wiederaufnahme nach der Winterpause. Mit dem Entscheid möchten wir sofort Farbe bekennen.»

Schon im vergangenen Herbst ist es im Waadt zu mehreren Vorfällen im Juniorenfussball gekommen – insbesondere die Schiedsrichter seien immer wieder Beleidigungen und Angriffen ausgesetzt gewesen. Viele dieser Fälle seien von den Schiedsrichtern aus Angst gar nicht erst rapportiert worden. Deshalb sei der neuerliche Vorfall mit dem Vater ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe.

Ermittlungen zum Vorfall laufen. Was genau geschehen ist, ist unklar. Laut Recherchen von «24 Heures» soll der Vater aber dem Schiedsrichter mindestens einen Schlag verpasst haben. Das Spiel wurde daraufhin abgebrochen. «Es war auf jeden Fall mehr als ein einfacher Schubser», sagt Carrard. Das Opfer erstattet in der Zwischenzeit Anzeige und der Vater muss mit einem Stadionverbot rechnen. Carrard sagt: «Ein solches Verhalten ist einfach unerträglich.»

Zu den Verlieren des Vorfalls werden zunächst alle D-Junioren im Waadtland. Die Kinder dürfen ihrem Hobby an diesem Wochenende nicht nachgehen - weil ein Vater durchdrehte.

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134 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Baron Münchhausen
21.03.2024 18:55registriert August 2020
Ich sehe das nicht als Kollektivstrafe, sondern als Protestaktion. Es soll zeigen, das nun "assez de foin en bas" ist. (Gnueg Heu dune isch)
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UncleHuwi
21.03.2024 19:53registriert Mai 2015
Stell dir vor dein Vater ist dafür verantwortlich dass über 100 Juniorenfussballspiele nicht stattfinden🤦
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Bratte
21.03.2024 18:31registriert Juni 2018
Gut so.
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