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FSV Frankfurt – Elversberg: Nichtangriffspakt in Regionalliga empört

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Spieler von Frankfurt und Elversberg feiern gemeinsam.Bild: IMAGO / Jan Huebner

«Ein schwarzer Tag» – Nichtangriffspakt in Regionalliga empört Fussball-Deutschland

09.05.2022, 10:5809.05.2022, 12:37
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Tatort Regionalliga. Ein Nichtangriffspakt zwischen zwei Teams sorgte am Wochenende in Fussball-Deutschland für Empörung. In der Regionalliga Südwest traf der FSV Frankfurt am Samstagnachmittag auf den SV Elversberg und nachdem es in der 78. Minute nach zwei frühen Toren immer noch 1:1 stand, stellten beide Mannschaften den Betrieb ein.

Elversberg schob sich in der eigenen Platzhälfte nur noch den Ball hin und her. Die Hausherren aus Frankfurt zeigten ebenfalls keinen Kampfgeist mehr und kamen bis zum Schlusspfiff kein einziges Mal mehr in Ballbesitz. Elversberg war damit so gut wie sicher aufgestiegen, Frankfurt sicherte sich seinerseits den Ligaerhalt. Nach dem Schlusspfiff feierten die beiden Mannschaften gemeinsam mit Bier auf dem Rasen. Der SG Sonnenhof Grossaspach schaute derweil in die Röhre und stieg trotz eines 3:1-Erfolgs gegen Ulm ab.

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Nach dem Schlusspfiff waren Musik und Bier angesagt.Bild: IMAGO / Jan Huebner

Die Beteiligten sind überzeugt, nichts falsch gemacht zu haben. «Es war klar, dass wir bei einem Unentschieden so gut wie durch sind. Da ist das legitim», sagte Elversbergs Trainer Horst Steffen zur «Bild»-Zeitung. Frankfurts Coach Tim Görner ergänzte: «Uns hat das Unentschieden gereicht. Warum sollten wir da attackieren?». Und sein Sportchef Thomas Brendel sagte gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung»: «Ich denke, das ist verständlich. Zwei andere Mannschaften hätten es genauso gemacht. Da wäre sich jeder selbst am nächsten gewesen.»

In der deutschen Medienlandschaft kam der Nichtangriffspakt dagegen nicht sonderlich gut an. Man fühlte sich an die «Schande von Gijon» erinnert. Bei der WM 1982 einigten sich die deutsche Nationalmannschaft und Österreich auf dem Rasen auf einen knappen 1:0-Sieg der DFB-Elf. Durch das Ergebnis zogen beide Teams auf Kosten Algeriens letztlich in die Zwischenrunde ein. Die Bild schrieb am Wochenende gar von einem «schwarzen Tag für den Fussball». (abu)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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trichie
09.05.2022 10:56registriert Mai 2017
Dass das Ganze gegen den Fair-Play-Gedanken ist brauchen wir nicht diskutieren. Aber gegen eine konkrete Regel verstossen haben sie eben auch nicht.

Daher die Frage: wenn man derartige beidseitige Passivität tatsächlich in irgend einer Form sanktionieren möchte, wo zieht man die Grenze?
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Jacques #23
09.05.2022 10:58registriert Oktober 2018
Im anderen Artikel gleich nebenan würde die gesamte Welt weinen und aufatmen bei einem Nichtangriffspakt.

Es ist immer eine Frage der Perspektive.
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FyRn4d4
09.05.2022 11:35registriert März 2017
Der grosse Unterschied, zur Schande von Djion ist, dass es hier um eine Meisterschaft geht mit 36 Spielrunden.
Wirkliches Fairplay ist es nicht, aber es kann kein Gegner sagen, man habe nun wegen diesem Spiel den Klassenerhalt/Aufstieg nicht geschafft.
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