Bei der Wahl des Gewinners des diesjährigen Ballon d'Or hat es für einmal keine Überraschung gegeben. Hatte die umstrittene Krönung von Lionel Messi zum Weltfussballer im vergangenen Jahr allenthalben Verwunderung und Unverständnis hervorgerufen, setzte sich mit Karim Benzema von Real Madrid am Montagabend in Paris nun jener Kandidat durch, dem im Vorfeld der Verleihung die Favoritenrolle attestiert worden war. Er verwies Sadio Mané (Bayern München) und Kevin De Bruyne (Manchester City) bei der durch das Magazin «France Football» verliehenen Ehrung auf die Plätze zwei und drei.
«Ich bin stolz, ihn vor mir zu sehen», sagte der mit Standing Ovations und «Karim»-Sprechchören gefeierte Benzema mit Blick auf den goldenen Ball. Den Ballon d'Or zu gewinnen, sei immer ein Kindheitstraum gewesen. Für den Torjäger war es bereits die zweite herausragende individuelle Auszeichnung in diesem Jahr, nachdem er im August als Europas Fussballer des Jahres geehrt worden war.
Der französische Stürmer drängte sich in der zurückliegenden Spielzeit für den seit Kindheitstagen ersehnten Preis regelrecht auf. Dabei fielen zum einen seine imposanten persönlichen Leistungsdaten ins Gewicht: Der inzwischen 34-Jährige sicherte sich mit 27 Treffern unangefochten den Titel des Torschützenkönigs in La Liga und glänzte mit beinahe schon surreal anmutenden 15 Toren in zwölf Champions-League-Partien. Doch auch der für viele Beobachter etwas überraschende Gewinn der «Königsklasse» seines Vereins dürfte dem Goalgetter erheblich in die Karten gespielt haben. Benzema gibt zudem längst ein vorzügliches Beispiel seltener Vereinstreue ab: Bereits seit 2009 trägt er das Trikot des «weissen Balletts:» In 615 Partien für Real gelangen ihm bis anhin beachtliche 328 Treffer.
Dass dem seit mehr als einer Dekade treffsicheren Angreifer in den Jahren zuvor selten die Bühne derartiger sportlicher Wertschätzung bereitet worden war, hatte sich Benzema indes wohl auch selbst zuzuschreiben. Aufmerksamkeit erregte der in Lyon geborene Profi nämlich auch abseits des Fussballplatzes. 2015 machte sich Benzema zum Mittäter beim strafrechtlich relevanten Versuch, seinen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena mit einem Sex-Video zu erpressen.
Für «Les Bleus» war er nach Bekanntwerden der Affäre jahrelang kein Thema mehr, auch dem Weltmeister-Team von 2018 gehörte der Stürmer nicht an. Erst 2021, im selben Jahr, in dem er wegen Beihilfe zur versuchten Erpressung zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt wurde, kehrte Benzema in die Equipe von Didier Deschamps zurück – und gewann gleich die Nations League. (aargauerzeitung.ch)
Egal herzliche Gratulation!
Wie ein Wein, je älter, um so besser.
Entscheidend war aber der Abgang von CR7. Nicht dass er vorher schlecht war aber seit dem ist Benzema erst so richtig aufgeblüht.