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Kroos-Interview – darum gibt es keine Versöhnung mit dem ZDF-Reporter

Toni Kroos Nils Kaben ZDF Champions League Final
Kroos im Interview mit ZDF-Reporter Nils Kaben.Bild: IMAGO / Moritz Müller

Kroos legt im Interview-Streit nach – darum gibt es keine Versöhnung mit dem ZDF-Reporter

Auch Tage nach dem Interview-Aufreger nach dem Champions-League-Final sieht Toni Kroos daran nichts Verwerfliches. Im Podcast mit seinem Bruder Felix erklärt der Mittelfeldspieler von Real Madrid ausführlich seine Sicht der Dinge.
01.06.2022, 11:1101.06.2022, 16:00
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Das abgebrochene ZDF-Interview von Toni Kroos nach dem Champions-League-Final wirft weiterhin hohe Wellen. Nachdem am Montag Reporter Nils Kaben in einem «Spiegel»-Interview erklärt hat, dass «man sich als Spieler so nicht benehmen sollte», hat sich nun der Real-Superstar im Podcast «Einfach mal Luppen» noch einmal zu seiner Wutrede im Live-TV geäussert.

Das komplette Kroos-Interview nach dem CL-Final.Video: streamja

«Auf jeden Fall kann man das auch mit etwas weniger Emotion bewerten, definitiv. Ich muss aber sagen, dass sich meine Meinung nicht geändert hat», erklärte Kroos.

Für ihn sei der Moment nach dem Schlusspfiff «wirklich emotional» gewesen. Unmittelbar zuvor habe er mit Luca Modric «noch auf dem Platz gelegen und wir haben uns bepisst vor Glück.»

Kroos und Modric unmittelbar nach dem Schluspfiff.
Kroos und Modric unmittelbar nach dem Schluspfiff.bild: imago-iamges.de

Kroos sagte, er wisse nicht, wie viele emotionale Interviews es von ihm gebe. Deshalb hatte er sich erhofft, dass der «Kollege vom ZDF», den Kroos während seinen Ausführungen nie namentlich erwähnt, «das jetzt auch mal so laufen lassen» würde, «weil man so glücklich ist wie selten zuvor.»

Der fünffache Champions-League-Sieger ärgerte sich erneut darüber, dass es Kaben nicht bei der einen negativ formulierten Frage beliess. «Das dann mit einer zweiten und dritten Frage so kaputtzumachen, das konnte ich einfach nicht verstehen. Das habe ich echt als völlig empathielos wahrgenommen, als völlig fehlendes Fingerspitzengefühl, und das von einem Mann, der ja extrem viel Erfahrung haben soll», monierte der frühere deutsche Nationalspieler.

Er habe «kein Problem damit, über die sportlichen Dinge zu sprechen. Und ich erwarte auch nicht, da drei Minuten gefeiert zu werden von dem Reporter.» Doch Kroos fand die Herangehensweise «in so einem speziellen Moment viel zu wenig empathisch». Und das sei bei ihm in diesem emotionalen Moment einfach nicht gut angekommen.

Nach Nils Kaben (links) führte Laura Wontorra (in blau) ein Interview für DAZN, das keinen Staub aufwirbelte.
Nach Nils Kaben (links) führte Laura Wontorra (in blau) ein Interview für DAZN, das keinen Staub aufwirbelte.bild: imago-images.de

Er sei aber «schon einer, der versucht zu reflektieren und schaut, was habe ich falsch gemacht? Ich hätte das Wort ‹Scheissfrage› von mir aus weglassen können … man hätte es bei ‹Drecksfrage› belassen können», scherzte der 32-Jährige schliesslich.

Kroos habe sich zuletzt auch überlegt, die Sache persönlich mit Kaben zu klären und den ZDF-Reporter gar in seinen Podcast einzuladen. Dieser Gedanke sei aber ziemlich schnell verflogen, als er gesehen habe, dass dieser «auch noch der Erste ist, der ein Interview gibt und da noch sagt: ‹Als Spieler sollte man sich nicht so benehmen.›»

Eine Aussprache habe sich damit dann «doch auch erledigt. Man wählt nicht selbst den Weg, ein Interview zu geben und sich verteidigen zu wollen.» Er habe sich schliesslich nach dem Interview auch nicht mehr gross äussert. Zum Schluss erklärte Kroos das Thema endgültig «für beerdigt». Nach seinen neusten Äusserungen ist allerdings unklar, ob das auch so bleiben wird. (pre)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Micha
01.06.2022 11:56registriert Februar 2021
Ja Selbstreflektion waren noch die Stärke von Sportjournalisten. Ich kann Kroos voll und ganz verstehen. Man ist nach dem Sieg sehr emotional und dann muss man sich irgendwelche dummen Fragen anhören.

Meiner MEinung nach sind diese Interviews eh total unsinnig. Ich sehe es ja schon in der Bundesliga. Die Fragen, die gestellt werden, sind teilweise nur zum fremdschämen.
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