Fast hätte es der offensive Mittelfeldspieler ohne Transfer in die Super League geschafft. In der Barrage scheiterte Dos Santos letzte Saison mit dem FC Thun an den Grasshoppers. Der 21-Jährige, Anfang Jahr zum besten Spieler der Challenge League gewählt, war daraufhin nicht mehr zu halten für die Berner Oberländer, bei denen er vom Junior zum besten Skorer gereift ist. Sein Debüt in der 1. Mannschaft gab er bereits als 18-Jähriger.
Mit zehn Toren und neun Assists in der Meisterschaft empfahl sich Dos Santos in der vergangenen Spielzeit definitiv für höhere Aufgaben. Sogar ein Transfer ins Ausland stand für den kreativen Spielmacher mit Skorerqualitäten zur Diskussion. Lugano machte aber das Rennen um den beidfüssig starken Interlakner mit portugiesischen Wurzeln. Gegen eine Million Franken sollen die Tessiner für Dos Santos bezahlt haben, der in der Schweizer U21-Nationalmannschaft seit dem letzten Herbst regelmässig zum Einsatz kam.
Der 27-jährige Serbe ist einer von sieben neuen Spielern, die der Sportchef Milos Malenovic für die beginnende Saison verpflichtet hat. In den letzten beiden Jahren empfahl sich der Linksverteidiger in der Heimat bei Cukaricki für Aufgaben im Ausland. «Ich habe grössere Spuren hinterlassen, als ich es mir je erhofft hätte», sagte Tosic bei seinem Abgang aus dem Belgrader Stadtteil Cukarica.
Tosic war ohne grossen Kredit 2020 innerhalb der serbischen Liga zu Cukaricki gestossen und steigerte sich auf einen Marktwert von 2,5 Millionen Euro, womit er es in der Super League diesbezüglich in die Top 25 schafft. Auch ein ungarischer Spitzenklub sei in diesem Sommer an ihm interessiert gewesen, sagte der vom FCZ als kopfballstark und athletisch beschriebene Neuzugang, der mit Stürmer Luka Jovic einen berühmten Götti hat. In Zürich soll Tosic den Linksverteidiger aus dem FCZ-Meisterteam, Adrian Guerrero, vergessen machen.
Wer Fussballfan ist und Stankovic hört, denkt an Dejan und prächtige Weitschüsse. In Luzern soll sich der jüngste Sohn der vor zehn Jahren zurückgetretenen Inter-Legende einen Vornamen machen. In seinem ersten Testspiel für die Innerschweizer zeigte der 18-jährige defensive Mittelfeldspieler schon mal ähnliche Fähigkeiten wie sein Vater und zirkelte einen Freistoss ins Tor.
Die Fussstapfen, in die Aleksandar Stankovic treten muss, sind nicht nur in der eigenen Familie gross, sondern auch in Luzern, schliesslich gilt er als Ersatz des nach Belgien transferierten Ardon Jashari. Angst macht ihm die Herausforderung nicht. Bevor er an den FCL verliehen wurde, war er Captain von Inter Mailands U19-Team, und auch im serbischen Junioren-Nationalteam ist er ein Führungsspieler. Dank Videos und Gesprächen mit Federico Dimarco, einst bei Sion, heute bei Inter Mailand, bereitete er sich sorgfältig auf die Super League vor. Es soll ein Sprungbrett werden, zurück nach Mailand.
Auch der neue Basler Mittelfeldspieler ist der Sohn eines ehemaligen Fussballprofis. Er kam im Februar 2000 zur Welt, wenige Wochen nachdem Jérôme Leroy zu Olympique Marseille gewechselt hatte. Die Familie verliess Südfrankreich zwei Jahre später Richtung Paris Saint-Germain und verpasste damit die Ankunft in Marseille von Fabio Celestini, dem Coach des FC Basel, um wenige Monate.
Léo Leroy ist wie Celestini ein technisch starker defensiver Mittelfeldspieler, der aber bislang sein Potenzial nicht ausschöpfen konnte. In Montpellier war er in der vergangenen Ligue-1-Saison nur Ergänzungsspieler. Ihm wurde nachgesagt, er könne die guten Ansätze aus dem Training in den Matches nicht bestätigen. Als das Angebot vom FCB kam, musste Leroy nicht lange überlegen. Einen Tag nach der Rückkehr aus seinen Ferien in Japan machte er sich auf den Weg Richtung Basel. Vom FCB hat er schon viel gehört. Der eine oder andere seiner früheren Mitspieler spielte dort, etwa Jonas Omlin, der «mir viel Gutes über den Verein erzählt hat».
Gut drei Stunden Super-League-Fussball hat der U21-Nationalstürmer schon in den Beinen. Als 18-Jähriger kam er für den FC Lugano zu einigen Kurzeinsätzen, bevor er für zwei Jahre nach Wil verliehen wurde. Eine Rückkehr ins Tessin, wo er aufgewachsen ist, wäre fussballerisch schwierig gewesen angesichts der Breite im Kader der Luganesi. Bei GC, das letzte Saison gemessen an den erzielten Toren die zweitschwächste Offensive der Liga besass, ist der 21-jährige Muci hingegen ein Hoffnungsträger.
Das Toreschiessen ist Mucis Kernkompetenz. Für den FC Wil traf er in seinen beiden Saisons in der Challenge League 19 Mal und legte sechs Tore auf. Er habe einen guten Riecher, erklärte der im aargauischen Lenzburg geborene Angreifer, der oft richtig steht und gern den Abschluss sucht. Für die U21-Nationalmannschaft traf er bei seinem Debüt im letzten Herbst mit einem Seitfallzieher aus 16 Metern. «Instinkt» nannte Muci als Auslöser der brillanten Aktion. Die unübersehbaren Goalgetter-Qualitäten konnte er mit seinem Bruder bestens antrainieren: Der zwei Jahre ältere Alexander Muci ist Goalie und seit diesem Sommer beim FC Wil. (nih/sda)