Sport
Fussball

Manchester United: Jadon Sancho bleibt – trotz all dem Drama

Jadon Sancho File Photo File photo dated 04-09-2022 of Manchester United, ManU manager Erik ten Hag gives instructions to Jadon Sancho left. Erik ten Hag says Jadon Sanchos sensational Champions Leagu ...
Der Riss zwischen ihnen schien riesig – doch Jadon Sancho und Trainer Erik ten Hag wollen den Streit hinter sich lassen. Bild: www.imago-images.de

«Schlussstrich gezogen» – ManUnited-Trainer ten Hag und Sancho wollen es nochmal versuchen

Mit Trainer Erik ten Hag überwarf er sich, dann flog Jadon Sancho aus dem Kader. Ein Weggang von Manchester United schien unumgänglich – doch nun kam es bei den «Red Devils» und dem 24-Jährigen zu einer Kehrtwende.
17.07.2024, 15:5917.07.2024, 16:24
Mehr «Sport»

Nachdem Jadon Sancho aus Dortmund, wo er die letzte halbe Saison leihweise unter Vertrag stand, nach Manchester zurückgekehrt war, gingen eigentlich alle von einem kurzen Aufenthalt in der drittgrössten Stadt Englands aus. Das Letzte, was erwartet wurde, war ein Verbleib des 24-jährigen Flügelspielers bei Manchester United.

Doch dazu soll es jetzt kommen. Sancho trainiert gar bereits wieder mit dem Team. Wie Trainer Erik ten Hag, dessen Vertrag Anfang Juli trotz zwischenzeitlich harscher Kritik bis 2026 verlängert wurde, erklärte, habe eine Aussprache zwischen ihm und Sancho stattgefunden. «Wir haben einen Schlussstrich gezogen und werden weitermachen und nach vorne schauen», erklärte der Niederländer. Die Aussage des 54-Jährigen kommt ziemlich überraschend, nachdem die Beziehung zwischen ihm und Sancho eigentlich nicht mehr zu kitten schien.

Im September 2023 flog der englische Nationalspieler aus dem Kader, weil er gemäss ten Hag schwache Trainingsleistungen gezeigt hatte. Nach den öffentlichen Äusserungen des Trainers platzte Sancho der Kragen. «Ich werde es nicht erlauben, dass Menschen Dinge über mich sagen, die komplett unwahr sind. Ich habe mich diese Woche im Training sehr gut verhalten», schrieb er auf X in einem später gelöschten Post. Zudem beschuldigte er ten Hag, ihn zum Sündenbock zu machen.

In der Folge stand Sancho nicht mehr im Kader, musste isoliert von der 1. Mannschaft trainieren und durfte nicht einmal mehr in der Kantine der Profis essen. Auch ein Treffen zwischen Trainer und Spieler konnte die Differenzen damals nicht beseitigen – vor allem, weil sich Sancho weigerte, sich zu entschuldigen. Deshalb musste er den Verein im Winter verlassen.

Dazu, ob Sancho ihn nun um Verzeihung gebeten habe, äusserte sich Trainer ten Hag nicht. Er betonte lediglich erneut, dass die beiden einen Schlussstrich unter diese Sache gezogen hätten. Ausserdem erklärte er: «Manchester United braucht gute Spieler und Jadon ist ein guter Spieler.»

Das konnte Sancho in seinen zweieinhalb Jahren bei den «Red Devils» aber noch zu selten unter Beweis stellen. Zwar liess er sein Potenzial immer wieder aufblitzen, doch zeigte er nicht konstant Leistungen auf Topniveau. Beim BVB, wo er zwischen 2017 und 2021 zum Star gereift war, konnte er sich aber wieder Selbstvertrauen und möglicherweise neuen Schwung holen.

Zwar springen einem die Skorerwerte (je drei Tore und Assists in 21 Spielen) nicht gerade ins Auge, doch zeigte Sancho in Dortmund nach kurzen Anlaufschwierigkeiten wieder das, was ihn so stark macht: Schnelligkeit, Stärke in 1-gegen-1-Situationen sowie Passstärke und Torgefahr. Gerade im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals gegen Paris Saint-Germain war Sancho überragend, wirbelte in der Offensive und absolvierte zwölf Dribblings erfolgreich – etwas, was in einem Halbfinal der Königsklasse seit Lionel Messi 2008 keinem gelungen war.

Fu�ball: Champions League. R�ckspiel Viertelfinale, Borussia Dortmund - Atletico Madrid am 16.04.2024 im Signal-Iduna-Park: Dortmunds Jadon Sancho jubelt mit geballter Faust. WICHTIGER HINWEIS: Gem��  ...
Konnte in seinem halben Jahr in Dortmund frisches Selbstvertrauen tanken: Jadon Sancho.Bild: www.imago-images.de

Sancho fand an alter Wirkungsstätte also zurück zu alter Stärke – und wäre dort auch gerne geblieben. Dafür wäre er angeblich bereit gewesen, auf Gehalt zu verzichten. Bei Manchester United verdient er noch bis 2026 über 15 Millionen Euro jährlich. Auch Dortmund hätte Sancho gerne gehalten, doch stellte sich die geforderte Ablöse in Höhe von gerüchteweise knapp 50 Millionen Euro als zu hoch heraus für den Bundesligisten. Deshalb nahm der BVB Abstand von einer Verpflichtung des 24-Jährigen.

Anders sieht dies bei Juventus Turin aus. Noch vor wenigen Tagen hiess es, dass der italienische Rekordmeister Sancho gerne verpflichten würde. Vieles deutete darauf hin, dass der Wechsel bald über die Bühne gehen werde. Nach der Aussprache zwischen ten Hag und Sancho ist ein Weggang des Londoners zwar nicht ausgeschlossen, zumal die Konkurrenz auf den Flügeln mit Spielern wie Marcus Rashford, Alejandro Garnacho oder Antony gross ist. Doch scheinen die beiden Streithähne es nach ihrer Versöhnung noch einmal gemeinsam probieren zu wollen.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das sind die 50 teuersten Fussball-Transfers der Welt
1 / 53
Das sind die 50 teuersten Fussball-Transfers der Welt
Platz 50: Kaká (BRA), offensives Mittelfeld. Wechselte im Juli 2009 für 67 Millionen Euro von der AC Milan zu Real Madrid.
Quelle: transfermarkt.ch (Stand 12.6.2023)
quelle: ap / philippos christou
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Riesen-Empfang für Mbappé im Estadio Bernabéu
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Angstgegner Schweden für die Hockey-Nati wieder mal eine Nummer zu gross
Für das Schweizer Nationalteam setzt es im ersten Spiel des Heimturniers in Freiburg eine grosse Enttäuschung ab. Es unterliegt Schweden 1:4.

«Die Mannschaft hat das Potenzial, alle drei Partien zu gewinnen», sagte Nationaltrainer Patrick Fischer im Vorfeld des Turniers. Nachdem die ersten acht Partien vor heimischem Publikum im Rahmen der Euro Hockey Tour allesamt verloren gegangen waren, sollte nun endlich der erste Heimsieg her.

Zur Story