Trotz Titel und Toren ist Robert Lewandowski bei den Bayern scheinbar nicht so recht zufrieden.Bild: AP/Pool Bongarts/Getty Images
Transfer-Zeit ist Lewandowski-Zeit – wie sich der Pole durch die Fussballwelt pokert
Kaum gehen die grossen europäischen Ligen in ihre Winter- oder Sommerpause, beginnt die grosse Transferzeit. In den letzten Jahren immer mittendrin im Geschehen: Robert Lewandowski. Auch in diesem Sommer kokettiert der Pole des FC Bayern München mit einem Wechsel.
Das muss man ihm lassen: Das Pokerface hat «Lewa» drauf ...
Bild: EPA/PAP
In jedem Fussball-Transferfenster lehnt sich der Pole mit seinen Beratern immer wieder ganz weit über das Fenstersims. Das Ganze nimmt bereits im Sommer 2013 seinen Anfang. Gross ist der Aufruhr über einen angeblichen Wechsel des Mittelstürmers vom BVB zu den Bayern – dies obwohl der Pole bei Dortmund noch einen Vertrag bis Sommer 2014 hat. Damit Lewandowski nicht schon 2013 zu den Bayern wechselt, lassen die Verantwortlichen bei Dortmund das Geld sprechen. Sein Lohn wird deutlich aufgebessert.
Robert Lewandowski im Dress des BVB. Bild: WOLFGANG RATTAY/REUTERS
Die Leistung des polnischen Nationalspielers bleibt auf hohem Niveau konstant – wie auch das Interesse der Bayern. Und so kommt es, dass der Dortmunder Superstürmer im Sommer 2014 ablösefrei nach München wechselt.
Lewandowski schiesst auch beim aktuellen deutschen Meister Tor um Tor und bricht mit seinen fünf Toren gegen Wolfsburg mehrere Rekorde auf einen Streich. Am Ende dieser Saison sind es 30 in 32 Bundesliga-Spielen, drei im DFB-Pokal und neun in der Champions League. Solche Leistungen lassen natürlich die ganz grossen Vereine – siehe oben – aufhorchen.
«Real Madrid ist ein grosser, spannender Verein.»
Aussage eines Beraters von Lewandowski im Mai 2016
Doch nur beim Interesse und harmlosen Gerüchten bleibt es bei Lewandowski und seinen Beratern Cezary Kucharski und Maik Barthel meistens nicht. Fast schon provokativ setzen sie sich in die Logen der Top-Vereine oder flirten öffentlich mit anderen Klubs.
Lewandowski mit der Torjäger-Kanone der Bundesliga. Bild: EPA/DPA
Mit den Königlichen am Pokertisch
Das neuste Gerücht um den Polen handelt von einem Wechsel zu Real Madrid. Angeblich sollen die Königlichen dem Stürmer einen Mega-Deal anbieten: Sechs Jahre Vertrag mit 25 Millionen Euro Lohn pro Saison.
«Robert Lewandowski wird in der kommenden Saison bei Bayern München spielen.»
Bayern-Boss Rummenigge im Mai 2016 über die Wechselgerüchte
Sein Berater Kucharski heizt mit der Aussage «Real Madrid ist vor einigen Wochen auf uns zugekommen, wir haben uns alles angehört. Es ist ein grosser, spannender Verein. Wir haben den FC Bayern darüber informiert, dass wir Gespräche mit Madrid geführt haben» einen allfälligen Wechsel noch zusätzlich an.
Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge schiebt allerdings sofort sein Dementi hinterher: «Robert Lewandowski wird in der kommenden Saison bei Bayern München spielen. Da muss sich keiner Gedanken machen», sagte er unlängst dem «Kicker». Gerne würde Bayern mit dem Polen den Vertrag bis 2021 verlängern – wie das der FCB bereits mit Manuel Neuer, Thomas Müller oder David Alaba getan hat. Davon sind die Verantwortlichen in München aber noch weit entfernt.
Rummenigge nervt sich ab den Transfergerüchten um Robert Lewandowski. Bild: Bongarts
Wie die «SportBild» wissen will, hat es dieses Jahr bereits vier Treffen für Verhandlungen zwischen dem Lewandowski- und dem Bayern-Lager gegeben:
Am 4. Februar kommen Rummenigge, Finanz-Boss Jan-Christian Dreesen, Barthel und Kucharski im Münchner Nobel-Restaurant Käfer zusammen, es gibt erste Gespräche.
Am 23. Februar treffen sich die Agenten und die Bayern-Bosse erneut, diesmal vor dem Hinspiel bei Juventus Turin. Am Abend standen Kucharski und Barthel zwar auf der Gästeliste für das Bankett, erschienen aber nicht. Anzeichen für erste Verstimmungen? Klar ist: Beim Gehalt liegen beide Seiten weit auseinander.
4. April: Nach über einem Monat Funkstille steigt ein weiteres Treffen in München – ergebnislos.
Am 27. April, vor dem Hinspiel bei Atlético Madrid, trifft Finanz-Chef Dreesen allein die beiden Berater im Teamhotel in Madrid. Später das gleiche Spiel wie in Turin: Die Berater erscheinen nicht beim Mitternachtsbankett.
Der grosse Erfolg blieb bisher also aus und die Gerüchte lassen nicht nach. Aber was sagt eigentlich der Spieler selbst?
Es zählt jetzt nur die EM mit Polen
Bild: KACPER PEMPEL/REUTERS
Lewandowski sagte gegenüber «Sport BILD»:
«Es gibt keinen Druck. Wir haben jetzt die EM in Frankreich, das sind viele Dinge in meinem Kopf. Ich bin ruhig.»
Lewandowski zu den Wechselgerüchten
In Ordnung, dann schauen wir uns jetzt mal alle schön die Euro an und werden bestimmt kein einziges Wort mehr über einen Wechsel von Robert Lewandowski verlieren. Wer's glaubt, wird selig.
Apropos «voll auf die EM konzentrieren»: Diese Phrasen werden wir an der EM bestimmt zu hören bekommen – und DAS ist wirklich gemeint
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Diese Phrasen werden wir an der EM bestimmt zu hören bekommen – DAS ist wirklich gemeint
Vladimir Petkovic präsentiert den Klassiker.
Der Fussball schreibt oft die schönsten Geschichten
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Nati-Trainer Patrick Fischer: «Wir müssen wieder Top-Shots hervorbringen»
Das Schweizer Nationalteam startet heute am Karjala Cup in Helsinki in die neue Saison. Vor der Abreise am Montag nahm sich Headcoach Patrick Fischer Zeit für ein Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, in dem er auf die WM zurückblickt, über die Entwicklung im Schweizer Eishockey und das aktuelle Aufgebot sprach.
Patrick Fischer, vor einem Jahr mussten Sie eine weitere Enttäuschung erklären. Dann haben Sie es den Kritikern mit der WM-Silbermedaille gezeigt. Wie gross ist die Genugtuung? Ich bin einfach sehr froh, dass es so herausgekommen ist. Wir hatten zuletzt Mühe damit, unsere Leistung dann abzurufen, wenn es zählt. Diesem Problem nahmen wir uns an. Deshalb holten wir den Performance Coach Stefan Schwitter, der uns dabei unterstützte, stets im Moment zu bleiben. Dieses Thema beschäftigte uns die gesamte Saison. Wir übten Druck aus auf die Spieler, dieser stieg dann aufgrund der Niederlagenserie weiter an. Umso dankbarer bin ich, dass wir im Viertelfinal gegen Deutschland bewiesen haben, dass wir es können. Auch im Halbfinal und Final riefen wir unser Potenzial ab. Das tat gut.