Wegen eines technischen Fehlers musste die Auslosung der Champions-League-Achtelfinals gestern Montag wiederholt werden. Real Madrid trifft nun nicht – wie in der ersten Ziehung gelost – auf Benfica Lissabon, sondern auf das Starensemble von Paris Saint-Germain.
Damit sind die «Königlichen» offenbar überhaupt nicht einverstanden. Wie der Radiosender «Cadena Cope» berichtet, will Real sogar gegen die UEFA vorgehen.
Als publik geworden war, dass die UEFA-Verantwortlichen bei der Ziehung schwerwiegende Fehler begangen hatten, setzten die Königlichen offenbar einige Hebel in Bewegung, um zu verhindern, dass die Auslosung vollständig wiederholt wird. Ihr Argument: Die Paarung gegen Benfica sei gleich zu Beginn auf korrekte Weise gezogen worden – vor den Patzern von UEFA-Generalsekretär Giorgio Marchetti und Wettbewerbsdirektor Michael Heselschwerdt.
Round of 16 draw ✔️
— UEFA Champions League (@ChampionsLeague) December 13, 2021
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Die UEFA entschied sich aber für eine komplett neue Auslosung aller Paarungen – aus Real-Sicht «unzulässig» und eine «Manipulation». Real habe sich deshalb bereits unmittelbar nach der ersten Ziehung dazu entschieden, gegen die UEFA vorzugehen, wenn es eine Wiederholung geben sollte.
Spanische Medien berichten, dass bei Real hinter vorgehaltener Hand von einer «Schande» gesprochen wurde. «Die Wut in Madrid ist monumental», schrieb die AS. Gemäss der «Marca» halten die Real-Bosse die Wiederholung der Auslosung für ebenso «haarsträubend» wie die Pannen beim ersten Versuch.
«Es war überraschend, bedauerlich und sehr schwer zu verstehen. Angesichts der Millionen von Fans, die gespannt auf die Auslosung waren, sowie für die ganze Welt des Sports», liess der Vorstandsvorsitzende Emilio Butragueño nach dem Auslosungs-Chaos offiziell verlauten. Die Duelle mit PSG werde man dennoch «voller Enthusiasmus» angehen. «Wir hoffen, bei der Viertelfinal-Auslosung wieder dabei zu sein.»
Wirbel gab es auch nach der zweiten Auslosung: Einige Liverpool-Fans monierten einen erneuten Fehler der UEFA, als Villarreal als drittletztes Team gezogen wurde und nur Juventus Turin als möglicher Gegner angezeigt wurde. Die zuvor fehlerhafte Software schloss Real Madrid und Liverpool nämlich als Gegner aus.
Dieses Mal hatte das Programm aber alles richtig gemacht. Dass Real als Gegner Villarreals nicht möglich war, leuchtete den Liverpool-Fans auch sofort ein. Mannschaften gleicher Nation können in den Achtelfinals nicht gegeneinander gelost werden. Doch warum war Liverpool kein möglicher Gegner des «Gelben U-Bootes»?
Die Antwort ist erst auf den zweiten Blick einleuchtend: Wenn Liverpool den Spaniern zugelost worden wäre, hätte Inter Mailand, das zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch nicht gezogen wurde, als mögliche Gegner nur noch Juventus Turin und Real bekommen können. Beide Duelle waren gemäss UEFA-Regeln aber nicht möglich: Juventus wurde aufgrund der gleichen Nation ausgeschlossen, mit den Madrilenen war Inter bereits in der gleichen Gruppe. Der Computer hatte dieses Mal also alles richtig gemacht. (pre)
Gegen Benfica jedoch nicht. Ich sage nur eins: Seferovic