Für den FC Zürich geht das Warten auf das erste Erfolgserlebnis der Saison weiter. Der Schweizer Meister kassiert mit dem 0:2 in St.Gallen eine weitere Niederlage und steht nach drei Super-League-Runden immer noch ohne Treffer da.
Fast genau drei Monate nach dem sensationellen Titelgewinn befindet sich der FCZ am Rande einer Krise. Der Juli war eine einzige Enttäuschung mit dem Out in der Champions League und drei Ligapartien mit nur einem Punkt, dem torlosen Remis in der 2. Runde gegen Luzern. In St.Gallen verhinderten zwei Tore von Julian von Moos vor der Pause ein besseres Resultat.
Der FC Zürich tat nach der Pause sein Möglichstes für die Trendwende. Aber selbst als er konsequent und viel präziser als zuvor nach vorne spielte, wollte kein Treffer gelingen. In der 69. Minute prallte ein Schuss von Antonio Marchesano vom Pfosten ab, fünf Minuten später endete eine starke Einzelaktion von Wilfried Gnonto mit einem Lattenknaller und in der Nachspielzeit hatte Jonathan Okita Pfostenpech.
Für den bislang glücklosen neuen Trainer Franco Foda lassen sich aus den zweiten 45 Minuten positive Schlüsse ziehen. An Energie mangelt es seinem Team trotz des happigen Programms nicht. Das liegt auch am deutschen Coach, der seit Saisonstart massiv rotiert, womöglich sogar etwas zu sehr. Für das Spiel in St.Gallen wechselte er zum dritten Mal in Folge die halbe Mannschaft aus.
Der starke St.Galler Stürmer Emmanuel Latte Lath brachte die FCZ-Verteidigung wiederholt in Verlegenheit, so etwa vor dem 1:0 (20.) im Duell gegen Becir Omeragic. Sekunden vor der Pause war es von Moos, der den anderen Innenverteidiger Karols Mets alt aussehen liess. Während der FC Zürich nach drei Runden so schlecht dasteht wie noch kein Titelverteidiger seit Einführung der Super League, ist St.Gallen gut auf Kurs.
«Wir konnten den Schwung aus der letzten Rückrunde mitnehmen», sagte Matchwinner von Moos bei «Blue». Das Team sei eine Einheit, das mache es derzeit so stark. Zudem beflügle die Stimmung im erneut nahezu ausverkauften Stadion. «Man schaut sich um und sieht eine volle Hütte, das ist ein unglaubliches Gefühl. Es herrscht eine positive Energie hier. Es gibt einem Kraft, wenn die Leute uns so unterstützen.»
Getrübt wurde die St.Galler Freude durch den bevorstehenden Abgang von Victor Ruiz. Der spanische Mittelfeldspieler steht nach drei Jahren in der Ostschweiz vor dem Abgang. «Victor ist mein Bruder, ich wünsche ihm viel Glück», sagte Landsmann Jordi Quintilla bei «Blue». «Er hat eine grosse Chance erhalten, die er nun wahrnimmt.» Wohin Ruiz wechseln wird, ist noch nicht durchgesickert.
St.Gallen - Zürich 2:0 (2:0)
17'838 Zuschauer. - SR Fähndrich.
Tore: 20. von Moos (Latte Lath) 1:0. 45. von Moos (Sutter) 2:0.
St.Gallen: Ati Zigi; Sutter, Stillhart, Maglica, Guindo; Witzig (60. Schneider), Quintillà, Schmidt; von Moos (82. Kräuchi), Schubert (60. Akolo/69. Besio), Latte Lath (46. Stergiou).
Zürich: Brecher; Boranijasevic, Omeragic, Mets, Guerrero (69. Aliti); Hornschuh (64. Conde), Seiler (64. Marchesano); Gnonto (85. Gogia), Krasniqi, Okita; Tosin (69. Santini).
Bemerkungen: St.Gallen ohne Görtler (gesperrt), Kempter, Guillemenot (beide verletzt), Guidotti und Ruiz (beide nicht im Aufgebot). Zürich ohne Rohner und Dzemaili (beide verletzt). 69. Pfostenschuss von Marchesano. 73. Rote Karte gegen Schmidt. 75. Lattenschuss von Gnonto. 95. Pfostenschuss von Okita. Verwarnungen: 21. Boranijasevic (Foul). 26. Latte Lath (Foul). 78. Conde (Foul). 87. Gogia (Foul).
Servette nimmt dank dem Remis beim FC Sion auch aus seinem dritten Super-League-Spiel der Saison etwas Zählbares mit. Mit minimalem offensiven Aufwand haben sich die Genfer gegen St.Gallen (1:0), in Basel (1:1) und nun im Rhone-Derby fünf Punkte geholt.
Hauptverantwortlich dafür war Goalie Jérémy Frick. Der frühere Schweizer Junioren-Internationale hielt seine Mannschaft auch im Wallis mit guten Paraden im Spiel.
Zudem kann sich Servette momentan auf das Wettkampfglück verlassen. In der 77. Minute wurde ein Penaltyentscheid für Sion mit Hilfe des VAR korrigiert: Ein Sittener hatte vor der Aktion ein Foul im Mittelfeld begangen. Den drei, vier guten Torchancen von Sion stand ein Lattenschuss des Servettien Patrick Pflücke gegenüber.
Sion - Servette 0:0
8200 Zuschauer. - SR Wolfensberger.
Sion: Lindner, Lavanchy, Cavaré, Saintini, Baltazar; Grgic; Itaitinga (83. Sio), Poha, Araz (95. Zuffi), Bua (70. Karlen); Stojilkovic (70. Chouaref).
Servette: Frick; Bauer, Rouiller, Severin, Clichy (46. Behrami/88. Monteiro); Douline; Stevanovic, Cognat, Rodelin (75. Oberlin), Pflücke (75. Antunes); Bedia (66. Valls).
Bemerkungen: Sion komplett. Servette ohne Cespedes und Sawadogo (beide verletzt) und Imeri (nicht im Aufgebot). Verwarnungen: 32. Lavanchy (Foul). 36. Baltazar (Foul). 80. Cognat (Foul). 86. Saintini (Foul). 93. Lindner (Unsportlichkeit). 97. Oberlin (Foul).
(ram/sda)
Er ist nicht der neuer Breitenreiter, sondern der neue Sami Hyypiä. Warum warten bis man wieder im Abstiegssumpf ist?
Die haben letzte Saison so dermassen überperformt...wahnsinn. Glaub die wussten selbst nicht wieso sie alles gewinnen. AB hat 90% Anteil am Meistertitel. Die Mannschaft ist eigentlich maximal für Rang 6 gemacht...