
Das Vergehen: Coman (links) ist vorbei und wird von Gebre Selassie noch leicht gestossen.bild: ard
25.04.2019, 07:3525.04.2019, 07:35
Es ist DIE Szene des DFB-Pokalhalbfinals zwischen Werder Bremen und Bayern München. Die Grün-Weissen haben kurz zuvor mit einem Doppelschlag von 0:2 auf 2:2 ausgeglichen und das rappelvolle Weserstadion in ein Tollhaus verwandelt. Da kommt es im Bremer Strafraum zum Laufduell zwischen Werders Theodor Gebre Selassie und Bayerns Kingsley Coman. Der Franzose fällt – und Schiedsrichter Daniel Siebert zeigt auf den Penaltypunkt:
Der Penaltypfiff und Lewandowskis Treffer.Video: streamable
Vergeblich verlangen die verzweifelten Bremer, dass sich der Ref mit dem VAR in Verbindung setzt. Die Video-Assistenten dürfen sich nur dann einschalten, wenn ein klarer Fehlentscheid des Schiedsrichters vorliegt. Und das ist nicht der Fall, denn es gibt definitiv eine Berührung zwischen Gebre Selassie und Coman. Bloss: Reicht die aus, um auf Elfmeter zu entscheiden?
Robert Lewandowski lässt sich von den Diskussionen nicht beeindrucken. Der polnische Knipser verwandelt in der 80. Minute den Penalty zum 3:2 für Bayern München, das dieses Resultat über die Zeit retten kann.
Klar, dass der Penaltypfiff nach dem Spiel das grosse Thema ist:
Max Kruse, Captain Werder
«Das ist lächerlich. Also wenn das ein Elfmeter ist. Ganz leichter Kontakt. Oh Gott ey! So kann man den Video-Beweis abschaffen.»
«Natürlich hat er die Ellbogen ein bisschen draussen, aber der Gegenspieler weiss natürlich auch, dass er nicht mehr an den Ball kommt. Im Mittelfeld wird das nicht gepfiffen. Wir haben ja gelernt, dass der VAR nicht eingreifen darf, wenn es nicht hundert Prozent sind. Vielleicht war es eine 80:20-Entscheidung – aber die wird dann eben nicht zurückgenommen.»

Vergeblich fordert Kruse den Schiedsrichter auf, sich die Szene am Bildschirm anzusehen.Bild: AP
Frank Baumann, Sportchef Werder
«Für mich gibt es da keine Diskussion. Es war ein Laufduell und es gab natürlich einen Kontakt. Es gab kein Umreissen, es gab kein richtiges Stossen, es gab kein Aufhalten – das ist nie und nimmer ein Elfmeter.
Bei so einem Spiel, Pokalhalbfinal, Spielstand 2:2, kurz vor Schluss so eine Szene, da muss man sich die Möglichkeit nehmen, das mal eineinhalb Minuten lang von Aussen anzusehen. Vor eineinhalb Jahren sind wird in München im Pokalhalbfinale wegen einer klaren Schwalbe ausgeschieden. Damals hatten wir noch keinen Video-Assistenten, heute haben wir ihn, nutzen ihn nicht. Das kann ich nicht nachvollziehen, tut mir leid.»
Maximilian Eggestein, Werder-Spieler
«Der Schiedsrichter hat gesagt, dass er ihn unten getroffen hat. Aber ich habe es gerade noch einmal gesehen und er hat ihn nicht getroffen.»
Thomas Müller, Bayern-Spieler
«Ich sehe es nicht nur durch die Bayern-Brille. Der Kingsley ist vorbei, er ist hintendran. Der Bremer sagt: ‹Es ist kein Elfmeter›, weil er es nicht wahrhaben will. Aber er gibt ihm an der Hüfte einen mit. Ich kann verstehen, dass diskutiert wird, wenn die Entscheidung in so einem packenden Spiel durch einen Elfmeter fällt. Gebre Selassie hat einen Tick zu viel gemacht aus meiner Sicht. Es war nicht sehr clever, ohne Chance auf den Ball noch mal so nachzudrücken. Deswegen war es für mich ein Elfmeter.»

Müller (links) bejubelt seinen Treffer zum 2:0.Bild: EPA
Niko Kovac, Trainer Bayern
«Von mir aus hat es so ausgesehen, als habe Gebre Selassie den Coman hinten an der Ferse berührt.»
Und nach Betrachtung der TV-Bilder: «Ein Push mit dem Ellenbogen war da. Aber ob das jetzt ein Elfmeter ist, da können wir vielleicht drüber diskutieren.»
Im Pokalfinal in Berlin trifft Bayern München auf Leipzig. Die Rasenballer hatten am Abend zuvor den Zweitligisten Hamburger SV eliminiert. (ram)
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