Die Schweiz will die EM der Frauen 2025 austragen – das Wichtigste zur Kandidatur
Wann ist die EM-Vergabe?
Die UEFA wird die Entscheidung darüber, wer die Europameisterschaft der Frauen im Jahr 2025 austragen wird, aller Voraussicht nach am Dienstag, 4. April, bekannt geben. Eigentlich hätte die Vergabe bereits im Exekutivkomitee-Meeting vom 25. Januar stattfinden sollen, doch der europäische Fussballverband wollte sich erst detailliertere Budgetvorschläge ansehen, bevor die endgültige Entscheidung getroffen wird.
Wo würde in der Schweiz gespielt?
Die Schweiz bewirbt sich mit neun Kandidaten für die Spielorte. Dabei sind die Stadien von acht Super-League-Klubs vertreten – nur die Schützenwiese in Winterthur und das Cornaredo in Lugano kommen nicht infrage. Dafür würde auch in den Stadien der Challenge-Ligisten Lausanne und Thun gespielt.
- Basel, St. Jakob-Park, 38'512 Plätze
- Bern, Wankdorf, 31'120 Plätze
- Genf, Stade de Genève, 30'084 Plätze
- Zürich, Letzigrund, 26'104 Plätze
- St.Gallen, Kybunpark, 19'694 Plätze
- Luzern, Swissporarena, 16'800 Plätze
- Sion, Tourbillon, 16'263 Plätze
- Lausanne, Stade de la Tuillière, 12'544 Plätze
- Thun, Stockhorn Arena, 10'398 Plätze
Wer sind die anderen Bewerber?
Neben der Schweiz gibt es drei weitere Bewerbungen.
- Frankreich mit den Stadien in Lyon, Paris (Parc des Princes), Lens, Nantes, Rennes, Metz, Valenciennes und Reims.
- Polen mit den Stadien in Breslau, Danzig, Krakau, Warschau, Bialystok, Lodz, Lublin, Tichau, Gdinia und Bielitz-Biala.
- Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden mit den Stadien in Kopenhagen, Odense, Helsinki, Tampere, Oslo, Trondheim, Göteborg, Solna und Stockholm.
Wie stehen die Chancen der Schweiz?
Es ist schwierig, einen klaren Favoriten zu nennen. Da die EM bereits im übernächsten Sommer stattfindet, muss die benötigte Infrastruktur bereits bestehen. Dies ist in der Schweiz der Fall, so aber auch in den restlichen Ländern. Frankreich hat mit der Austragung der WM der Frauen 2019 bewiesen, einen solchen Event stemmen zu können, doch stellt sich die Frage, ob das Land so kurz nach der Welt- nun auch die Europameisterschaft austragen sollte.
Polen hat 2012 wie die Schweiz 2008 gemeinsam mit einem weiteren Land die Europameisterschaft der Männer ausgetragen. So dürfte für beide Nationen auch die Frauen-EM zu stemmen sein. Schweden diente bereits 2013 als Gastgeber der Frauen-EM, auch hier stellt sich die Frage, ob die Kommission nicht eine Bewerbung bevorzugt, die nicht gerade erst ein solches Turnier ausgetragen hat. Wobei durch die Beteiligung von Dänemark, Norwegen und Finnland natürlich drei Nationen dabei wären, die noch nie oder schon länger nicht mehr Gastgeber eines Grossanlasses waren.
Die Meinung von SFV-Präsident Dominique Blanc ist klar: «Die Schweiz ist das perfekte Gastgeberland für ein solches Turnier.» Die Unterstützung – vor allem finanzieller Natur – von Bund sowie auch Städten und Kantonen stärkt die Kandidatur zusätzlich. Die EM 2022 kostete Gastgeber England bis zum Turnierstart rund 55 Millionen Euro, mit einem ähnlichen Betrag budgetiert auch der Schweizerische Fussballverband, wie die Luzerner Zeitung berichtete.
Wann würde die EM stattfinden?
Genaue Daten sind noch nicht bekannt. Die letzten drei Europameisterschaften wurden jeweils im Juli ausgetragen.
Wäre die Schweiz als Gastgeberin automatisch qualifiziert?
Ja. Die UEFA garantiert die Teilnahme für bis zu zwei Gastgebernationen. So wäre die Schweiz an einer Heim-EM definitiv dabei. Im Falle der nordischen Bewerbung müssten es mindestens zwei Nationen über die normale Qualifikation schaffen, damit alle vier Gastgeber dabei wären. Angesichts der Stärke von Schweden, Norwegen und auch Dänemark ist jedoch auch dort davon auszugehen, dass sich alle vier Länder qualifizieren.
Wann findet die Qualifikation statt?
Die Qualifikation für die Europameisterschaft soll zwischen Frühling und Herbst 2024 gespielt werden. Zuvor soll im gleichen Modus wie bei den Männern eine Nations League ausgetragen werden, die auch einen Einfluss darauf hat, in welcher Liga die Teams in die EM-Qualifikation starten. Die 16 Teams in der Liga A werden dann in vier Vierergruppen eingeteilt, wovon die jeweils zwei Besten direkt an der EM teilnehmen können.
Die restlichen sechs oder sieben Plätze – je nachdem, wie viele Gastgeber garantiert dabei sind – werden in Playoffs vergeben. Daran nehmen Teams aus allen drei Ligen der EM-Qualifikation teil.