Bas Dost ist in Wolfsburg der Mann der Stunde. In seinen letzten zwei Pflichtspielen netzt der Holländer unglaubliche sechs Mal ein. Erst schiesst er am Wochenende mit vier Toren Leverkusen ab, dann entscheidet er mit einem Doppelpack auch noch das gestrige Sechzehntelfinal-Hinspiel in der Europa League gegen Sporting Lissabon.
Schon gegen die Bayern hat der klassische Strafraumstürmer doppelt getroffen und mittlerweile seine Bundesliga-Torausbeute in den letzten acht Spielen von null auf neun geschraubt.
Bas Dost und die Wölfe, das scheint zu funktionieren. Doch nicht seit jeher.
Als amtierender Torschützenkönig der niederländischen Ehrendivision hat der VfL Bas Dost im Sommer 2012 vom SC Heerenveen nach Wolfsburg geholt. In seinem ersten Jahr trifft der Holländer mässig gut, die Saison 2013/14 verpasst er wegen diversen Verletzungen fast gänzlich.
Im Sommer 2014 ist er wieder einigermassen fit und liebäugelt mit einem Abgang. Bei Transferschluss sitzt er immer noch in Wolfsburg und wird bis Mitte Dezember für mickrige 40 Spielminuten auf dem Platz stehen.
Dass Dost der Durchbruch doch noch gelungen ist, verdankt er auch seinen Physiotherapeuten. Die haben dem 25-Jährigen nämlich Einlagen für seine Treter verschrieben. «Ich habe Plattfüsse. Mit den Einlagen stehe ich jetzt besser im Schuh», gesteht Dost der «Bild».
Einlagen gibt es (fast) überall auf der Welt. Und es wird wohl auch nicht mehr lange gehen, bis die ersten europäischen Topklubs beim bulligen Stürmer anklopfen. Sind die Wechselgedanken restlos verflogen?
«Ich spiele jetzt, mache mir darüber keine Gedanken mehr. Ich bin Spieler der Nr. 2 in der Bundesliga. Ich muss sagen, das gefällt mir. Viel mehr will ich jetzt nicht. Ich spiele, ich treffe, die Mannschaft hat Erfolg.»
So einfach ist es manchmal.