Wird der FCZ im Saisonfinish ein Fall für die Psychiatrie? Mit dem Aus im Cup-Halbfinal hat sich die Situation des taumelnden Stadtklubs trotz ordentlicher und vor allem kämpferischer Leistung weiter verschärft. «Wichtig ist, dass du Licht im Tunnel siehst. Wenn du den Kopf in den Sand steckst und alles schwarz siehst, dann endest du in der Klinik mit vielen Medikamenten», hatte Magnin im Vorfeld im Bemühen um Positives mitunter gesagt. Mit dem Cup-Out ist ein weiteres Licht erloschen.
5' Die frühe Führung für Basel durch U-19-Nationalspieler Noah Okafor - und was für ein Treffer! 😯 #FCZFCB *0:1 pic.twitter.com/OPcgnEDjRe
— HelvetiaSchweizerCup (@SchweizerCup) April 25, 2019
Fehlenden Kampfgeist kann man den Zürchern nicht vorwerfen. Der Wille war spürbar. Mit aller Vehemenz stemmten sie sich gegen das drohende Aus, zwischenzeitlich bordeten die Emotionen über. Auch gegen Basel fehlte es der Mannschaft von Trainer Ludovic Magnin vor dem gegnerischen Tor aber am Selbstvertrauen. Der FCZ kam zu Chancen, nutzte diese aber schlechter als der Gegner seine. Erst in der Nachspielzeit erzielte Stephen Odey das 1:3.
Gegen Basel zeigten die Zürcher vor 13‘403 Zuschauern im Letzigrund durchaus Erbauliches. Nach einem Fehlstart mit frühem Gegentreffer fing sich der Gastgeber rasch, mehrmals drängte er die Basler arg in die Defensive. Zuerst prüfte Umaru Bangura Jonas Omlin mit einem Weitschuss, kurz darauf blieb nach einem Corner auch Alain Nef am Basler Schlussmann hängen. Später vergab Assan Ceesay, ebenfalls nach einem Corner. Und mit dem Pausenpfiff hatte Odey nach einem Freistoss die bis dahin grösste Chance. Erneut reagierte Omlin blitzschnell.
Magnin sagte im Vorfeld auch, in der Defensive sei seine Mannschaft stabil. Das mag über weite Strecken stimmen, aber es gibt zu viele Ausnahmen. Am letzten Wochenende hatte es in Lugano ein 0:3 abgesetzt, nun brauchte der FC Basel exakt vier Minuten, um Magnins Fünfer-Abwehr auszuhebeln.
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Aldo Kalulu nahm dem nach zwei Spielen Abwesenheit in die Startelf zurückgekehrten Bangura mit einem kurzen Sprint auf der rechten Seite gleich mehrere Meter ab. Kalulu sah Ricky van Wolfswinkel, dieser legte weiter quer zu Noah Okafor, dessen platzierter Schlenzer aus rund 20 Metern schön ins lange Eck fand.
Nach dem Seitenwechsel forcierte der FCZ die Offensive spürbar, während Marcel Koller auf der Gegenseite mit der Einwechslung von Zdravko Kuzmanovic für den über Übelkeit klagenden Ricky van Wolfswinkel die Defensive stärkte. Für den FCB zahlten sich die Massnahmen besser aus. Bevor Ceesay das Basler Tor aus der Drehung klar verfehlte, war Marek Suchy vor Vanins aus fünf Metern frei zum Kopfball gekommen. Basels Captain platzierte den Abschluss indes ungenügend. Später traf Valentin Stocker die Latte. Auch darum konnte der FCZ lange hoffen.
Am Ende aber haderte er. Zwei weitere Ceesay-Abschlüsse waren zu harmlos, die geforderte Rote Karte gegen Kuzmanovic überzogen, der in der 87. Minute einen Konter zum 2:0 für die Gäste vollendete. Dann traf auch noch Albian Ajeti.
Zu reden gab auch noch eine Szene kurz vor dem entscheidenden Treffer. Kuzmanovic traf Alain Nef mit der Hand am Kopf und kassierte dafür Gelb – man hätte auch über Rot diskutieren können. In der folge kam es an der Seitenlinie zu Scharmützeln. FCZ-Assistenztrainer René van Eck wurde auf die Tribüne verbannt.
Etwas anders sah das Ludovic Magning. «Wenn man schlägt, kriegt man Gelb, wenn man reklamiert, muss man auf die Tribüne. Da habe ich gar kein Verständnis dafür. Wenn das keine Tätlichkeit ist, weiss ich auch nicht», sagte der FCZ-Trainer gegenüber SRF. «Ich finde das traurig für den Schweizer Fussball. Der Schlag ist klar und dieser Spieler macht noch das zweite Tor. Das tut sehr weh. Der Schiedsrichter war heute entscheidend.»
Im ersten Halbfinal am Dienstag hatte sich der FC Thun in Luzern mit 1:0 durchgesetzt. Der Sieger des Cupfinals qualifiziert sich direkt für die Gruppenphase der Europa League.
Zürich - Basel 1:3 (0:1)
13'403 Zuschauer. - SR Klossner.
Tore: 5. Okafor (Van Wolfswinkel) 0:1. 87. Kuzmanovic (Zuffi) 0:2. 92. Ajeti (Stocker) 0:3. 94. Odey (Marchesano) 1:3.
Zürich: Vanins; Nef, Bangura, Maxsö; Rüegg, Domgjoni (89. Kasaï); Untersee (69. Schönbächler), Marchesano, Charabadse (69. Kololli); Odey, Ceesay.
Basel: Omlin; Widmer, Suchy, Zambrano, Petretta; Frei, Zuffi; Kalulu (74. Stocker), Van Wolfswinkel (46. Kuzmanovic), Okafor (89. Zhegrova); Ajeti.
Bemerkungen: Zürich ohne Khelifi (gesperrt), Aliu, Hekuran Kryeziu, Pa Modou, Sertic, Winter und Zumberi. Basel ohne Xhaka (gesperrt), Balanta, Antonio (beide verletzt) und Bua (nicht im Aufgebot). 82. FCZ-Assistent Van Eck auf die Tribüne verbannt. 85. Lattenschuss Stocker.
Verwarnungen: 44. Van Wolfswinkel (Foul). 45. Petretta (Foul/im Cupfinal gesperrt). 81. Kuzmanovic (Unsportlichkeit). 81. Odey (Unsportlichkeit). 90. Kasaï (Foul). (abu/sda)
5' Die frühe Führung für Basel durch U-19-Nationalspieler Noah Okafor - und was für ein Treffer! 😯 #FCZFCB *0:1 pic.twitter.com/OPcgnEDjRe
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Der Basler Extrazug ist mit rund einer Stunde Verspätung losgefahren. Ankunft der Fans beim Stadion wohl nicht vor 20:00 Uhr.
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Gibt es eine Anpiffverschiebung, @fc_zuerich @FCBasel1893? #rotblaulive #fcbasel
Das Aufwärmen im Letzigrund ist in vollem Gange - in rund 25 Minuten geht es los! #fcz #fczuerich #stadtclub #FCZFCB pic.twitter.com/veytRaWXsC
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Diese 1️⃣1️⃣ starten die Mission Cupfinal-Quali! #FCBasel1893 #zämmestark #rotblaulive #zämmewyterko pic.twitter.com/UPWrp75UvO
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Unsere Startelf fürs Cup-Halbfinale gegen den @FCBasel1893! #fcz #fczuerich #stadtclub #FCZFCB pic.twitter.com/9p5r5Nbl9B
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Schöne Hommage der Fans für unsere Goalie Legende!