Im Freitagsspiel der 12. Runde der deutschen Bundesliga schaffte es der BVB in der zweiten Halbzeit noch, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Zur Halbzeit hatte sich eine Sensation abgezeichnet. Die mit Titelambitionen gestartete Borussia Dortmund lag nach 45 Minuten zuhause gegen Aufstieger Paderborn mit 0:3 zurück.
In der zweiten Halbzeit gelangen den Dortmundern jedoch noch drei Treffer: Sancho (47.), Witsel (84.), und Reus (92.) sicherten dem BVB wenigstens einen Punkt.
Das Schlimmste hat Lucien Favre mit sinwe Mannschaft damit immerhin doch noch abwenden können: Die nächste Niederlage gegen einen Aufsteiger. Dennoch kann die Aufholjagd gegen einen limitierten Gegner nicht als Wiedergutmachung für die 0:4-Niederlage von vor zwei Wochen gelten.
Die beiden unterschiedlichen Halbzeiten, die Dortmund zeigte, werden nicht nur dem Trainer zu denken geben. «Wir müssen uns für die Leistung bei allen Leuten im Stadion entschuldigen», sagte Captain Marco Reus nach der Partie.
Am vorletzten Wochenende – vor der Nationalmannschaftsspause – war Dortmund auswärts beim davor ebenfalls kriselnden FC Bayern mit 0:4 regelrecht auseinander genommen worden. Vor dem 12. Spieltag liegt der BVB mit 19 Punkten auf Platz 7, mit sieben Punkten Rückstand auf Leader Mönchengladbach.
Vor allem vor der Pause musste sich der BVB den Vorwurf der Arroganz gefallen lassen. Die Tore zur 3:0-Pausenführung des haushohen Aussenseiter fielen allesamt nach dem gleichen Muster: Doppeltorschütze Streli Mamba (5./37.) und Gerrit Holtmann (43.) trafen jeweils nach Kontern. Allen voran die Verteidigung, in der Favre auf den Schweizer Nationalspieler Manuel Akanji verzichtete, gab gegen den Aufsteiger keine gute Figur ab.
Dank einer famosen Schlussphase kamen die Dortmunder noch zu einem Punkt. Nachdem Jadon Sancho (47.) den BVB direkt nach der Pause zurück in die Partie brachte, sorgten Axel Witsel (84.) und Reus (92.) spät dafür, dass der Titelanwärter mit einem blauen Auge davon kam.
Im Oktober war der 62-Jährige Lucien Favre nach schwachen Auftritten gegen Schalke 04 (0:0) und Inter Mailand (0:2) in die Kritik geraten, nun steht er vor der Champions-League-Partie vom Mittwoch in Barcelona erneut unter Druck.
In der Freitagsausgabe der «Bild» hatte Favre vor der Partie gegen Paderborn gesagt, er sei sich solche Diskussionen gewohnt, «aber Angst um meinen Job hatte ich nie». Er versuche, sich immer auf das Wesentliche zu konzentrieren, auf die Dinge, die er beeinflussen könne: «Aber natürlich kenne ich die Mechanismen im Fussball. Bleiben die Ergebnisse aus, gibt es Diskussionen.» (cbe/sda)