Admir Mehmedis letzte Aktion im Dress des Nationalteams bleibt eine für die Ewigkeit: Mit seinem verwerteten Penalty trug der Winterthurer als letzter Schweizer Schütze entscheidend zum EM-Achtelfinalsieg im Penaltyschiessen gegen den Weltmeister Frankreich bei. «Ich hatte das Glück und die Ehre, einen der entscheidenden Penaltys schiessen zu dürfen – und die Nerven, den Ball auch zu versenken», schrieb Mehmedi dazu in seiner Abschiedsbotschaft.
Obschon dem Offensivspieler von Wolfsburg im EM-Achtelfinal eine Hauptrolle gebührte, gehörte er unter Nationalcoach Vladimir Petkovic zuletzt nicht mehr zu den Stützen des Nationalteams. Auch weil er immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte.
Der Körper war schliesslich auch ein Grund, weshalb Mehmedi sich 30-jährig aus der SFV-Auswahl zurückzieht. «Also habe ich beschlossen, mich künftig auf meinen Klub VfL Wolfsburg zu konzentrieren. Ausserdem werde ich automatisch mehr Zeit für meine wachsende Familie aufbringen können», führte Mehmedi seine Gründe zum Rücktritt aus. Er habe sich den Entscheid reiflich überlegt. «Mein Wunsch war es immer, den Zeitpunkt des Abschieds selber bestimmen zu können.»
Mehmedi war ein Mann für die speziellen Tore. An der WM 2014 in Brasilien traf er als Joker im Startspiel gegen Ecuador zum 1:1-Ausgleich, zwei Jahre später wurde er durch einen Treffer gegen Rumänien zum ersten Schweizer, der bei einer WM und einer EM traf. Und so passt der Abschluss der Karriere – mit dem speziellen Penaltytor gegen den Weltmeister – wie gemalt zur SFV-Karriere von Mehmedi, die aber nicht immer nur Hochgefühle beinhaltete.
Es habe auch weniger schöne Tage für ihn gegeben, schrieb Mehmedi in der Abschiedsbotschaft. Etwa die WM 2018 in Russland, die er wegen einer Mittelfussverletzung verpasste. Und sicher hätte er sich trotz allem auch einen anderen Abschluss gewünscht: Im EM-Viertelfinal gegen Spanien fehlte Mehmedi aufgrund einer weiteren Verletzung.
Seine ersten Spiele als Profi absolvierte Mehmedi beim FC Zürich, ehe er nach einem Abstecher zu Dynamo Kiew nach Deutschland wechselte. Für Freiburg, Leverkusen und Wolfsburg absolvierte er knapp 200 Spiele in der Bundesliga. Daneben gehörte der gebürtige Mazedonier zur Schweizer U21-Nationalmannschaft, die 2011 den EM-Final erreichte, und nahm an den Olympischen Spielen 2012 teil. (ram/sda)