Kampf und Einsatz bis zuletzt haben sich für den FC Luzern bezahlt gemacht. Mit einem Tor aus dem Gedränge in der 96. Minute führte Marvin Schuls zum 2:2 gegen die umgekrempelten Young Boys.
Der Leader aus Bern dominierte mehrheitlich und blieb auch in seinem 14. Auswärtsspiel in Serie unbezwungen. Das Faszinierende an dieser stark umkämpften Partie war, dass die Young Boys spät die Wende vom 0:1 zum 2:1 schafften, aber danach dennoch nicht mit drei Punkten zurückreisen konnten.
Die Luzerner verdienen für ihre Leistung hohes Lob. Trainer Fabio Celestini hatte vor dem Match gesagt, dass man den Young Boys nur mit Kampf beikommen könne und dass er von den Spielern einen solchen erwarte. Die Spieler erhörten den Trainer. Die Luzerner kamen sogar - etwa durch Dejan Sorgic und Louis Schaub - zu ein paar der besten Chancen des Spiels.
Lange zehrten die Innerschweizer vom 1:0 in der 23. Minute. Nach einem von Ulisses Garcia ungenügend abgewehrten Einwurf des notorischen Weitwerfers Christian Schwegler erzielte Filip Ugrinic mit einem prächtigen Flachschuss aus über 20 Metern das Tor. Seit seiner Rückkehr aus den Niederlanden auf diese Saison hin hat sich der junge Mittelfeldspieler unter Trainer Fabio Celestini zu einer Teamstütze entwickelt.
Luzern - Young Boys 2:2 (1:0)
SR Jaccottet.
Tore: 23. Ugrinic (Schwegler) 1:0. 71. Fassnacht (Nsame) 1:1. 87. Knezevic (Eigentor) 1:2. 96. Schulz (Schürpf) 2:2.
Luzern: Müller; Schwegler (45. Lucas), Knezevic, Burch, Frydek; Schaub (75. Ndiaye), Wehrmann (75. Emini), Schulz, Ugrinic; Schürpf, Sorgic (81. Alounga).
Young Boys: Von Ballmoos; Maceiras, Lustenberger, Zesiger, Garcia (81. Lefort); Sulejmani (63. Spielmann), Lauper (70. Aebischer), Rieder, Gaudino (63. Fassnacht); Mambimbi (63. Siebatcheu), Nsame.
Bemerkungen: Luzern ohne Grether, Ndenge, Bürki, Binous und Alabi (alle verletzt). Young Boys ohne Camara (gesperrt), Martins und Petignat (beide verletzt).
Verwarnungen: 10. Burch (Foul), 52. Zesiger (Foul), 79. Aebischer (Foul), 88. Nsame (Foul), 89. Knezevic (Foul), 90. Ugrinic (Foul).
Wer noch im Dezember geglaubt hatte, der Aufsteiger Vaduz werde umgehend auch der sichere Absteiger sein, muss den Liechtensteinern plötzlich Chancen einräumen. Spätestens seit dem 2:0-Sieg in Sitten vom Sonntag.
Beide späten Tore im Tourbillon kamen auf Foulpenaltys zustande, die der Sittener Innenverteidiger Jan Bamert verschuldet hatte. Gabriel Lüchinger und der eingewechselte Mohamed Coulibaly nutzten die Möglichkeiten.
Der Match hatte ähnliche Züge wie das erste Duell der beiden Mannschaften im Tourbillon, als Sion Ende Dezember 2:1 gewann. Die Sittener dominierten auch diesmal stark, hatten jedoch erneut grösste Mühe, die Überlegenheit in gute Torchancen umzumünzen. In vielen Szenen hatten die Spieler von Trainer Fabio Grosso auch Pech. Wenige Minuten vor dem 0:1 scheiterte Matteo Tosetti an Goalie Benjamin Büchel, der den Ball an den Pfosten lenkte.
Die einst erkleckliche Reserve, die die Walliser auf die Vaduzer hatten, ist mittlerweile auf null abgetragen. Vaduz ist nach den Young Boys die erfolgreichste Mannschaft der Super League in den letzten sechs Runden.
Sion - Vaduz 0:2 (0:0)
SR Cibelli.
Tore: 73. Lüchinger (Foulpenalty) 0:1. 93. Coulibaly (Foulpenalty) 0:2.
Sion: Fayulu; Martic (77. Wakatsuki), Bamert, Ndoye, Theler (84. Ruiz); Zock (18. Tosetti), Serey Die (77. Khasa), Grgic; Clemenza, Karlen (77. Uldrikis), Tupta.
Vaduz: Büchel; Rahimi, Schmid, Schmied (43. Iodice); Gasser; Dorn, Gomes (70. Coulibaly), Lüchinger, Obexer; Di Giusto, Djokic (74. Ibrisimovic).
Bemerkungen: Sion ohne Abdellaoui, Wesley (beide gesperrt), Hoarau, Araz, Doldur, Kabashi, Vlasenko und Andersson (alle verletzt). Zock verletzt ausgeschieden. Vaduz ohne Cicek, Gajic, Simani (alle gesperrt), Prokopic, Wieser und Bajrami (alle verletzt). Schmied verletzt ausgeschieden. 67. Büchel lenkt Schuss von Tosetti an den Pfosten.
Verwarnungen: 19. Grgic (Foul), 31. Tupta (Foul), 39. Bamert (Foul), 45. Karlen (Foul), 51. Iodice (Foul).
Das Ausscheiden unter der Woche im Cup-Achtelfinal gegen den Challenge Ligisten Grasshoppers hinterliess bei Lausanne-Sport keine Spuren. Im Gegenteil: Der Aufsteiger trat von Beginn an keck und offensiv auf und erarbeitete sich ein klares Chancenplus.
In der 5. Minute hatte das Heimteam Pech, als ein von Hicham Mahou geblockter Abschlag von Torhüter Noam Baumann an den Pfosten prallte. Eine Viertelstunde später hatte der aus Nizza ausgeliehene Franzose mehr Glück, als er die Vorlage von Evann Guessand souverän verwertete. Eine schlechte Figur beim 0:1 machte Reto Ziegler, der sein Debüt bei den Tessinern gab. Der Rückkehrer aus den USA liess den Torschützen zu einfach gewähren.
Die Tessiner konnten nicht verhehlen, dass die Leichtigkeit, mit der sie in der Vorrunde überrascht hatten, verloren gegangen ist. Spätestens nach dem 2:0 durch Cameron Puertas war die Partie entschieden, wobei Lausanne noch höher hätte gewinnen können. Während die Waadtländer aus den letzten drei Spielen sieben Punkte holten, sind die Tessiner inzwischen seit sieben Partien ohne Sieg. Und erstmals nach 14 Auswärtsspielen verlor die Mannschaft von Maurizio Jacobacci wieder auf fremdem Terrain.
Lausanne-Sport - Lugano 2:0 (1:0)
SR Hänni.
Tore: 21. Mahou 1:0. 73. Puertas 2:0.
Lausanne-Sport: Diaw; Loosli, Jenz, Nanizayamo (46. Suzuki); Boranijasevic, Bares (76. Da Cunha), Kukuruzovic, Flo; Puertas; Guessand (66. Bolingi), Mahou.
Lugano: Baumann; Oss (78. Gerndt), Ziegler, Daprelà; Covilo; Lavanchy, Sabbatini (78. Macek), Lovric (78. Guidotti), Facchinetti; Abubakar (87. Monzialo), Lungoyi (65. Ardaiz).
Bemerkungen: Lausanne-Sport ohne Turkes, Geissmann, Elton Monteiro, Thomas, Tsoungui, Zekhnini, Zohouri und Falk (alle verletzt), Lugano ohne Bottani, Kecskes (beide gesperrt), Custodio, Guerrero und Maric (alle verletzt).
Verwarnungen: 55. Abubakar (Foul). 68. Jenz (Foul). 74. Bolingi (Foul). (abu/sda)