Gut 40 Sekunden sind in der zweiten Halbzeit gespielt, da gelingt Elias Achouri etwas, was die Basler in der gesamten ersten Hälfte – trotz überraschend viel Ballbesitz – nicht geschafft haben: Er bringt eine Flanke in die gefährliche Zone. Und dort steht mit Andreas Cornelius einer, der eben nicht viele Chancen benötigt. Per Kopf bringt der 32-Jährige das Heimteam in Führung und irgendwie ahnt man da schon, dass dies bereits die Entscheidung gewesen sein könnte.
Denn obwohl der FC Basel im Kopenhagener Hexenkessel lange gut spielt, so fehlt ihm doch die nötige Durchschlagskraft. Die Gäste zeigen immer wieder gute Ansätze, lassen den Ball ansehnlich durch die eigenen Reihen zirkeln und überzeugen insgesamt mit einer kämpferischen Leistung.
Was ihnen fehlt, ist der offensive Glanzmoment. Für den ist im Normalfall Xherdan Shaqiri verantwortlich, doch das ist das Problem, wenn so viel von einem Spieler abhängt: Hat er mal keine Geistesblitze, ist keiner da, der in die Bresche springen könnte.
Die eine oder andere Ausgleichschance hat der FCB durchaus. In der 56. und 57. kommen Shaqiri und Moritz Broschinski, der in der Startelf den Vorzug gegenüber Albian Ajeti erhalten hat, zu Abschlüssen aus kurzer Distanz. Beide Male rettet der kroatische Goalie Dominik Kotarski. Dann aber passiert offensiv wieder mehrere Minuten wenig.
Basel betreibt einen hohen Aufwand, wirkt im und um den Strafraum aber meist ideenlos. Und dann kommt Adrian Barisic nach einem Konter gegen seinen Gegenspieler zu spät und Youssoufa Moukoko macht mit seinem Penaltytreffer in der 84. Minute alles klar.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass dem FCB schlicht die nötige Klasse und Breite im Kader gefehlt hat, um in die Königsklasse einzuziehen. Vor allem der Ausfall von Bénie Traoré wog schwer. Wie im Hinspiel vertraute Trainer Ludovic Magnin dem 20-jährige Marin Soticek, der jedoch seine Limiten klar aufgezeigt bekam. Und auf der anderen Seite der «Flügelzange» hat auch Philip Otele noch nicht zur Form gefunden, mit der er im Frühling geglänzt hatte.
Nun blickt der FCB der Europa League entgegen. In dieser spielte der Klub zuletzt in der Saison 2019/20 und stiess damals bis in die Viertelfinals vor. Die Auslosung der Ligaphase findet am Freitag ab 13.00 Uhr in Monaco statt. Basel wird in Topf 2 oder 3 gezogen, was im neuen System aber keine grosse Rolle mehr spielt, da jedes der 36 Teams jeweils zwei Gegner aus den verschiedenen Töpfen zugelost erhält.
In der Europa League warten zwar keine ganz grossen Gegner und auch nicht das ganz grosse Geld, dafür darf sich der FC Basel auch den einen oder anderen Sieg erhoffen. Das Duell mit Kopenhagen hat gezeigt, dass der Schweizer Meister in diesem Wettbewerb wohl besser aufgehoben ist.
Kopenhagen – Basel 2:0 (0:0)
Parken, Kopenhagen. - 34'854 Zuschauende. - SR Kovacs (ROU).
Tore: 46. Cornelius 1:0. 84. Moukoko (Penalty) 2:0.
Kopenhagen: Kotarski; Huescas, Pereira, Hatzidiakos, Lopez; Larsson (80. Robert), Lerager, Mattsson (64. Clem), Achouri (61. Moukoko); Elyounoussi; Cornelius (80. Claesson).
Basel: Hitz; Tsunemoto, Barisic, Vouilloz, Schmid; Metinho, Leroy (79. Koindredi); Soticek (79. Junior Zé), Shaqiri (86. Kaio Eduardo), Otele; Broschinski (68. Ajeti).
Bemerkungen: Basel u.a. ohne Adjetey (gesperrt). Verwarnung: 85. Claesson.
(ram/sda)