Als Weltmeister, vierfacher Champions-League-Sieger und fünffacher Landesmeister mit Bayern München und Real Madrid gehört Toni Kroos zu den erfolgreichsten Fussballern der Gegenwart. Der Mittelfeldstratege hat seine Karriere aber vielleicht nur deshalb so erfolgreich gestalten können, weil er sich im richtigen Moment verletzt hat.
2008 war es, als sich Toni Kroos beim Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt meldete. Das 18-jährige Talent gab an, er sei beim Waldlauf umgeknickt. Kroos verheimlichte, dass er sich in der Heimat beim Plauschkick mit Kollegen verletzt hatte. Die Diagnose lautete: Bänderriss, drei Monate Pause.
In seinem Podcast verriet Kroos nun die Wahrheit. «Sie haben bis heute nichts anderes gehört. Vor allem als rauskam, dass es wirklich ein Bänderriss war, war mir nicht danach zumute, zu erklären, dass das beim Fussball passiert ist», erzählte der mittlerweile 30-Jährige. Nun sei genügend Gras über die Sache gewachsen, «da kann ich nicht mehr dafür angeklagt werden», sagte er scherzhaft.
Kroos glaubt, dass diese Verletzung ihn rückblickend weitergebracht hat. Denn so wurde er an Bayer Leverkusen ausgeliehen, wo er sich in der Bundesliga etablierte. «Ich glaube, dass mir Bayern den Wechsel gar nicht erlaubt hätte, wenn ich fit gewesen wäre», mutmasst Kroos. «Ich habe vorher eh wenig gespielt und dann kam alles zusammen, sodass ich nach Leverkusen durfte.»
Im Sommer 2010 kehrte der Ostdeutsche nach München zurück, 2014 folgte nach dem Gewinn des WM-Titels mit der deutschen Nationalmannschaft in Brasilien der Transfer zu Real Madrid. Mit den «Königlichen» bestreitet er heute (21.00 Uhr) das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinal bei Manchester City. Das Hinspiel hat der spanische Meister 1:2 verloren. (ram)