GC enttäuscht nicht, Basel überzeugt nicht. Dennoch gehen die drei Punkte nach dem ersten Duell seit mehr als zwei Jahren nach Basel. Die Basler siegen im Letzigrund 2:0.
Die Leistungsfähigkeit der GC-Mannschaft nach dem Wiederaufstieg und nach den vielen Wechseln war (oder ist) die vielleicht grösste Unbekannte zu Beginn der Super-League-Saison 2021/22. Ein einziges Spiel kann keine Erleuchtung bringen. Aber im Klassiker gegen den FC Basel wusste die Mannschaft von Cheftrainer Giorgio Contini trotz der Niederlage zu gefallen.
Die Zürcher hatten die besten Möglichkeiten des Spiels vor dem 0:1, vor dem 0:2 und nach dem 0:2. Zweimal scheiterten sie am hervorragend parierenden Basler Goalie Heinz Lindner, beim dritten Mal traf Petar Pusic den Posten. Der nach 54 Minuten eingefangene Rückstand kam ohne Ankündigung und entsprang nicht einmal einer Chance, die sich die Basler erarbeitet hatten. Neuzugang Leonardo Campana leitete einen von der Seite getretenen Freistoss ins eigene Tor ab. Das 2:0 nach 70 Minuten erzielte ein Basler Neuzugang: Sebastiano Esposito.
Die Hoppers dürfen allein in den Duellen gegen die Rotblauen auf bessere Zeiten hoffen. Zwischen Mai 2016 und dem Abstieg im Mai 2019 holten sie aus zwölf Duellen nur zwei Punkte.
Für die Leistung beim 3:0-Sieg gegen Partizani Tirana, den Dritten der albanischen Meisterschaft, in der Conference-League-Qualifikation wurden die Basler allenthalben gelobt. Von dem dort offenbarten Schwung liess die Mannschaft von Trainer Patrick Rahmen im Letzigrund nicht mehr viel erkennen. Den Sieg gegen GC verdanken die Basler aber vermutlich dennoch einer eigenen Stärke: der Erfahrung einiger Leistungsträger.
Grasshoppers - Basel 0:2 (0:0)
3400 Zuschauer. SR Fähndrich.
Tore: 54. Campana (Eigentor) 0:1. 70. Esposito (Zhegrova) 0:2.
Grasshoppers: Moreira; Arigoni, Margreitter, Toti; Bolla (71. Gjorgjev), Abrashi (79. Da Silva), Diani (61. Schmid), Lenjani; Pusic (79. Demhasaj), Campana, Herc.
Basel: Lindner; Lang (77. Lang), Frei, Pelmard, Petretta; Kasami, Xhaka (46. Quintilla); Males (46. Zhegrova), Esposito (83. Cömert), Stocker (72. Millar); Cabral.
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Bonatini, Morandi, Nadjack und André Santos (alle verletzt). Basel ohne Padula und Tushi (beide verletzt). 75. Pfostenschuss Pusic.
Verwarnungen: 5. Xhaka (Foul), 21. Kasami (Foul), 22. Abrashi (Foul), 26. Petretta (Foul), 38. Diani (Foul), 41. Herc (Foul), 67. Quintilla (Foul), 87. Toti (Foul), 87. Arigoni (Foul).
Der linke Läufer Adrian Guerrero war letzte Saison auch ohne Torerfolg ein Pluspunkt in Luganos Mannschaft. Jetzt, im Dress des FCZ, benötigte der junge Spanier nur 20 Minuten für das 1:0. Allerdings wurde er nicht angegriffen, als er sich den Ball auf der linken Seite im Strafraum zurechtlegte. Er traf via Pfosten. Das 2:0 erzielte Antonio Marchesano mit einem Foulpenalty kurz vor der Pause.
Ein grosses Verdienst am Zürcher Sieg hatte Assan Ceesay. Der Gambier, der unter den Trainern Ludovic Magnin und Massimo Rizzo keinen leichten Stand gehabt hatte, bereitete das 1:0 vor und holte den Penalty heraus. Er blühte auf. Nicht nur in diesen Szenen war Ceesays Leistung vorzüglich.
Die erstmals vom renommierten Trainer Abel Braga befehligten Tessiner fanden sich in der ersten Halbzeit mit dem auf einem Pressing basierenden Spiel der Zürcher nicht zurecht. Die Zürcher spielten in der zweiten Hälfte deutlich passiver, kontrollierten den Match aber auch jetzt die meiste Zeit.
Letzte Saison gewann der FCZ die beiden Spiele im Cornaredo ebenfalls ohne Gegentor – zweimal 1:0. War dort beide Male etwas Glück dabei, mussten die Zürcher diesmal nicht auf Glück zurückgreifen. Gefährlich wurde es für sie nur eine Viertelstunde vor Schluss, als Yanick Brecher innerhalb weniger Sekunden zwei tolle Paraden zeigen musste. Mit der zweiten Parade lenkte er einen Schuss von Mattia Bottani an den Pfosten.
Lugano - Zürich 0:2 (0:2)
2120 Zuschauer. SR Horisberger.
Tore: 20. Guerrero (Ceesay) 0:1. 45. Marchesano (Foulpenalty) 0:2.
Lugano: Baumann; Hajrizi (72. Monzialo), Daprelà, Ziegler; Lavanchy, Custodio (61. Ba), Sabbatini (77. Guidotti), Lovric (72. Covilo), Facchinetti; Bottani; Nikolas Muci (46. Abubakar).
Zürich: Brecher; Omeragic, Mirlind Kryeziu, Aliti; Rohner (57. Boranijasevic), Krasniqi (57. Hornschuh), Doumbia, Guerrero; Marchesano (84. Gnonto); Ceesay (72. Pollero), Kramer.
Bemerkungen: Lugano ohne Lungoyi, Macek, Baldé, Régis, Osigwe und Alexander Muci (alle verletzt). Zürich ohne Dzemaili, Tosin, Khelifi und Koide (alle verletzt). 78. Brecher lenkt Schuss von Bottani an den Pfosten.
Verwarnungen: 43. Hajrizi (Foul), 65. Ceesay (Foul), 79. Monzialo (Unsportlichkei), 79. Mirlind Kryeziu (Unsportlichkeit).
Drei Tage nach dem 0:3 in Molde in der Conference League ist Servette zumindest der Start in die Super League geglückt. In Sitten gewannen die Genfer verdient 2:1. Es war erst der zweite Sieg im neunten Vergleich mit den Wallisern seit dem Aufstieg Servettes vor zwei Jahren.
Der Schweizer U21-Internationale Kastriot Imeri nach sehenswertem Angriff über die rechte Seite und einem Rückpass von Miroslav Stevanovic (31.) sowie Grejohn Kyei nach einem Fehler bei der Sittener Angriffsauslösung (53.) schossen bis kurz nach der Pause die Tore zur 2:0-Führung von Servette.
Die Gäste waren über die gesamten 90 Minuten das bessere Team und erspielten sich eine Vielzahl guter Chancen. Gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit und nach dem zweiten Treffer boten sich ihnen mehrere Gelegenheiten, das Resultat noch deutlicher zu gestalten.
Die Walliser hatten ihre beste Phase in der letzten halben Stunde. Sie stemmten sich auch dank der Einwechslungen von Anto Grgic und der Stürmer Roberts Uldrikis und Filip Stojilkovic gegen die Niederlage. Doch der Anschlusstreffer durch Verteidiger Birama Ndoye fiel erst in der Nachspielzeit; unmittelbar danach pfiff Schiedsrichter Luca Piccolo die Partie ab.
Sion - Servette 1:2 (0:1)
4000 Zuschauer. SR Piccolo.
Tore: 31. Imeri (Stevanovic) 0:1. 53. Kyei (Diallo) 0:2. 95. Ndoye 1:2.
Sion: Fickentscher; Cavaré, Lacroix, Ndoye, Theler (70. Grgic); Tosetti, Zock (46. Araz), Zuffi, Itaitinga (46. Martic); Hoarau (70. Uldrikis), Karlen (56. Stojilkovic).
Servette: Frick; Diallo, Rouiller, Sasso, Clichy; Cognat, Cespedes, Valls (77. Douline); Stevanovic, Kyei (89. Severin), Imeri (58. Rodelin).
Bemerkungen: Sion ohne Baltazar (gesperrt) sowie Fayulu, Andersson, Bamert, Doldur, Iapichino, Rodrigues, Khasa und Luan (alle verletzt), Servette ohne Deana, Sauthier, Schalk, Fofana und Vouilloz (alle verletzt) sowie Pédat (krank).
Verwarnungen: 26. Itaitinga (Foul). 44. Diallo (Foul). 78. Sasso (Foul).
(nih/sda)
FCZ gegen GC ist dann ein Derby alles andere eigentlich nicht.