Die Nati-Pause ist endlich vorbei, es geht weiter mit dem geregelten Liga-Alltag. In der Bundesliga steht heute die Partie zwischen Frankfurt und Leverkusen an, morgen kommt es dann zum Borussen-Knüller. Die Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund ist aus Schweizer Sicht gleich doppelt interessant. Mit Roman Bürki, Marwin Hitz, Manuel Akanji, Yann Sommer, Nico Elvedi, Denis Zakaria, Breel Embolo und Trainer Lucien Favre sind ganze acht Schweizer in die Partie involviert. Sechs der Schweizer werden voraussichtlich in der Startformation stehen und damit sogar mehr als deutsche Akteure (5).
Die Schweizer gehen jedoch mit unterschiedlichen Vorzeichen in die Partie, welche für beide Teams wegweisenden Charakter hat.
Auf die Position als Nummer 2 in der Nationalmannschaft hinter Yann Sommer hatte er keine Lust mehr und trat zu Beginn des Jahres als Goalie der Nati (zumindest vorübergehend) zurück, um sich voll und ganz auf Borussia Dortmund zu konzentrieren. Dort zeigt er auch diese Saison gute Leistungen, wird von seinen Vorderleuten – vor allem in der Schlussphase der Spiele – aber zu oft im Stich gelassen und musste in sechs Bundesliga-Partien zehn Gegentore einstecken. So mirakulös wie Bürki letzte Saison reihenweise Punkte gerettet hatte, konnte er bislang noch nicht auftreten.
Vertrat den damals noch angeschlagenen Roman Bürki in den ersten Partien (je eine in Pokal, Supercup und Meisterschaft) der Saison. Er wird auf der Bank bleiben, sofern sich Bürki nicht verletzt.
Er ist in Dortmund zwar gesetzt, jedoch nicht mehr unumstritten. Speziell die deutschen Medien machen den Innenverteidiger oft zum Sündenbock, wenn Dortmund hinten nicht ganz sattelfest agiert. Dazu passte, dass der Schweizer in der letzten Partie gegen Freiburg das 2:2 in der 90. Minute durch ein Eigentor verschuldete. In der Nati konnte Akanji beim 2:0-Sieg gegen Irland wieder Selbstvertrauen sammeln, indem er das 1:0 durch eine Balleroberung einleitete und hinten zu null spielte.
Gegen Gladbach steht für Akanji nun das Duell mit seinem guten Kumpel Breel Embolo an.
Er steht vor seiner ersten richtigen Krise mit dem BVB. Die verspielte Meisterschaft in der letzten Saison und der holprige Saisonstart in dieser Spielzeit haben die Kritiker auf den Plan gerufen. Unter anderem werden die mangelnden Rhythmuswechsel, der risikoarme Spielstil und das zu tiefe Verteidigen kritisiert. Zudem hatte Favre in seinen bisherigen Ausland-Stationen jeweils in der zweiten Saison grosse Mühe, die starke erste zu bestätigen.
Favre geniesst zwar noch das Vertrauen des BVB-Vorstands, mit einer Niederlage gegen Gladbach würde Dortmund den Anschluss an die Tabellenspitze aber definitiv verlieren (−7 Punkte). Bei einem Sieg gegen Spitzenreiter Gladbach wäre die Welt aber schnell wieder in Ordnung.
Seit seinem Wechsel zu Gladbach 2014 ist er gesetzt, hat kaum eine Partie verpasst und überzeugt durch konstant überragende Leistungen. In dieser Saison spielte er in sieben Bundesliga-Spielen drei Mal zu null und kassierte insgesamt sechs Gegentore. Nur die beiden Wolfsburger Pavao Pervan (0,50) und Koen Casteels (0,67) haben pro Partie weniger Treffer erhalten als Yann Sommer (0,86).
Machte alle sieben Partien in dieser Saison. Er hat bereits 136 Pflichtspiele für Borussia Mönchengladbach absolviert – nicht zu vergessen, dass er erst 23-jährig ist. Elvedi hat sich sowohl bei Gladbach als auch in der Nati als Stamm-Innenverteidiger etabliert. Seine enormen Qualitäten zeigte er im Nati-Dress zuletzt auch gegen Irland.
Zakaria spielt in dieser Saison so stark, dass er bereits als neuer Schweizer Rekord-Transfer gehandelt wird. So soll Sportchef Max Eberl bereit sein, den 22-jährigen Schweizer ab einer Summe von «50 Millionen Euro plus» zu verkaufen. Als Interessenten werden neben den Ligakonkurrenten Bayern und Dortmund auch Inter Mailand, Tottenham und Manchester United genannt.
Diese Saison spielte Zakaria alle Partien über die volle Spielzeit und überzeugte im defensiven Mittelfeld vor allem durch seine enorme Zweikampfstärke.
Er blüht seit seinem Wechsel von Schalke zu Gladbach wieder auf. Während er in der Nati hauptsächlich durch seine Kampfbereitschaft glänzte, hat er in der Bundesliga endlich seinen Torriecher wiedererlangt und kommt in sieben Partien auf drei Tore. Auch bei Embolo darf nicht vergessen werden: Er ist erst 22 Jahre alt.
fast alle Schweizer bis auf Hitz (aktuell) Stammspieler sind und bei den Deutschen eigentlich nur hummels und Reus (mit Abstrichen noch Kramer)