0:3 bei Juventus, 0:5 zuhause gegen Wolfsburg – in der Champions League tut sich Schweizer Meister Servette erwartungsgemäss schwer. Am Sonntag gab es für die Genferinnen auch in der heimischen Liga einen Dämpfer.
Lange blieb das Verfolgerduell der Women's Super League ausgeglichen. Erst in der 81. Minute brachte Celina Tenini die Zürcherinnen mit einem Rebound in Führung, in der 90. Minute machte Emoke Papai den Deckel drauf. Beim 2:0 für die Hoppers wurde die 18-jährige Ungarin sträflich alleine gelassen. Wunderbar, wie sie dies ausnutzte und Servette-Hüterin Inès Teixeira Perreira ein Tunnel schob.
Die Dummheit des Tages leistete sich in der Nachspielzeit, als alles entschieden war, Papais Mitspielerin Aurélie Csillag. In der 93. Minute kassierte sie für ein Ballwegschlagen die Gelbe Karte und weil es ihre zweite Verwarnung der Partie war, flog die 18-jährige GC-Stürmerin vom Platz. Auf die Partie im Stade de la Fontenette in Carouge hatte dies natürlich keinen Einfluss mehr, doch Csillag wird im nächsten Spiel aussetzen müssen.
Auf dem Heerenschürli war Fabienne Humm die grosse Figur des Spiels. Die 34-Jährige erzielte beim Kantersieg des Tabellenführers gleich vier Tore. Humm hatte international einst für Aufsehen gesorgt, als ihr an der WM 2015 beim 10:1 der Schweiz gegen Ecuador ein Hattrick innert fünf Minuten gelang.
Gegen Lugano traf Humm in der 10. Minute zum 1:0 und erhöhte dann in der zweiten Halbzeit zwischen der 69. und der 82. Minute mit einem Hattrick von 3:0 auf 6:0. Laura Vetterlein traf doppelt, das siebte Tor der FCZ-Frauen steuerte Meriame Terchoun bei.
Dank Servettes Niederlage gegen GC überholt der FCB die Genferinnen und belegt neu Rang 3. Eleni Markou köpfte die Baslerinnen kurz vor der Pause zum knappen Heimsieg gegen Aarau. Bei einer Freistossflanke stieg sie am zweiten Pfosten höher als ihre Gegnerin.
Torreich verlief das Mittelfeldduell in Bern. Luzern legte einen Blitzstart hin: Chantal Wyser traf im Sportpark Wyler schon in der 2. Minute zum 1:0 für den Gast. Es dauerte indes nicht lange bis zum Ausgleich: Der Luzernerin Sarah Klotz unterlief ein Eigentor.
Davon zeigten sich die FCL-Frauen unbeeindruckt. Erst nagelte Chiara Messerli den Ball an die Latte, wenig später brachte Sina Cavelti ihr Team wieder in Front. Nach einer Stunde spielte die YB-Amerikanerin Courtney Strode dann ihr Tempo aus: Steil lanciert, blieb sie vor dem Tor eiskalt und glich erneut aus. Dabei blieb es. «Wir waren unkonzentriert und lagen deshalb früh in Rückstand», ärgerte sich YB-Spielerin Flavia von Känel, «danach kamen wir aber gut ins Spiel. Das Unentschieden ist gerechtfertigt.»
Auch nach sechs Runden wartet Yverdon-Sports auf den ersten Punkt. Das Schlusslicht war am Freitagabend zuhause chancenlos. St.Gallen-Staad tat sich jedoch schwerer als erwartet, erst nach der Pause erzielten die Ostschweizerinnen ihre Tore. Eva Bachmann, Jennifer Wyss, Alessandra de Freitas und Géraldine Ess trafen zwischen der 56. und der 76. Minute.
(ram)