Sport
Fussball

Yann Sommer rettet Barça mit Eigentor: Inter verspielt Sieg im Halbfinal

FC Barcelona, Barca v FC Internazionale - UEFA Champions League Ferran Torres of FC Barcelona celebrates after scoring a goal as Yann Sommer of FC Internazionale looks dejected during the UEFA Champio ...
Inter führte zweimal – am Ende reichte es auch wegen eines Eigentors von Yann Sommer nicht zum Sieg.Bild: www.imago-images.de

Pechvogel Sommer rettet Barça mit Eigentor – Inter verspielt Sieg im Halbfinal-Hinspiel

Das ist bitter für den Schweizer Goalie von Inter Mailand: Mit einem unglücklichen Eigentor beschert Yann Sommer dem FC Barcelona den Ausgleich zum 3:3-Endstand. Es war ein angemessen verrückter Schlusspunkt für ein sehr unterhaltsames Spiel im Halbfinal der Champions League.
30.04.2025, 23:1830.04.2025, 23:24
Mehr «Sport»

Was will man gegen diese Offensive nur machen? Da schiesst Inter Mailand auswärts drei Tore und gewinnt das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League trotzdem nicht. Weil Barcelonas Ballkünstler Lamine Yamal und Raphinha sowie Lewandowski-Ersatz Ferran Torres selbst von der starken Defensive um Goalie Yann Sommer schlicht nicht zu bremsen sind. Und so abgebrüht auftreten, dass sie sich auch von einem Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Schon nach 32 Sekunden wird es im Olympiastadion Barcelonas abgesehen vom lauten Jubel im Gästesektor still: Marcus Thuram bringt Inter Mailand mit der Hacke in Führung und schockt den Favoriten früh. Spätestens jetzt ist allen klar: Diese Italiener sind nicht zu unterschätzen. Obwohl das Team von Trainer Simone Inzaghi zuletzt nicht gut in Form war und neben dem Cup-Halbfinal gegen die AC Milan auch die Führung in der Serie A verlor.

Danach übernimmt jedoch Barcelona die Kontrolle. Immer wieder versucht Lamine Yamal für Gefahr zu sorgen, einmal gelingt ihm das auch, als er Ferran Torres im Strafraum findet. Dessen Schuss geht jedoch knapp am Pfosten vorbei, wie auch einige Minuten später, als er das Tor nach einem Eckball erneut nur leicht verfehlt, Schlussmann Sommer wäre chancenlos gewesen.

In der 21. Minute ist der Ball aber wieder im Tor der Katalanen: Francesco Acerbi gewinnt das Kopfballduell nach einem Eckball und dann macht Denzel Dumfries am Rand des Fünfmeterraums einen Seitfallzieher aus dem Bilderbuch. 2:0 für Inter, Barcelona ist geschockt.

Ein Zustand, der nur kurz anhält. Barcelona gibt nämlich nicht auf – oder besser: Lamine Yamal gibt nicht auf. Der 17-Jährige dribbelt sich in der 24. Minute zwischen mehreren Gegenspielern hindurch in den Strafraum und lässt Sommer bei seinem Schlenzer an den Innenpfosten keine Chance. Wenig später hätte es dann gar fast 2:2 gestanden, doch dieses Mal scheitert Yamal an der Latte.

Es ist der Startschuss für eine dominante Phase der Katalanen. Zweimal prüft Dani Olmo den Schweizer Mann im Tor von Inter. Einmal mit einem flachen Schuss in die Mitte, den Sommer im Nachfassen hat. Und dann nach einem Zuspiel von Yamal mit einem etwas platzierteren Abschluss, doch der 36-Jährige pariert erneut. Wenig später ist Sommer aber machtlos. Raphinha köpft die Flanke von Pedri vors Tor, wo Ferran Torres einschiesst. Nach der wunderbaren Kombination steht es doch 2:2 und endet die verrückte erste Halbzeit zwischen dem FC Barcelona und Inter Mailand ausgeglichen.

Nach der Pause hätte Inter die Gastgeber beinahe wie schon in der 1. Halbzeit früh geschockt. Nach einem Konter landet die Hereingabe von Yann Aurel Bisseck irgendwie bei Federico Dimarco, der aber in Rücklage gerät und über die Latte schiesst. Danach können die knapp 56’000 Fans etwas durchatmen. Es vergeht einige Zeit, bis Dumfries’ Flanke von Ronald Araujo zu Barças Glück neben das Tor gelenkt wird. Das Glück ist jedoch von kurzer Dauer. Denn Hakan Calhanoglus Ecke fliegt genau auf Dumfries’ Kopf und von dort via Araujos Rücken über Szczesny ins Tor. Inter führt wieder.

Doch auch dieses Mal hat Barcelona die perfekte Antwort. Im direkten Gegenzug kommt das Team von Trainer Hansi Flick ebenfalls zu einer Ecke. Yamal lässt das flache Zuspiel an den Strafraumrand durch und Raphinha zieht aus rund 20 Metern ab. Der Ball knallt an die Latte und von Sommers Kopf zum 3:3 ins Tor. Pech für den Schweizer Keeper, der ein ähnliches Eigentor schon im Gruppenspiel der WM 2018 gegen Costa Rica erzielte – damals war es ein Penalty zum späten 2:2-Ausgleich.

In der 75. Minute jubelt nochmal Inter. Wieder wollen die «Nerazzurri» die hochstehende Barça-Defensive mit einem schnellen Gegenstoss aushebeln. Dies gelingt zwar, doch Henrikh Mkhitaryan steht beim Zuspiel von Dumfries mit den Zehenspitzen im Abseits, sein Treffer zählt nicht.

In der verbleibenden Viertelstunde versucht dann vor allem Barcelona doch noch zum Sieg zu kommen. Beim Freistoss von Raphinha, den der Brasilianer flach ins Torwarteck schiesst, ist Sommer jedoch zur Stelle. Und als es Yamal in der 87. Minute mit einem gefühlvollen Lupfer versucht, hat Inter Glück. Der Ball landet nach einer gefühlt ewigen Flugzeit an der Latte.

So bleibt es bis zum Schlusspfiff dieses unterhaltsamen Spiels beim 3:3-Unentschieden, mit dem Inter Mailand eigentlich besser leben kann als Barcelona. Aufgrund der beiden Führungen wäre aber auch für die Italiener mehr drin gelegen. Nun gehen die beiden Kontrahenten gleichauf ins Halbfinal-Rückspiel, das am nächsten Dienstag im San Siro stattfindet.

FC Barcelona - Inter Mailand 3:3 (2:2)
SR Turpin.
Tore: 1. Thuram 0:1. 21. Dumfries 0:2. 24. Lamine Yamal 1:2. 38. Torres 2:2. 63. Dumfries 2:3. 65. Sommer (Eigentor) 3:3.
FC Barcelona: Szczesny; Koundé (42. García), Cubarsí (83. Christensen), Martínez, Martín (46. Araujo); de Jong, Pedri (83. Gavi); Lamine Yamal, Olmo (68. López), Raphinha; Torres.
Inter Mailand: Sommer; Bisseck, Acerbi, Bastoni; Dumfries (81. Darmian), Barella, Çalhanoglu (71. Frattesi), Mkhitaryan, Dimarco (56. Carlos Augusto); Thuram (81. Zielinski), Lautaro Martínez (46. Taremi).
Verwarnungen: 59. Çalhanoglu, 70. Cubarsí. Inter Mailand mit Sommer. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Mehrfach-Torschützen in der Champions League
1 / 21
Die Mehrfach-Torschützen in der Champions League
5 Tore: Erling Haaland (Manchester City) beim 7:0 gegen Leipzig am 14. März 2023.
quelle: imago/pro sports images / imago images
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Er schwingt die Champions League Flagge wie kein anderer
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
42 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ZEUS aKal-El
30.04.2025 23:18registriert März 2021
Da schaut man nach langer, langer Zeit mal wieder Champions League....und sieht 6 spektakuläre Tore! Warum kann Fussball nicht immer so schön sein?
661
Melden
Zum Kommentar
avatar
HankTheTank
30.04.2025 22:23registriert April 2025
Das ist ein Spiel wie in Fifa. Absolute Weltklasse und Unterhaltung pur.
665
Melden
Zum Kommentar
avatar
T.Mäder
30.04.2025 22:58registriert Juni 2020
Absolutes top Spiel. So macht Fussball Spass
540
Melden
Zum Kommentar
42
    Schienbeinschoner werden verboten – doch für Odermatt und Co. gibt es ein Schlupfloch
    Am Freitag hat der Kongress des Ski-Weltverbands FIS entschieden, dass die Schienbeinschoner verboten werden. Ein Schock für Marco Odermatt – aber für den Gesamtweltcupsieger bleibt eine Hintertür offen.

    «Falls der Internationale Ski-Verband das Tragen dieser Schienbeinschützer tatsächlich verbieten sollte, wäre das für mich und diverse andere Athleten ein Riesenseich. Sofern sich keine alternative Lösung findet, könnte ich in Zukunft sicher nicht mehr alle Rennen fahren.» Mit dieser Aussage schockierte Marco Odermatt am Pfingstmontag die Skifans in der Schweiz.

    Zur Story