Basel überwintert in der Super League trotz schwankender Leistungen auf dem 2. Platz. Arthur Cabral und Pajtim Kasami mit herrlichen Toren und Heinz Lindner mit starken Paraden verhalfen der Mannschaft von Trainer Ciriaco Sforza zu einem 2:1-Erfolg beim FC Luzern.
Zwei Tage vor Weihnachten und nach fast dreistündiger Torflaute beschenkte und besänftigte der FC Basel die daheimgebliebenen Fans im letzten Spiel des Jahres mit zwei überaus sehenswerten Treffern. Nach 23 Minuten lenkte Cabral den Ball nach einem Corner einen (missglückten) Schuss von Julian von Moos mit dem Absatz ins Netz. Und eine Viertelstunde später war Kasami aus 23 Metern mit einem satten Schuss in den Winkel via Lattenunterkante erfolgreich.
Die beiden zuverlässigsten Skorer schufen dem FCB mit ihren Toren jenes Polster, das er für den Sieg auch benötigte. Luzern, das sein Glück unbeirrt im Vorwärtsgang suchte, kam nach 66 Minuten durch Pascal Schürpfs Nachsetzen im Gewühl zum Anschlusstreffer. Bei diesem blieb es, obwohl Luzern in der Folge fast permanent anrannte und der FCB mehrere brenzlige Momente zu überstehen hatte. Unter anderem vereitelte Basels Goalie Heinz Lindner nach 77 Minuten mit einem starken Reflex den Ausgleich durch einen Kopfball von Ibrahima Ndiaye.
Luzern - Basel 1:2 (0:2)
SR Bieri.
Tore: 23. Cabral (Von Moos) 0:1. 36. Kasami (Zhegrova) 0:2. 66. Schürpf 1:2.
Luzern: Müller; Sidler (72. Schwegler), Lucas, Knezevic, Frydek; Schulz, Emini (73. Ndiaye), Ugrinic; Schaub (84. Alounga); Sorgic, Schürpf.
Basel: Lindner; Widmer, Cömert, Klose, Padula; Kasami, Frei; Zhegrova (73. Marchand), Van Wolfswinkel (86. Van der Werff), Von Moos (79. Pululu); Cabral.
Bemerkungen: Luzern ohne Alabi, Binous, Burch, Ndenge (alle verletzt) und Carbonell (nicht berücksichtigt), Basel ohne Jorge, Isufi, Petretta, Stocker und Xhaka (alle verletzt).
Verwarnungen: 38. Kasami (Foul). 50. Emini (Foul).
Das Mammutprogramm von 10 Spielen in 32 Tagen endete für Servette mit einer Enttäuschung. Im Heimspiel gegen den Tabellenletzten Vaduz kamen die Genfer nicht über ein 1:1 hinaus. Der eingewechselte Sandro Wieser glich für Vaduz drei Minuten vor dem Ende mittels Kopfball nach einem Corner aus.
Das späte Tor war verdienter Lohn für die Liechtensteiner, die zuletzt fünf Mal in Folge verloren hatten, beim formstarken Servette aber jederzeit ebenbürtig auftraten. Dokument des guten Auftritts von Vaduz waren die beiden Chancen von Tunahan Cicek, der mit einem Lattenschuss (27.) sowie bei einer weiteren gefährlichen Szene (47.) beim Stande von 0:0 dem Führungstor der Gäste nahe gekommen war.
Das ersatzgeschwächte Servette konnte nicht an die Leistung der letzten Spiele anschliessen. Zum einzigen Tor kamen die Genfer durch einen von Grejohn Kyei verwandelten Handspenalty (58.). Cicek war der Ball zuvor bei einem Freistoss von Théo Valls an die Hand geflogen.
Servette - Vaduz 1:1 (0:0)
SR Schnyder.
Tore: 58. Kyei (Handspenalty/Handspiel Cicek) 1:0. 87. Wieser (Corner Lüchinger) 1:1.
Servette: Frick; Diallo (88. Vouilloz), Rouiller, Severin, Clichy; Cespedes, Ondoua, Valls (73. Imeri); Fofana (73. Mendy), Kyei, Cognat (83. Holcbecher).
Vaduz: Büchel; Schmied, Schmid, Simani; Dorn (86. Santin), Gasser (79. Djokic), Gajic (79. Wieser), Prokopic (9. Cicek), Obexer; Lüchinger; Sutter.
Bemerkungen: Servette ohne Sauthier (gesperrt) sowie Stevanovic, Schalk, Kone, Alves, Sasso, Antunes und Henchoz (alle verletzt), Vaduz ohne Coulibaly (verletzt). 27. Frick lenkt Schuss von Cicek an die Latte.
Verwarnungen: 24. Simani (Foul). 50. Gasser (Foul). 56. Obexer (Foul). 61. Kyei (Foul). 91. Cespedes (Foul).
Trotz Dauerdruck in der letzten Viertelstunde musste sich der FC Zürich im Heimspiel gegen den Tabellen-Vorletzten Sion mit einem 0:0 begnügen. Der Stadtclub geht damit mit einem nicht unwesentlichen Problem in die Winterpause: Er schiesst keine Tore mehr. In den letzten drei Partien ging der FCZ leer aus, das letzte Tor liegt über 300 Spielminuten zurück.
Gegen Sion hätte insbesondere Aiyegun Tosin der Misere ein Ende bereiten können. Doch der Stürmer scheiterte nach der Pause wiederholt am überragenden Sion-Keeper Timothy Fayulu, der auf dem Letzigrund erst sein siebtes Spiel in der Super League absolvierte.
Die Walliser, die das neunte Spiel in den letzten 32 Tagen bestritten, waren in der Schlussphase am Ende ihrer Kräfte. Doch zuvor hielt das Team von Fabio Grosso lange Zeit gut mit und hatte phasenweise sogar mehr Spielanteile. Der eingewechselte Itaitinga traf nach 72 Minuten mit einem Freistoss aus über 20 Metern nur den Pfosten.
Zürich - Sion 0:0
SR Schärer.
Zürich: Brecher; Wallner, Omeragic, Nathan, Aliti; Hekuran Kryeziu, Doumbia (79. Domgjoni); Schönbächler (57. Gnonto), Reichmuth (57. Marchesano), Tosin; Ceesay.
Sion: Fayulu; Ndoye, Bamert, Abdellaoui (62. Serey Die); Zock; Theler, Araz, Grgic (62. Martic), Iapichino (12. Ruiz); Wakatsuki (81. Doldur), Karlen (62. Itaitinga).
Bemerkungen: Zürich ohne Sobiech, Kramer, Kololli und Britto (alle verletzt) sowie Janjicic (krank), Sion ohne Hoarau, Andersson, Clemenza, Kabashi und Luan (alle verletzt). 71. Pfostenschuss von Itaitinga.
Verwarnungen: 28. Ruiz (Foul). 33. Nathan (Foul). 44. Karlen (Foul). 60. Abdellaoui (Foul). 79. Theler (Foul).
Für Lausanne-Sport endete das Jahr schmerzhaft. Die Waadtländer holten mit einem 0:0 beim der Überraschungsmannschaft Lugano einen Punkt, bezahlten aber mit einer wohl schweren Verletzung von Goalgetter Aldin Turkes.
Der sportliche Teil der lange Zeit wenig ereignisreichen letzten Partie des Jahres ereignete sich in den Schlussminuten und ist schnell übermittelt: Weil ein Kopfball von Lausannes Joker Isaac Schmidt in der 86. Minute an die Latte statt ins Tor fand, der Schuss von Luganos Joker Joaquin Ardaiz vier Minuten später ebenso vom Pfosten zurückprallte und Heimgoalie Noam Baumann kurz darauf den guten Schuss von Oliver Custodio entschärfte, trennten sich die Überraschungsmannschaft aus dem Tessin und der ambitionierte Aufsteiger aus der Romandie torlos.
Die Teams überwintern damit auf den Plätzen 4 und 6, wobei Lugano zwei Partien weniger absolviert hat als Lausanne und nach Verlustpunkten hinter Leader YB am besten dasteht. Es ist ein ansprechendes Zwischenzeugnis auch für den Aufsteiger, der kurz vor Weihnachten aber einen schweren Verlust zu beklagen hatte. Stürmer Aldin Turkes, mit sechs Toren zusammen mit Jean-Pierre Nsame der beste Torschütze der Liga, verletzte sich nach einer Stunde wohl schwer am Knie. Der 24-Jährige knickte bei einem Zweikampf wüst um und zog sich wohl Bänderverletzungen zu, die eine lange Pause erfordern.
Lugano - Lausanne-Sport 0:0
SR Cibelli.
Lugano: Baumann; Kecskes, Maric, Daprelà; Guerrero, Sabbatini (68. Covilo), Custodio, Facchinetti; Lovric (59. Macek); Gerndt (68. Lungoyi), Bottani (78. Ardaiz).
Lausanne-Sport: Diaw; Boranijasevic, Jenz, Loosli, Flo; Kukuruzovic; Puertas, Barès; Brazão (78. Da Cunha), Turkes (59. Schmidt), Guessand (59. Monteiro).
Bemerkungen: Lugano ohne Lavanchy (gesperrt), Guidotti (verletzt) und Osigwe (beide verletzt). Lausanne-Sport ohne Geissmann, Falk, Nanizayamo und Zekhnini (alle verletzt). 59. Turkes mit Knieverletzung ausgeschieden. 86. Kopfball an die Latte von Schmidt. 90. Pfostenschuss Ardaiz.
Verwarnungen: 65. Macek (Foul). 68. Bottani (Foul). 88. Puertas (Foul). (abu/sda)