Gestern Abend hielt der FC Barcelona eine ausserordentliche Mitgliederversammlung ab, in der es auch um die finanzielle Zukunft des Klubs ging. Mit zwei zentralen Abstimmungen wollten sich die Barça-Bosse die Option auf zusätzliche Millionen-Einnahmen sichern – und hatten damit Erfolg.
Die Mitglieder stimmten mit 568 Ja-Stimmen gegenüber 65 Nein-Stimmen dem Antrag zu, 49,9 Prozent der eigenen Abteilung «Barca Licensing and Merchandising» (BLM) zum Verkauf anzubieten. Die Teilveräusserung der eigenen Marketingabteilung soll gemäss Präsident Joan Laporta 200 bis 300 Millionen Euro einbringen. Eine Bedingung des Antrags war, dass die Anteile nicht für weniger als 200 Millionen Euro verkauft werden dürfen.
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— FC Barcelona (@FCBarcelona) June 16, 2022
Ferner stimmten die Mitglieder auch einem allfälligen Verkauf von 25 Prozent der eigenen TV-Rechte über maximal 25 Jahre zu (494 zu 62 Ja-Stimmen). Hier rechnet Laporta mit Einnahmen von rund 500 Millionen Euro. Finanzinvestor CVC soll bereits Interesse gezeigt haben. «Barça war tot, dann auf der Intensivstation. Jetzt werden wir aus dem Krankenhaus entlassen», zeigte sich der 59-Jährige erleichtert.
Bereits vor einigen Wochen hat Barcelona einen Deal mit dem Musik-Streamingdienst Spotify abgeschlossen, der ab Juli 2022 bis 2034 insgesamt 435 Millionen Euro in die Klubkassen spülen wird. Spotify wird dafür Trikot- und Stadionsponsor bei den Katalanen. Sobald diese neuen Mittel verfügbar sind, sollen sie einerseits genutzt werden, um Verbindlichkeiten im 1,35 Milliarden Euro hohen Schuldenberg zu tilgen. Andererseits ermöglichen sie auch einen Fortschritt im Buhlen um Bayern-Stürmer Robert Lewandowski.
Denn in der spanischen Liga gibt es eine Gehaltsobergrenze. Die Spielerlöhne dürfen nicht mehr als 80 Prozent der Gesamteinnahmen des Klubs betragen. Zudem hätten die Katalanen mehr flüssige Mittel zur Verfügung, um die Ablösesumme für Lewandowski zu bezahlen. Bislang haben die Katalanen den Bayern rund 35 Millionen Euro für den Stürmerstar geboten. Wie die «Bild» schreibt, wollen sie nun das Angebot demnächst auf rund 50 Millionen Euro nachbessern. Die Münchner hätten demnach mindestens 40 Millionen Euro für den Polen gefordert.
Lewandowski und Barcelona sollen sich derweil bereits zu einer mündlichen Einigung gefunden haben. Der 33-Jährige soll einen Vertrag über drei Jahre erhalten. Wenn Barça das Angebot an die Bayern tatsächlich aufbessern kann, könnte es in der «Lewa-Saga» plötzlich ganz schnell gehen. (abu)
Da das nenn ich mal an die Wand fahren.