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Schiri verrät neue Details zu Zidanes Kopfstoss

Schiri verrät nach 12 Jahren neue Details zu Zidanes Kopfstoss gegen Materazzi

20.07.2018, 13:5820.07.2018, 14:58
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Es ist eine der berühmtesten Szenen der Fussball-Geschichte: Frankreichs Superstar Zinédine Zidane streckt in der Verlängerung des WM-Finals 2006 Italiens Verteidiger Marco Materazzi mit einem Kopfstoss nieder und sieht Rot. Ohne den Spielmacher verlieren die Franzosen schliesslich mit 3:5 im Penaltyschiessen.

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Der Kopfstoss von Zidane.gif: youtube

Der damalige Schiedsrichter Horacio Elizondo aus Argentinien hatte Zidanes Tätlichkeit selbst gar nicht gesehen, auch die Linienrichter nicht. «Ich sah Materazzi plötzlich 40, 50 Meter entfernt auf dem Platz liegen. Daher unterbrach ich die Partie und fragte meine Assistenten, was passiert sei. Überraschenderweise antworteten mir beide: ‹Wir haben nichts gesehen›», erklärt Elizondo nun zwölf Jahre nach dem Vorfall via TED Talk.

Auf den TV-Bildern war allerdings zu sehen, wie sich der Schiedsrichter vor dem Zeigen der Roten Karte mit einem seiner Linienrichter besprach. Warum stellte er Zidane also überhaupt vom Platz, wenn ja keiner den Kopfstoss gesehen hatte?

Die komplette Szene im Video.Video: streamable

In Frankreich ist man heute noch der Ansicht, dass erst die Videobetrachtung durch den vierten Referee dazu geführt habe, dass Zidane überführt wurde. Sein Kopfstoss gilt im Lande des aktuellen Weltmeisters deshalb vielerorts als erste, inoffizielle Anwendung des Videobeweises.

Doch der vierte Offizielle, Luis Medina Cantalejo aus Spanien, hatte die Tätlichkeit mit eigenen Augen gesehen und funkte Elizondo zu: «Furchtbar, Zidanes Kopfnuss gegen Materazzi war fürchterlich! Zidane verpasste Materazzi einen Kopfstoss. Wenn du das Video siehst, wirst du mir nicht glauben.»

Der Dialog vor dem Kopfstoss
Materazzi zerrt Zidane im Strafraum am Trikot.
Zidane: «Wenn du es haben willst, schenke ich's dir nachher.»
Materazzi: «Lass mich, du Schwuchtel. Du, mit deiner Nutten-Schwester. Scheisse.»
Zidane dreht sich um.
Materazzi: «Deine Schwester, diese Nutte.»
Zidane geht auf Materazzi zu.
Materazzi: «Ich spalte dir den Arsch.»
Zwei Sekunden später rammt Zidane seinen Kopf gegen Materazzis Brust.

Elizondo bestätigt den Funkverkehr und schildert die Momente kurz vor dem Platzverweis: «Als ich zu den beiden hinging, hatte ich bereits alle Informationen und wusste, dass ich Zidane Rot zeigen würde.» Wäre der vierte Offizielle also nicht gewesen, hätte die Geschichte vor zwölf Jahren ganz anders ausgehen können ... (pre)

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2006: Zidanes Kopfstoss gegen Materazzi.
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Video: watson/Angelina Graf

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mia_san_mia
20.07.2018 14:13registriert Januar 2014
Zizou hötte den Pokal damals verdient gehabt.
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Schniggeding
20.07.2018 14:42registriert Oktober 2016
Das Spiel muss wiederholt werden!
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Bruno Wüthrich
20.07.2018 15:23registriert August 2014
Zidane beging damals eine Tätlichkeit. Rot war die einzig mögliche Konsequenz. Aber von "niederstrecken" kann nicht die Rede sein. Materazzi hat mit seinem Theater einfach zu Ende gebracht, was er mit seiner Provokation bezweckte. Der Kopfstoss war ohne Zweifel ziemlich wuchtig. Doch Materazzi ist ein durchtrainierter Fussballprofi. Da wird man durch einen Kopfstoss gegen die Brust nicht einfach "niedergestreckt".
Eigentlich müssten verbale Provokationen, vor allem wenn sie unter der Gürtellinie sind, ebenfalls mit Rot bestraft werden. Wer provoziert, bettelt ja sozusagen um die Reaktion.
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