Während eineinhalb Jahren war der frühere Fussballer Kay Voser ständig in den Schlagzeilen des Schweizer Boulevards. Der heute 38-Jährige machte öffentlich, dass er an Schizophrenie leide und sorgte immer wieder durch kuriose Aussagen und Videos in den sozialen Medien für Aufregung.
Im Podcast «Spaghetti mit Ketchup und Chäs» von Jonathan «Jontsch» Schächter erzählt Voser nun, dass er damals mitten in einer Psychose steckte: «Da hast du keinen Einfluss darauf, was du tust.» Es habe sich angefühlt wie in einem Albtraum. Manchmal sage man in Träumen auch Dinge, die man sonst nie sagen würde, doch danach wache man auf. «Bei mir war das nicht so, dass ich noch vom Traum geschützt war», erklärt der langjährige GC-Profi.
Heute geht es dem Zürcher besser. «Ich habe meinen Verstand wieder», sagt Voser, der zur Behandlung regelmässig in Therapie geht und auch Medikamente nimmt. Aufgewacht sei er, als er zwischenzeitlich gar für vier Monate in Untersuchungshaft landete. Dort habe es Klick gemacht, als er nicht nur viel schlafen konnte, sondern auch Besuch von diversen Menschen erhielt. «Ich habe gemerkt, dass ich viele Leute verletzt habe. Ich habe gemerkt, dass ich alles verloren habe», erklärt der frühere SRF-Experte.
Es sei ein langsames Erwachen gewesen. Voser habe in Schritten realisiert, was er in seiner Psychose alles angerichtet habe. Das sei der schlimmste Moment gewesen. «Ich hatte ein riesiges Schamgefühl und einen riesigen Schmerz in mir. In diesem Moment habe ich mir gesagt, dass ich so nicht mehr leben kann.»
Voser hat während seiner Psychose nicht nur Beziehungen, sondern auch jede Menge Geld verloren. «Es sind mehrere hunderttausend Franken, die Weg sind,» gibt der Ex-Fussballer zu. Er hätte viel Geld gespendet, aber auch «irgendwelchen Influencern» vertraut, die ihm gesagt hätten, sie würden im Kampf gegen die Stigmatisierung von psychischen Krankheiten helfen. «Für diese Dinge schäme ich mich natürlich, aber ich kann nicht mehr zurück», sagt Voser.
Es gehe nun darum, dass er lerne, sich selbst zu vergeben, für alles, was passiert ist. «Wenn mir ein anderer Mensch verzeiht, ist das schön», sagt er, «aber mir wird es auf die eine oder andere Weise mein Leben lang wehtun.» (abu)
Das war keiner Entstigmatisierung dienlich sondern war Blossstellung eines verzweifelten Menschen, der nicht mehr Herr aller seiner Sinne war.
Für die Zukunft wünsche ich ihm nur das Beste!