Der FC Zürich erringt seinen dritten Saisonsieg. Die Zürcher spielten ab der 17. Minute zu zehnt, erzielten aber wenige Minuten vor Schluss gegen enttäuschende Ostschweizer das Siegestor.
Eine Szene nach rund einer Viertelstunde prägte den Rest der Partie. Bledian Krasniqi beging ein Foul, mit dem er den Gegenspieler Jérémy Guillemenot hätte verletzen können. Schiedsrichter Luca Piccolo konnte nach einer Video-Konsultation nicht anders, als dem Zürcher die Rote Karte zu zeigen.
So sahen sich die Zürcher mit der praktisch gleichen Situation konfrontiert wie Mitte Oktober im Meisterschaftsspiel in Basel. Damals wurde Ivan Santini schon nach 13 Minuten vom Platz gestellt. Mit einer aufopfernden Verteidigungsleistung holten die Zürcher gegen den favorisierten FCB ein 0:0 heraus.
Gegen St.Gallen kamen sie in Unterzahl zunächst zu einer erstklassigen Chance. Von Aiyegun Tosin freigespielt, tauchte Jonathan Okita allein von Lawrence Ati-Zigi auf. Aber dieser wehrte mit einer tollen Reflex-Parade mit dem Fuss ab. Fast im Gegenzug präsentierte sich Guillemenot allein vor Yanick Brecher, den er aber mit einem schwachen Versuch anschoss.
In der zweiten Halbzeit fanden die St.Galler keine Mittel, um den Zürcher Riegel zu knacken. Die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen erspielte sich sogar die eindeutig besseren Chancen. Die letzte davon nutzte Marc Hornschuh nach 88 Minuten zum Siegestor. Just Hornschuh war nach Krasniqis Platzverweis für die Verstärkung der Defensive eingewechselt worden. Sein Tor wurde offiziell als Eigentor gewertet.
Zürich - St.Gallen 1:0 (0:0)
14'950 Zuschauer. - SR Piccolo.
Tor: 88. Guillemenot (Eigentor) 1:0.
Zürich: Brecher; Omeragic, Katic, Aliti; Boranijasevic, Krasniqi, Condé, Guerrero (67. Kamberi); Okita (78. Rohner), Simic (20. Hornschuh), Tosin (78. Marchesano).
St.Gallen: Ati-Zigi; Stillhart, Stergiou, Maglica, Kempter; Quintilla; Görtler, Witzig (66. Geubbels), Ricardo Alves (46. Ndombasi); Akolo, Guillemenot.
Bemerkungen: Zürich ohne Dzemaili (gesperrt), Brecher, Santini (beide verletzt) und Afriyie (Aufgebot Nationalmannschaft). St.Gallen ohne Latte Lath, Schmidt, Von Moos, Schneider, Schubert, Sutter und Nuhu (alle verletzt). 17. Rote Karte gegen Krasniqi (Foul). Verwarnungen: 19. Simic, 45. Ricardo Alves, 68. Boranijasevic, 86. Quintilla.
Nach 15 Minuten erspielte sich der FC Winterthur die erste grosse Chance des Spiels. Nishan Burkart zog seinen Schuss, der für Goalie Anthony Racioppi unhaltbar gewesen wäre, knapp am linken Pfosten vorbei. Vielleicht hätte das Spiel nach einer Winterthurer Führung ein etwas anderes Gesicht bekommen. Aber zwölf Minuten später führte YB 3:0.
Diese Tore, zwei von Cedric Itten und eines vom Liga-Topskorer Jean-Pierre Nsame erzielt, waren ein Mix von schönen Angriffen und Fehlern in der Winterthurer Defensive. Auch Goalie Markus Kuster, der den verletzten Timothy Fayulu vertrat, handelte bei zwei Toren nicht überzeugend. Nsame tat sich als dreifacher Torschütze hervor. «Das war von A bis Z ein guter Auftritt von uns», bilanzierte Itten.
«Wir haben am Anfang gut dagegen gehalten, aber dann steht es nach einer halben Stunde 0:3 und gleich nach der Halbzeit fällt das 1:4», sagte Torhüter Kuster bei «Blue». «Dass es in Bern schwierig ist, wissen wir alle. Trotzdem ist diese Niederlage zu hoch. Fünf Tore – das schmerzt schon sehr.»
Der Unterschied im Leistungsvermögen der beiden Mannschaft war über die 90 Minuten nicht zu übersehen – wie es schon Ende August beim 5:1 auf der Schützenwiese der Fall war, als der FCW sein Ehrentor ebenfalls mit einem Foulpenalty erzielte.
Young Boys - Winterthur 5:1 (3:1)
27'310 Zuschauer. - SR Wolfensberger.
Tore: 17. Nsame (Itten) 1:0. 24. Itten (Garcia) 2:0. 27. Itten (Blum) 3:0. 40. Ramizi (Foulpenalty) 3:1. 52. Nsame (Nachschuss auf eigenen Foulpenalty) 4:1. 79. Nsame (Garcia) 5:1.
Young Boys: Racioppi; Blum (46. Maceiras), Lustenberger, Zesiger, Garcia (85. Benito); Fassnacht, Niasse (46. Lauper), Rieder (76. Imeri), Ugrinic; Itten (67. Monteiro), Nsame.
Winterthur: Kuster; Gonçalves, Lekaj, Gelmi, Diaby; Corbaz (72. Kryeziu), Arnold (81. Abedini); Di Giusto (62. Ballet), Ramizi (81. Ltaief), Burkart; Neftali (62. Buess).
Bemerkungen: Young Boys ohne Elia (gesperrt), Von Ballmoos, Rüegg und Camara (alle verletzt). Winterthur ohne Fayulu, Gantenbein und Pukaj (alle verletzt). Verwarnungen: 7. Burkart, 23. Niasse, 31. Blum, 74. Rieder, 86. Ltaief.
Der FC Sion liegt im Rhone-Derby bei Servette in der Pause 0:2 und kämpft nur noch mit zehn Spielern. Dennoch holen die Walliser mit dem 2:2 einen Punkt, den ersten unter Trainer Fabio Celestini.
Der vor einem Jahr verpflichtete ivorische Stürmer Chris Bedia erzielte für Servette innerhalb einer Viertelstunde seine ersten beiden Saisontore in der Meisterschaft. Das 1:0 war sogar ein Bijou. Bedia lenkte eine flache Hereingabe an Sions Goalie Heinz Lindner vorbei mit der Ferse ins Tor. Kurz vor der Pause sah Sions Wylan Cyprien innerhalb einer Minute Gelb und Gelb-Rot.
Wohl kaum jemand hätte noch auf die Walliser gewettet, zumal diese bei der 2:3-Heimniederlage gegen Lugano enttäuscht hatten. Aber der in der Pause eingewechselte Giovanni Sio verkürzte schon in der 50. Minute. Und nach 85 Minuten bescherte David Douline mit einem Eigentor den Sittenern den unverhofften Punktgewinn.
Das Unentschieden dürfte auch für Fabio Celestini von Bedeutung sein. Denn wer als Trainer von Christian Constantin eingestellt wird und mit zwei Niederlagen anfängt, kann nicht unbedingt damit rechnen, dass er den Posten länger als ein halbes Jahr behält.
Servette - Sion 2:2 (2:0)
14'592 Zuschauer. - SR Schnyder.
Tore: 18. Bedia (Stevanovic) 1:0. 33. Bedia (Cognat) 2:0. 50. Sio (Chouaref) 2:1. 85. Douline (Eigentor) 2:2.
Servette: Frick; Diallo, Vouilloz, Severin, Clichy; Douline; Cognat, Pflücke (68. Antunes); Stevanovic, Bedia (68. Crivelli), Kutesa (89. Rodelin).
Sion: Lindner; Lavanchy, Cavaré, Saintini, Baltazar (77. Bua); Araz, Grgic; Zuffi (46. Sio), Cyprien, Chouaref (77. Itaitinga); Stojilkovic (46. Balotelli).
Bemerkungen: Servette ohne Sawadogo (verletzt). Sion ohne Poha (gesperrt) und Moubandje (verletzt). 42. Gelb-rote Karte gegen Cyprien. Verwarnungen: 26. Cavaré, 30. Grgic, 41. Cyprien, 70. Kutesa, 75. Diallo, 85. Balotelli.
(ram/sda)