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Beim FC Basel brennt der Baum und Granit Xhaka giesst noch Öl ins Feuer

Beim FCB brennt der Baum und Granit Xhaka giesst noch Öl ins Feuer

Der FC Basel verliert 2:3 gegen Luzern und zeigt im Anschluss, dass es im Klub aktuell an vielen Stellen brodelt. Schuld ist nicht nur die schwächste Hinrunde seit Jahren, sondern auch selbstgelegte Brände.
29.01.2023, 10:4729.01.2023, 12:24
Jakob Weber / CH MEdia
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Am Ende ist es der französische Debütant Hugo Vogel, der in der 89. Minute mit seinem Fehlpass im Aufbau und dem zu langsamen Rückzugsverhalten Luzern den Siegtreffer anbietet. Vogels Fehler ist der eine zu viel, denn er führt dazu, dass Luzern zum ersten Mal seit fast acht Jahren wieder in Basel gewinnt und der FCB die Hinrunde nur auf Rang 6 beendet.

Am Samstagabend schafft es der FC Basel nicht, die verdiente Pausenführung durch Zeki Amdouni (17.) in einen Sieg zu verwandeln. Und er schafft es auch nicht, nach dem 2:2-Ausgleich durch Andi Zeqiris Abstauber (78.), in der Schlussphase das Momentum zu nutzen.

Zuordnung inexistent

Am Ende gewinnt Luzern, weil es in einer Halbzeit dreimal vom FCB zu Toren eingeladen wurde. Beim 1:1 durch den ehemaligen FCB-Junior Pascal Schürpf (60., er trifft zum sechsten Mal gegen seinen Jugendklub) verhindert Anton Kade die Flanke nicht und am zweiten Pfosten ist die Zuordnung inexistent.

Beim 2:1 durch Ardon Jashari (74.) darf sich Max Meyer nahe der Fünfmeterlinie sekundenlang drehen, ehe er den völlig freistehenden FCL-Captain findet. Und beim 2:3 in der 89. schläft nicht nur Vogel, sondern auch Sergio Lopez, der den erst am Montag verpflichteten Siegtorschützen Benjamin Kimpioka im Zentrum nicht übernimmt.

«Das Abwehrverhalten war eigentlich nicht sinnbildlich. Heute haben wir gewisse taktische Aufgaben und Zuordnungen vergessen», erklärt Trainer Alex Frei.

Granit Xhaka: «Schämen müsst ihr euch»

Soweit in aller Kürze das Sportliche, denn zu reden gibt vor allem, was nach Schlusspfiff passiert. Zunächst wäre da ein auf dem Rasen ausgetragener Disput zwischen Fabian Frei und dem 90 Minuten auf der Bank schmorenden Taulant Xhaka. Auch aus der FCB-Kabine ist im Anschluss eine minutenlange Schimpftirade zu vernehmen. Es herrscht Wut über die Niederlage, die Leistung und auch darüber, dass einige Spieler die Ehrenrunde nach dem Spiel schwänzten.

«Alles halb so wild», lässt Captain Fabian Frei später ausrichten. «Ich begrüsste Meinungsverschiedenheiten von Führungsspielern», sagt Trainer Alex Frei. Doch in der Öffentlichkeit geben die im Schweizer Fernsehen ersichtlichen Szenen ein ebenso schlechtes Bild ab wie Granit Xhakas neuerliche Instagram-Meldung.

Wie schon nach dem 2:4 vor knapp einem Jahr in Zürich meldet sich der Nati-Captain – wohl auch aus der Emotion über die Nichtberücksichtigung seines Bruders – öffentlich zu Wort und schreibt unter anderem: «Unglaublich. Schämen müsst ihr euch für das, was mit dem Verein passiert ist.»

Fans äussern sich gegen Degen

Deutliche Worte präsentiert auch die Muttenzerkurve auf einem Banner: «D Zit isch koo, dr Verein als Basis z verstoo.» Damit distanzierten sich die Fans von den Verkaufsplänen von Vereinsanteilen, welche der Verwaltungsrat um Präsident David Degen auch nach dem Rückzieher vergangene Woche weiterhin durchsetzen will.

In den Katakomben hält FCB-Goalie Marwin Hitz nach dem Spiel trotz gewohnt leiser Stimme eine Brandrede. Zunächst beschränkt er sich auf das Spiel: «Wir haben den Faden komplett verloren. Wir waren ab der 35. Minute viel zu passiv, haben Zweikämpfe verloren, Möglichkeiten vergeben und den Gegner so aufgebaut. Wir spielen vogelwild, lassen Flanken zu und den Gegner im Strafraum frei. Das ist brutal. Es war heute von allem zu wenig.»

Dann wird Hitz allgemein und noch deutlicher: «Wir schaffen es nie, Druckphasen zu durchbrechen. Das ist eine Katastrophe. Von Rang zwei zu sprechen, ist mutig, wenn die Leistung gar nicht stimmt. Die Realität ist brutal. Wir machen regelmässig Dinge, die im Erwachsenenfussball nichts verloren haben.»

Viel schlechter als unter Sforza

Der Torwart spricht aus, was viele denken. Und seine Aussagen zeigen, dass der FCB überhaupt nicht dort ist, wo er gerne wäre.

Der Trainer des FC Basel, Alex Frei beim Super League Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Basel und dem FC Luzern vom Samstag, 28. Januar 2023 in Basel. (KEYSTONE/Urs Flueeler)
Noch ist Alex Frei Trainer des FC Basel.Bild: keystone

Auch Alex Frei ist nach der sechsten Saisonniederlage im 18. Ligaspiel frustriert. «Ich dachte, dass wir weiter sind. Die Anzeichen waren so. Aber ich kann der Realität ins Auge sehen. Und die ist, dass es solche Spiele immer wieder geben wird», sagt Frei, der in der nun abgelaufenen Hinrunde elf Punkte weniger als Patrick Rahmen vor einem Jahr und acht Punkte weniger als Ciriaco Sforza vor zwei Jahren geholt hat.

In den Auswärtsspielen gegen GC in Cup (Mittwoch) und Liga (Samstag) braucht Frei unbedingt Erfolge. Sonst wird es auch für die Klublegende auf dem Trainerstuhl langsam eng.

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60 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nix sagen
29.01.2023 11:00registriert August 2020
Als Basler müssen wir einfach langsam der Tatsache ins Auge blicken, dass unsere Zeit einfach vorbei ist. Wir sind noch besseres Mittelmass, nicht mehr. Wir hatten fast wunderbare 15 Jahre.
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Manchette
29.01.2023 11:53registriert Januar 2022
Was ich sehe ist ein grosser Haufen zusammengekaufter junger Spieler mit viel Talent, aber keine gewachsene Mannschaft. So holt man keine Titel. Da wird von Degen angekündigt, keine neuen Spieler Anfang 2023 zu holen und das Kader auf ein vernünftiges Mass zu reduzieren. Was passiert, es kommen wieder zwei neue junge Spieler. Alle im Kader wollen Spielen. So gibt es nur Unruhe und keine verschworen für ein Ziel kämpfendes eingespieltes Team. Konzeptlos lieber FCB.
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Wentin
29.01.2023 17:06registriert Oktober 2018
Man muss auch mal das Positive sehen: Das Catering hat sich in der Winterpause deutlich verbessert und ich hab sogar eine warme Bratwurst bekommen. :)
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