Fans des FC Liverpool befanden sich am Samstag auf einer Achterbahn der Gefühle. Zuerst sah es nach einem lockeren Sieg bei Newcastle aus, dann folgte doch noch der Ausgleich. Und als den «Reds» alle Felle davonzuschwimmen schienen, musste ausgerechnet auch noch Mohamed Salah verletzt ausgewechselt werden.
Der Ägypter blieb nach einem Zusammenstoss mit Newcastles Goalie Martin Dubravka mit einem Brummschädel benommen liegen und konnte nicht mehr weiterspielen.
Gerade als die Liverpool-Fans schon alle Titelhoffnungen begraben wollten, zirkelte Xherdan Shaqiri einen Freistoss perfekt auf den Kopf von Divock Origi. 3:2 – Liverpool gewann und setzte damit Manchester City (heute, 21 Uhr gegen Leicester) wieder unter Zugzwang.
Auch wenn der Meistertraum in der Beatles-Stadt weiterlebt, so gibt es doch einige Fragen, die die Fussballfans vor dem Schlussspurt in der Premier League und dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Barcelona beschäftigen.
Über den Gesundheitszustand des ägyptischen Superstars gehen die Berichte auseinander. Nach dem Spiel gegen Newcastle sagte Trainer Jürgen Klopp: «Es geht ihm gut. Als wir zurück in die Garderobe kamen, sass er aufrecht und hat dort die letzten Minuten des Spiels geschaut. Aber wir müssen seinen Zustand natürlich weiter beobachten.»
Verteidiger Dejan Lovren meinte: «Er wusste zwar nicht, wer ich war, aber macht euch keine Sorgen. Mo ist ein Monster.»
Update: Mittlerweile wurden weitere Abklärungen vorgenommen: LautKlopp muss der Ägypter wegen einer am Samstag im Premier-League-Spiel gegen Newcastle (3:2) erlittenen Hirnerschütterung pausieren.Neben Salah wird Liverpool auch auf den Brasilianer Firminho verzichten müssen, der an einer Muskelverletzung leidet. Laut Klopp wirde Liverpool am Dienstag «auch ohne zwei der weltbesten Stürmer» versuchen, den 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel wettzumachen.
Hier ist die Antwort klar: Nein. Der Brasilianer leidet immer noch an einer Hüftverletzung, die ihn schon beim CL-Hinspiel gegen Barcelona beeinträchtigte und nun auch am Wochenende gegen Newcastle ausser Gefecht setzte. Klopp bestätigt, dass der Stürmer im Rückspiel gegen Barcelona nicht spielen könne: «Die medizinische Abteilung hat gesagt, dass er nicht spielen kann. Das macht die Entscheidung für mich einfach.»
Das ist gut möglich, insbesondere falls neben Firmino tatsächlich auch noch Salah ausfallen sollte. Der Schweizer brachte nach seiner Einwechslung gegen Newcastle neuen Schwung in die Partie, während Firmino-Ersatz Daniel Sturridge wenig überzeugt hat. Falls Salah spielt, könnte Klopp den Ägypter in die Mitte rücken und stattdessen Shaqiri auf dem Flügel laufen lassen. Ist der Ägypter nicht fit, könnte Origi in der Mitte auflaufen und Shaqiri mit Sadio Mané auf den Flügeln wirbeln.
Klopp ist auf jeden Fall zufrieden mit der Leistung seiner Joker: «Man kann mir schon vorwerfen, dass ich Shaqiri und Origi nicht genug spielen lasse. Aber wenn ich sie einwechsle, dann liefern sie. Das ist grossartig.»
Während bei Liverpool nun das Halbfinal-Rückspiel in der Königsklasse an vorderster Front steht, kann sich Manchester City voll auf den Schlussspurt im englischen Titelrennen konzentrieren. Und Trainer Pep Guardiola macht dieses sichtlich Spass.
«In meiner Karriere als Trainer habe ich gegen einige unglaubliche Teams gespielt. Zwei davon waren einfach nur ‹Wow›», sagte der 48-Jährige und ging ins Detail: «Zum einen Barcelona unter Luis Enrique, mit Neymar, Messi und Suarez vorne. Das zweite Team ist dieses Liverpool.» Das seien die zwei besten Teams, gegen die er je gespielt habe.
Deshalb sei es so speziell, die Möglichkeit zu haben, in dieser Liga den Titel zu gewinnen. «Die Premier League ist die härteste Liga, in der ich je gecoacht habe. Was die Qualität der Rivalen betrifft. Kein Zweifel.»