Zwei Tage nach dem 1:2 gegen Belgien hat Vladimir Petkovic heute im Hotel Villa Sassa in Lugano sein definitives EM-Kader bekanntgegeben. Drei Spieler vom 26-Mann-Kader mussten noch über die Klinge springen.
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— nationalteams_SFVASF (@SFV_ASF) 30. Mai 2016
Diese sollten um 18 Uhr verkündet werden, doch bereits eineinhalb Stunden vor der Bekanntgabe war durchgesickert, wer vorzeitig aus dem Nati-Camp abreisen muss. Nämlich ...
Damit haben andere Wackelkandidaten wie Nico Elvedi, Shanj Tarashaj, Denis Zakaria oder Fabian Frei den letzten Cut überstanden.
«Ich habe mich nicht gegen die drei Spieler entschieden, sondern für die 23, die mit nach Frankreich dürfen», sagt Petkovic zu seiner «schwierigen» Entscheidung. Am Ende sei es auch ein Bauchentscheid gewesen. «Ich habe mit den betroffenen Spielern vor dem Mittagessen gesprochen und mich bei ihnen für ihren Einsatz bedankt.» Doch was genau hat den Ausschlag gegeben?
... Senderos: «Er steckt in einer schwierigen Phase seiner Karriere. Er hat etwas das Vertrauen in seine Fähigkeiten verloren und konnte zu wenig positive Elemente erleben.»
... Widmer: «Er hat gut gespielt in seinem Klub, aber hat halt zwei Spieler vor sich, die mir mehr Garantie geben und die haben auch gezeigt, dass sie vor Widmer sind.»
... Zuffi: «Er ist müde angekommen. Wenn ich nun alles abwäge, ist der Entscheid deshalb so gefallen. Ich denke, es wäre schwierig für ihn geworden, rechtzeitig in Form zu kommen.»
Dass Elvedi oder Zakaria an die EM fahren dürfen, sei nicht per se ein Zeichen an die Jugend. «Diese Spieler haben sich zu diesem Zeitpunkt ein Aufgebot verdient», sagt Petkovic Gerade Zakaria habe eine tolle Entwicklung hinter sich. Für Elvedi spreche dagegen seine Vielseitigkeit. «Das wird für ihn hoffentlich eine tolle Erfahrung», so der Nati-Coach.
Dass es Senderos und Widmer erwischt hat, ist keine allzu grosse Überraschung. Ersterer hat gegen Belgien erneut gezeigt, dass die Form derzeit einfach nicht stimmt. Bei Zweiterem ist die Konkurrenz auf der Aussenverteidiger-Position (Lichtsteiner, Lang) einfach zu stark.
Bitter ist Petkovics Entscheidung aber für Zuffi. Der spielstarke Mittelfeldspieler wäre in der Offensive als Joker eine interessante Alternative zu den eher defensiven Dzemaili, Behrami und Xhaka gewesen. Auch seine Gefahr bei Standards hätte nützlich sein können. Petkovic zog ihm allerdings den 19-jährigen YB-Youngster Zakaria vor. (pre)