Ein Cup-Final, welchen so vor der Saison wohl nur wenige Fans erwartet hätten. Titelverteidiger RB Leipzig trifft auf Eintracht Frankfurt (Anpfiff 20.00 Uhr). Zum zweiten Mal infolge tritt keines der beiden Top-Teams der Bundesliga um Bayern München oder Borussia Dortmund die Reise nach Berlin an.
RB Leipzig steht in diesem Jahr zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren im DFB-Pokalfinale. Im letzten Jahr gewannen die «roten Bullen» in einem dramatischen Final gegen den SC Freiburg, mit 5:3 nach Penaltyschiessen, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Pokal.
Damit ist der Pokal offiziell eingeweiht 😎
— RB Leipzig (@RBLeipzig) May 22, 2022
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Damals stand noch Domenico Tedesco bei Leipzig an der Seitenlinie. Dieser musste allerdings nach einer 0:4-Niederlage zu Saisonbeginn ausgerechnet gegen Eintracht Frankfurt seinen Posten räumen. Sein Nachfolger war in Marco Rose schnell gefunden.
Rose zog RB auf links und führte es noch von Platz elf auf Platz drei der Bundesliga. Das Team holte unter dem Ex-BVB-Coach starke 61 Punkte, die meisten der Bundesliga-Klubs seit dem fünften Spieltag. Auch das letzte Direktduell mit der Eintracht konnten die Sachsen knapp mit 2:1 für sich entscheiden. Leipzig geht mit einer breiten Brust in den Final.
Für Eintracht Frankfurt ist es das zweite grosse Finale im zweiten Jahr unter Oliver Glasner. Gleichzeitig wird es auch das letzte Spiel für den Österreicher als Trainer des Klubs sein. Glasner wird die Eintracht am Saisonende verlassen. Und er wird mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht der Einzige bleiben, der im Sommer aus Frankfurt den Abflug macht.
Beim Europa-League-Sieger von 2022 bahnt sich im kommenden Sommer ein grosser Umbruch an. Die Verträge von Leistungsträgern wie Innenverteidiger Evan Ndicka und Mittelfeldspieler Daichi Kamada laufen im Sommer aus. Letzterer steht kurz vor einem Transfer zur AC Milan.
Auch weitere Stars könnten im Sommer den Klub verlassen. Spieler wie Shootingstar Randal Kolo Muani, Jesper Lindstrom und Mario Götze sind heiss begehrt. Kolo Muani wird von sämtlichen europäischen Top-Klubs gejagt. Lindstrom liebäugelt mit einem Wechsel in die englische Premier League und Mario Götze ist vor allem aufgrund einer recht geringen Ausstiegsklausel sehr begehrt. Auch Nati-Star Djibril Sow wird schon seit geraumer Zeit mit einem Abgang aus Frankfurt in Verbindung gebracht. West Ham United gilt als möglicher Kandidat für einen Transfer.
Doch die Frankfurter haben immer wieder gezeigt, dass sie in Spielen auf den Punkt da sein können. In der letzten Saison wuchs die Glasner-Elf in der Europa League gleich mehrfach über sich hinaus und zwang so unter anderem den grossen FC Barcelona in die Knie. Auch beim letzten Gewinn des DFB-Pokals 2018 gegen Bayern München sorgte die Eintracht mit einem 3:1-Sieg für eine grosse Überraschung.
Nun wollen die Frankfurter Spieler ihrem scheidenden Trainer natürlich einen gebührenden Abschied bereiten. Mit einem zweiten Pokaltitel innerhalb von zwei Jahren würden sich Spieler und Trainer beider Mannschaften in ihren Klubs unsterblich machen.