1:1 zum Saisonstart – doch der FC Winterthur hätte gegen Basel gar gewinnen können.Bild: keystone
16.07.2022, 22:5917.07.2022, 12:40
Der FC Winterthur verdient sich für seine erste Partie im Oberhaus seit der Saison 1984/85 eine Ehrenmeldung. «Winti» ringt dem Titelanwärter Basel auf der vollen Schützenwiese ein 1:1 ab. Saison-Auftaktspiele gegen einen Aufsteiger waren für den FC Basel schon in früheren Jahren harzige Angelegenheiten gewesen. So remisierten die Basler im Juli 2020 zuhause gegen Vaduz 2:2.
Die erste Partie in der obersten Schweizer Liga seit mehr als 37 Jahren hätte für die Mannschaft von Trainer Bruno Berner nicht besser beginnen können. Nach weniger als drei Minuten nutzte Stürmer Samir Ramizi ein steiles Zuspiel von Roman Buess, um Andy Pelmard und Goalie Marwin Hitz auszuspielen und das Führungstor zu erzielen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste Hitz mehrfach gute Paraden zeigen, um einen klareren Rückstand zu verhindern. Nach Basels Ausgleich durch einen tollen Schuss des Defensivspielers Wouter Burger nach einem Doppelpass mit Zeki Amdouni hatte Winterthur nach 77 Minuten die mit Abstand beste Chance auf das Siegestor.
Ramizi schockt den FCB schon nach 144 Sekunden.Video: SRF
Di Giusto hat das 2:0 auf dem Fuss.Video: SRF
Burger gleicht für den FCB zum 1:1 aus.Video: SRF
Matteo Di Giusto umkurvte Goalie Hitz nach einem schweren Bock von Innenverteidiger Nasser Djiga. Der Ex-Vaduzer hatte das leere Tor vor sich, aber er liess sich von Michael Lang in letzter Sekunde den Ball vom Fuss wegschlagen.
Lang rettet gegen Di Giusto in extremis.Video: SRF
Über das ganze Spiel gesehen wäre ein Winterthurer Erfolg, so überraschend er gewertet worden wäre, verdient gewesen.
Die Stimmen zum Spiel
Roman Buess (Winterthur):
«Es war eine riesige Stimmung, richtig fantastisch. Wir haben uns wochenlang darauf gefreut. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber schlussendlich können wir auch mit einem Punkt leben. Wir hatten aber ein paar Chancen, wo mehr drin gelegen wäre. Aber wir müssen demütig bleiben, denn wir wissen auch, wo wir herkommen.
Phasenweise haben wir starke Angriffe gehabt, manchmal waren wir aber auch zu passiv und mussten uns in die Abwehr drücken lassen. Das ist mit Sicherheit auch der Qualität auf der Gegenseite geschuldet. Wir freuen uns über den Punkt und schauen, was weiter möglich ist.»
Bruno Berner (Winterthur):
«Wir gehen süss heim heute und nicht bitter. Ja, wir wissen, dass wir es heute auf dem Fuss hatten. Aber es sollte nicht sein. Wichtig ist, dass wir zu diesen Chancen gekommen sind, phasenweise spielten wir richtig frech nach vorne. Zum Schluss muss man sagen, dass ein Punkt gegen den FCB immer gut ist. Wir traten solidarisch auf und liessen in der Summe wenig zu.»
Marwin Hitz (Basel):
«Wir sind sicher nicht zufrieden. Wie wir uns defensiv verhalten haben ... Gefühlt entstand jede Chance von Winterthur aus einem Einwurf heraus. Wir wollten eigentlich keine Euphorie im Stadion aufkommen lassen, der Start war deshalb denkbar schlecht. Danach kamen wir besser ins Spiel und dominierten, doch auch in der zweiten Halbzeit hatten wir Aktionen, in denen wir uns richtig schlecht angestellt haben. Unserer jungen Mannschaft fehlt aber auch noch das Selbstvertrauen, das man sich vielleicht bereits wünschen würde.»
Das Telegramm:
Winterthur - Basel 1:1 (1:0)
8400 Zuschauer (ausverkauft). - SR Bieri.
Tore: 3. Ramizi (Buess) 1:0. 70. Burger (Amdouni) 1:1.
Winterthur: Pukaj; Gonçalves, Lekaj, Gelmi, Schättin; Corbaz, Arnold; Ramizi (88. Ballet), Rodriguez (69. Chiappetta), Di Giusto (79. Pepsi); Buess (88. Manzambi).
Basel: Hitz; Lang (79. Lopez), Djiga, Pelmard, Katterbach (42. Padula); Frei, Burger; Ndoye, Males (66. Szalai), Millar (66. Ltaief); Amdouni.
Bemerkungen: Winterthur ohne Costinha, Kamberi und Hammer (alle verletzt). Basel ohne Augustin, Marchand, Kade und Essiam (alle verletzt). Katterbach verletzt ausgeschieden. Verwarnungen: 45. Millar (Foul). 60. Gonçalves (Foul). 60. Ramizi (Reklamieren). 73. Djiga (Foul). 76. Corbaz (Reklamieren). 91. Burger (Reklamieren). 95. Ndoye (Unsportlichkeit). (pre/sda)
FCB-Trainer Alex Frei litt an der Seitenlinie sichtlich mit.Bild: keystone
Die Tabelle:
GC, Basel und? Diese Klubs wurden schon Schweizer Meister
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quelle: keystone / paolo foschini
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