Sport
Fussball

Bundesliga-Restart: So leben die Bayern in der einwöchigen Quarantäne

Zweikämpfe wieder erlaubt – die Bayern bereiten sich auf den Bundesliga-Restart vor.
Zweikämpfe wieder erlaubt – die Bayern bereiten sich auf den Bundesliga-Restart vor.bild: fcbayern

Bundesliga-Restart – so leben die Bayern-Profis in der einwöchigen Quarantäne

Am nächsten Wochenende nimmt die Bundesliga ihren Spielbetrieb wieder auf – die Geisterspiel-Restsaison steht an. Eine der Bedingungen im Hygiene-Konzept der DFL ist, dass sich alle Teams vor dem Restart eine Woche in Quarantäne begeben.
11.05.2020, 11:4211.05.2020, 12:46
Mehr «Sport»

Das Hotel

Am Sonntagnachmittag um 14.00 Uhr besammelten sich die Bayern-Stars – alle trugen Schutzmaske – beim Trainingsgelände an der Säbener Strasse. Von dort ging der Tross mit zwei Bussen weiter – zum Infinity-Hotel in Unterschleissheim nördlich von München, das für die nächsten sechs Nächte das Zuhause der Bayern-Stars sein wird.

Das Business-Hotel, das der Bundesliga-Leader komplett für sich hat, liegt optimal zwischen dem Münchner Flughafen und der Allianz Arena. Sonst dient es den Bayern meist vor Heimspielen als Basis. Einen Fan-Auflauf gab es übrigens nicht: Bei der gestrigen Hotelankunft war auch nur ein Anhänger vor Ort.

Das Infinity-Hotel in München.
Das Infinity-Hotel in München.bild: reserving.com

Das Training

Am Sonntag um 18 Uhr stand das erste Quarantäne-Training für die Bayern-Profis auf dem Programm. Nach vier Wochen Training in Kleingruppen waren nun wieder Zweikämpfe und taktische Übungen angesagt. Das Team von Hansi Flick absolvierte in der leeren, nur 15 Minuten vom Hotel entfernten Allianz Arena allerdings erst einen lockeren Aufgalopp.

Darum wird im Stadion trainiert:

«Es ist eine richtige Entscheidung unseres Trainers Hansi Flick, unter anderem auch im Stadion trainieren zu lassen. Die Spieler müssen auf die neue Atmosphäre vorbereitet werden. Die Spieler werden etwas Neues erleben und können sich in unserem grossen Stadion, der Allianz Arena, darauf einstellen.»
Karl-Heinz Rummenigge

In den kommenden Tagen wird wegen der Hygiene-Vorschriften der DFL weiterhin in der Allianz Arena oder isoliert auf dem Jugendcampus trainiert. Am Freitag wird Trainer Flick wie vor Bundesliga-Spieltagen eine Pressekonferenz geben, aber natürlich nur virtuell über die Videokonferenz-Plattform Zoom.

Die Regeln

Viel Abwechslung werden die Bayern-Profis in der kommenden Woche nicht haben. Eigentlich besteht ihr Leben bis am Samstag nur aus drei Dingen: Schlafen, Essen, Training. Dabei müssen die Hygiene-Vorgaben der DFL strikt gehandhabt werden.

Obwohl sie zusammen trainieren, schlafen Spieler in Einzelzimmern. Bei Teamsitzungen herrscht Sicherheitsabstand, Mahlzeiten werden getrennt voneinander eingenommen und die Knöpfe in den Aufzügen sollen mit dem Ellbogen betätigt werden, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Ausserdem wird explizit empfohlen, nicht das Handy oder die PlayStation eines Teamkollegen zu benutzen.

Ein Deluxe-Zimmer im Bayern-Hotel.
Ein Deluxe-Zimmer im Bayern-Hotel.bild: infinity-munich.de

Die Zimmer der Bayern-Stars werden nicht vom Hotelpersonal gereinigt, die Betten müssen Thomas Müller und Co. also selber machen. So soll dazu beigetragen werden, dass der Kontakt mit Menschen ausserhalb des Klubs auf ein absolutes Minimum reduziert wird.

«Die Mannschaft wird das Hotel lediglich für den Trainingsbetrieb verlassen. Damit wäre auch dem DFL-Konzept Rechnung getragen, das mit dem Gesundheitsministerium, dem Robert Koch-Institut und dem Bundesarbeitsminister abgestimmt ist.»
Karl-Heinz Rummenigge

Das erste Spiel

Am Samstag geht es für die Bayern per Privatflugzeug nach Berlin. Am Sonntag um 18 Uhr spielt der Bundesliga-Tabellenführer bei Urs Fischers Union Berlin. Das Ziel ist klar: Mit einem Sieg wollen die Bayern den ersten Verfolger Dortmund auf Distanz halten.

Nach der Rückkehr aus Berlin dürfen die Spieler zwar nach Hause zu ihren Familien, sie sind aber weiter in beschränktem Sondermodus unterwegs. Statt Hotel-Quarantäne heisst es dann Heim-Quarantäne, jeglicher Kontakt zur Aussenwelt soll absolut vermieden werden. Eine Extremsituation, die sich bis zum geplanten Saisonende hinziehen wird – bis mindestens Ende Juni oder womöglich noch länger. (pre)

Der Spielplan:

Die Tabelle:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Bayern und? Diese Klubs wurden schon deutscher Meister
1 / 14
Bayern und? Diese Klubs wurden schon deutscher Meister
Bayern München ist deutscher Rekordmeister: 2023 ging die Meisterschale bereits zum 33. Mal an den Liga-Krösus, zum elften Mal in Serie holten die Bayern den Titel.
quelle: keystone / anna szilagyi
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Betrinken und Beklagen mit Quentin
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Sitzplätzler
11.05.2020 12:01registriert April 2017
Ich verstehs einfach nicht! Wieso müssen die Spieler, die auf dem Platz gegeneinander in Zweikämpfe verwickelt sind, bei den Teamgesprächen 2m Abstand halten und getrennt Essen? Das macht doch absolut keinen Sinn?!
584
Melden
Zum Kommentar
9
Nächste Klatsche an einem sonst schon schwierigen Tag – YB geht in Stuttgart unter
Die Young Boys können die K.o.-Phase in der Champions League nach der sechsten Niederlage im sechsten Spiel nicht mehr erreichen. Das Team von Trainer Joël Magnin unterliegt beim Bundesligisten Stuttgart 1:5.

Ein Gegner wie Stuttgart ist allein schon eine grosse Herausforderung. Erschwerend kam für die Berner ein Schicksalsschlag dazu. Denn am Spieltag erhielt die Mannschaft die Nachricht, dass ein Sohn von Stürmer Meschak Elia nach kurzer Krankheit völlig unerwartet verstorben ist. Deshalb gab es vor dem Anpfiff eine Schweigeminute und trugen die Spieler Trauerflor.

Zur Story