Marco Reus schreibt an einem Märchen: Die BVB-Legende hat vor kurzem ihren Abschied aus dem Signal-Iduna-Park nach zwölf Jahren angekündigt. Was wäre das für eine Geschichte, wenn er seinem Herzensverein zum Schluss noch den zweiten CL-Titel der Vereinsgeschichte (nach 1997) schenken würde? Im Interview mit Prime Video war Reus sichtlich emotional.
Niemand habe mit dem BVB in der Champions League gerechnet, schon gar nicht nach der Gruppenauslosung. Dort trafen die Dortmunder bereits zweimal auf die nun besiegten Pariser, die AC Milan und Newcastle United – eine veritable Todesgruppe, die die Dortmunder entgegen den Erwartungen des Grossteils der Expertenwelt als Sieger abschlossen. Seine Mannschaft sei in der Champions League «immer da» gewesen, so Reus.
Das gilt auch für Gregor Kobel, den Schweizer Schlussmann der Dortmunder. Der Zürcher schreibt mit dem Finaleinzug eine ganz besondere Geschichte: Er ist der erste Schweizer Torhüter, der es in den Champions-League-Final schafft. Kobel drückte seine Freude im Anschluss an die Partie in einem Instagram-Post aus:
Ganz ähnlich wie Marco Reus äusserte sich BVB-Trainer Edin Terzic. Gegenüber der Sport Bild erwähnte er die spezielle Underdog-Rolle, in der sich der BVB in der Königsklasse in dieser Saison offensichtlich pudelwohl fühlt:
Dass der Fussballgott den Dortmundern am Dienstagabend im Pariser Prinzenpark wohlgesonnen war, das war offensichtlich. Dem ist sich auch Marco Reus bewusst. Aber es ist ihm ziemlich egal:
Obwohl die Dortmunder das Glück bei den insgesamt vier Pariser Aluminiumtreffern beanspruchten, war der Finaleinzug nicht gestohlen. Die Deutschen überzeugten mit einer gut organisierten Defensive und einer einwandfreien Arbeitseinstellung – welche die besonders in der Offensive hoch veranlagte Pariser Equipe zuweilen vermissen liess. Innenverteidiger und Torschütze Mats Hummels hob hervor:
Vollstes Vertrauen in sein Team (und das Schicksal?) schien BVB-Klubboss Hans-Joachim Watzke zu haben. Er fühlte sich in Paris gar an den wohl goldigsten Moment der Dortmunder Vereinsgeschichte erinnert:
Den Finalgegner der Dortmunder machen am Mittwochabend Real Madrid und der FC Bayern München aus. Sollten sich die Deutschen durchsetzen, käme es zur Neuauflage des Finals aus dem Jahr 2013. Auch damals standen sich die beiden deutschen Schwergewichte gegenüber, auch damals im Londoner Wembley-Stadion.
Unabhängig vom Gegner gibt es in einem Final naturgemäss nur ein Ziel. So formuliert es Marco Reus:
(con)
Mag es Kobel und Co gönnen und freue mich aufs Finalapiel.