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Champions League: Die Reaktionen zum Dortmunder Finaleinzug

epa11325769 Marco Reus (C) of Dortmund celebrates with supporters after winning the UEFA Champions League semi finals, 2nd leg soccer match of Paris Saint-Germain against Borussia Dortmund, in Paris,  ...
Marco Reus darf sich zum Ende seiner BVB-Zeit hin nochmals über einen CL-Finaleinzug freuen.Bild: keystone

«Müssen ihn jetzt auch holen, sonst wäre das scheisse»: Die BVB-Reaktionen zum CL-Coup

Die heimische Liga verkam für den BVB zu einer grossen Enttäuschung – doch in der Champions League spielt Schwarz-Gelb eine Saison für die Geschichtsbücher. Die Euphorie im Ruhrpott kennt nach dem Finaleinzug kaum Grenzen.
08.05.2024, 05:3208.05.2024, 14:51
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Marco Reus schreibt an einem Märchen: Die BVB-Legende hat vor kurzem ihren Abschied aus dem Signal-Iduna-Park nach zwölf Jahren angekündigt. Was wäre das für eine Geschichte, wenn er seinem Herzensverein zum Schluss noch den zweiten CL-Titel der Vereinsgeschichte (nach 1997) schenken würde? Im Interview mit Prime Video war Reus sichtlich emotional.

«Heute war klar, dass wir Glück brauchen, dass wir leiden müssen. Wahnsinn!»

Niemand habe mit dem BVB in der Champions League gerechnet, schon gar nicht nach der Gruppenauslosung. Dort trafen die Dortmunder bereits zweimal auf die nun besiegten Pariser, die AC Milan und Newcastle United – eine veritable Todesgruppe, die die Dortmunder entgegen den Erwartungen des Grossteils der Expertenwelt als Sieger abschlossen. Seine Mannschaft sei in der Champions League «immer da» gewesen, so Reus.

Das gilt auch für Gregor Kobel, den Schweizer Schlussmann der Dortmunder. Der Zürcher schreibt mit dem Finaleinzug eine ganz besondere Geschichte: Er ist der erste Schweizer Torhüter, der es in den Champions-League-Final schafft. Kobel drückte seine Freude im Anschluss an die Partie in einem Instagram-Post aus:

Ganz ähnlich wie Marco Reus äusserte sich BVB-Trainer Edin Terzic. Gegenüber der Sport Bild erwähnte er die spezielle Underdog-Rolle, in der sich der BVB in der Königsklasse in dieser Saison offensichtlich pudelwohl fühlt:

«Dafür machen wir es. Das ist einfach pure Freude und ganz, ganz, ganz viel Stolz. Wir sind mit jedem Spiel gewachsen. Es gibt immer wieder eine Mannschaft, die es schafft, ins Viertelfinale oder ins Halbfinale einzuziehen, bei der man es vielleicht nicht auf dem Schirm hat, und diese Mannschaft wollten wir dieses Jahr sein, und der Weg war unglaublich.»
May 7, 2024, Paris, Paris, France: Gregor Kobel GK of Borussia Dortmund in action during the semi final of UEFA Champions League between Paris Saint Germain and Borussia Dortmund at the Parc des Princ ...
Kann es kaum fassen: BVB-Coach Edin Terzic.Bild: www.imago-images.de

Dass der Fussballgott den Dortmundern am Dienstagabend im Pariser Prinzenpark wohlgesonnen war, das war offensichtlich. Dem ist sich auch Marco Reus bewusst. Aber es ist ihm ziemlich egal:

«Wen interessiert's? Morgen fragt keiner mehr danach. Da steht nur der Name Borussia Dortmund im Finale.»

Obwohl die Dortmunder das Glück bei den insgesamt vier Pariser Aluminiumtreffern beanspruchten, war der Finaleinzug nicht gestohlen. Die Deutschen überzeugten mit einer gut organisierten Defensive und einer einwandfreien Arbeitseinstellung – welche die besonders in der Offensive hoch veranlagte Pariser Equipe zuweilen vermissen liess. Innenverteidiger und Torschütze Mats Hummels hob hervor:

«Wir haben sehr aktiv verteidigt, die Jungs vor uns haben gearbeitet ohne Ende, wir haben immer wieder gut rausgeschoben. Wir konnten viel Tempo aus dem Spiel und Atmosphäre aus dem Stadion nehmen.»
07.05.2024, xjrdrx, Fussball UEFA Champions League, Paris St.Germain - Borussia Dortmund emspor, v.l. Jubel Freude �ber ueber den Sieg und den Einzug in das Finale der Champions League bei Borussia Do ...
Mats Hummels marschiert nochmals ins Champions-League-Finale.Bild: www.imago-images.de

Vollstes Vertrauen in sein Team (und das Schicksal?) schien BVB-Klubboss Hans-Joachim Watzke zu haben. Er fühlte sich in Paris gar an den wohl goldigsten Moment der Dortmunder Vereinsgeschichte erinnert:

«Ich hatte ab der 80. Minute das Gefühl, das ist Manchester 1997. Die hatten auch viele Chancen damals, aber man wusste: Da fällt kein Tor mehr.»

Den Finalgegner der Dortmunder machen am Mittwochabend Real Madrid und der FC Bayern München aus. Sollten sich die Deutschen durchsetzen, käme es zur Neuauflage des Finals aus dem Jahr 2013. Auch damals standen sich die beiden deutschen Schwergewichte gegenüber, auch damals im Londoner Wembley-Stadion.

Unabhängig vom Gegner gibt es in einem Final naturgemäss nur ein Ziel. So formuliert es Marco Reus:

«Jetzt müssen wir ihn (den CL-Titel, Anm. d. Red.) auch holen, sonst wäre das scheisse.»

(con)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chrisbe
08.05.2024 07:12registriert Oktober 2019
Coole Nummer vom BVB.
Mag es Kobel und Co gönnen und freue mich aufs Finalapiel.
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ray7
08.05.2024 07:46registriert Oktober 2020
Es wäre ihnen zu gönnen... Sie sind auf jedenfall Aussenseiter, egal wer der Finalgegner wird. Mal abgesehen davon, ob Bayern oder Real in den Final kommt, wäre es schon speziell, dass genau wieder in London im CL Final dieselben Team wie vor 11 Jahren sich Gegenüberstehen "könnten"...
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