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Nati-Star Breel Embolo wegen Drohung verurteilt

Breel Embolo erscheint vor dem Appellationsgericht in Basel, am Mittwoch, 3. September 2025. Breel Embolo hat gegen das Urteil des Strafgerichts vom 22. Juni 2023 gegen ihn Berufung eingerreicht. (KEY ...
Breel Embolo erschien am Mittwoch vor dem Appellationsgericht in Basel.Bild: keystone

Nati-Star Breel Embolo in zweiter Instanz wegen Drohung verurteilt

Nationalspieler Breel Embolo ist am Mittwoch wegen mehrfacher Drohung bei einem Streit im Ausgang vor sieben Jahren zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt worden. Das Basler Appellationsgericht ist somit nicht auf die Berufung des Fussballers eingetreten.
03.09.2025, 16:0703.09.2025, 17:26
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Es hält an einer bedingten Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu 3000 Franken bei einer Probezeit von zwei Jahren fest, die das Strafgericht in erster Instanz verhängt hatte. Die Summe war anhand Embolos Einkommen beim AS Monaco berechnet worden.

Hintergrund ist eine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen im Mai 2018 in Basel. Der Präsident des Appellationsgerichts stützte sich in der Urteilsbegründung auf Zeugenaussagen, die Embolo als Aggressor bei dieser Pöbelei bei der Ausgangsmeile Steinenvorstadt beschrieben.

Die anderen Beteiligten seien zwar auch «keine Engel» gewesen, räumte der Richter ein. Dennoch sah er in Embolos Verhalten den Tatbestand der «schwereren Drohung» als erstellt an. Er widersprach der Aussage der Verteidigung, dass niemand die Drohungen und den Faustschlag von Embolos Kollegen bestätigen konnte und berief sich auch hier auf Zeugenaussagen.

Das Gericht lehnte zudem die Forderung nach einer Genugtuung wegen angeblicher vorverurteilender Medienberichterstattung ab. Mit seiner Instagram-Publikation habe sich Embolo dies «teilweise auch selbst zuzuschreiben». Hintergrund ist ein Post nach dem Strafgerichtsurteil vor zwei Jahren. Embolo veröffentlichte damals ein Foto der Medienschaffenden vor dem Gericht mit einem zornigen Kommentar.

Embolo bedauert das Urteil

Der 28-jährige Profifussballer war bei der Urteilseröffnung nicht dabei. Er hatte das Gericht am Morgen nach der Befragung verlassen. Da das Nationalteam für das WM-Qualifikationsspiel vom Freitag gegen Kosovo trainiert, genehmigte das Gericht sein Gesuch um eine Dispens.

Breel Embolo bei einem Training der Schweizer Fussball Nationalmannschaft im Dreisamstadion in Freiburg, Deutschland, am Dienstag, 2. September 2025. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Breel Embolo bereitet sich mit der Nati auf die WM-Quali vor.Bild: keystone

«Ich bedaure das Urteil und werde die schriftliche Begründung abwarten», heisst es in einem Statement von Embolo, das der Schweizerische Fussballverband (SFV) am Mittwoch publizierte. «Es war mir wichtig, dem Berufungsgericht meine Sicht der Dinge darzulegen», liess sich Embolo weiter zitieren.

Nun werde er sich auf die anstehenden Trainings und die wichtigen Spiele mit der Nationalmannschaft fokussieren. Vor Gericht hatte er am Morgen zugegeben, zwar andere Männer beleidigt, doch keineswegs bedroht zu haben.

Kollege wegen Faustschlag verurteilt

Das Gericht folgt auch beim Kollegen des Profisportlers der Vorinstanz. Embolos Kumpel, der ebenfalls Berufung angemeldet hatte, erhält unter anderem wegen einfacher Körperverletzung eine bedingte Freiheitsstrafe von acht Monaten. Das sind zwei Monate weniger als beim Urteil der Vorinstanz. Er wird beschuldigt, bei diesem Streit einem Mann mit einem Faustschlag das Nasenbein gebrochen zu haben.

Zu einer geringeren Strafe kam es deswegen, weil das Appellationsgericht die Verzögerung beim Verfahren stärker berücksichtige als die Vorinstanz. Der Gerichtspräsident räumte ein, dass lange Zeit «nichts passiert» sei. Darin sehe er aber im Gegensatz zur Verteidigung keine Verletzung des fairen Verfahrens.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und kann noch von allen Parteien vor dem Bundesgericht angefochten werden. (nih/sda)

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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rüssgeischt
03.09.2025 16:42registriert Februar 2021
Stars??

Das sind für mich keine Stars, sondern verwöhnte Flegel, denen man das Geld hinterherwirft und die sich im normalen Leben zu benehmen wissen.
Das Urteil finde ich berchtigt und völlig in Ordnung
Allerdings die bedingten Strafen lassen einen schalen Geschmack zurück.
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SC90
03.09.2025 17:10registriert Juli 2025
Wetten, er wird das Urteil bis zum Schluss nicht anerkennen und sich als "Opfer der Justiz" sehen?
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Voraus denken!
03.09.2025 16:56registriert März 2022
Und so ein Typ spielt weiterhin bei einem Klub und in der Nati?

Er wird weiterhin bejubelt?

Das ist ja wie bei Trump.

Es scheint als gibt es einfach genügend Zeitgenossen die Kriminelle anbeten wollen. Unverständlich!
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