Seit über acht Jahren steht Ancillo Canepa dem FC Zürich vor. In einem Interview mit der Sportinformation äussert sich der Präsident über seinen grossen Einfluss beim Stadtklub. Zwei Jahre nach einem internen Putschversuch herrsche Ruhe. Sämtliche «Trittbrettfahrer und Intriganten» seien weg.
Die spanische Lehrstunde in Villarreal nahm Canepa mit einem Schulterzucken zur Kenntnis – mehr nicht. Der Frust hielt sich bei ihm trotz der 1:4-Niederlage in der Europa League in Grenzen. Die erste Hälfte sei ansprechend gewesen, «danach waren wir chancenlos. Jede naive Sekunde wird auf diesem Niveau sofort bestraft.»
In der Super League hingegen ist der FC Zürich nach einem Drittel der Saison so gut wie seit Jahren nicht mehr positioniert. Der attraktive und derzeit erfolgreiche Spielstil ist ganz nach dem Gusto der Mehrheitsaktionäre Ancillo und Heliane Canepa, die inzwischen 80 Prozent der Anteile am Verein halten. «Schön, offensiv und spektakulär.»
Canepa spricht auch über die von ihm geschaffenen Strukturen. «Wir sind ein wirtschaftliches Familienunternehmen», sagt er zur Organisationsform der «sehr kurzen Entscheidungswege. Es ist in einem Profi-Klub enorm wichtig, dass der Trainer ungestört arbeiten kann, dass der Präsident seinen Job machen kann.»
Von der Finanzkraft der Klub-Leitung wird der FCZ weiterhin profitieren. In absehbarer Zeit ist nicht mit einem Rückzug Canepas zu rechnen. Zuerst müsse der Verein nachhaltig erfolgreich sein: «Er muss gute Rahmenbedingungen haben, um auch vom wirtschaftlichen Standpunkt her nachhaltig stabil zu sein.» (si)