Nach der 0:2 Niederlage gegen Slavia Prag trifft Servette am Donnerstagabend auf einen «Grossen». Um in der Tabelle nicht den Anschluss zu verlieren, müssen unbedingt Punkte her.
Auf den ersten Blick wirkt Roma als Gegner ziemlich furchteinflössend, denn das Kader des Siegers der ersten Austragung der Conference League ist gespickt mit grossen Namen wie Lukaku, Dybala und Paredes. Bei genauerem Hinsehen gibt es aber einige Aspekte, die durchaus für einen Coup der Servettiens sprechen. Hier sind fünf Gründe, warum die Genfer an einen Exploit glauben dürfen.
Nach sieben Spieltagen liegt Roma auf dem enttäuschenden dreizehnten Rang. Zehn Punkte trennen die Römer von Inter und AC Milan – so früh in der Saison sind das Welten. Roma-Trainer José Mourinho gibt zu, dass dies der schlechteste Saisonstart seiner Karriere ist. Trotz des 7:0 in Empoli Mitte September kommen die Römer nicht in die Gänge.
Die letzten Spiele der AS Roma waren alles andere als berauschend. Ein Unentschieden gegen Torino, eine 1:4-Niederlage bei Genua und ein glanzloser 2:0-Sieg gegen Frosinone bei nur 51% Ballbesitz, fünf Schüssen auf das Tor und einem Tor in der Schlussphase.
Nach dem Spiel gegen Frosione war der einzige Hoffnungsschimmer für Roma das Zusammenspiel zwischen Dybala und Lukaku: Dass sich die beiden langsam zu finden scheinen, zeigte sich vor allem bei der Aktion, die zum ersten Tor führte. Der belgische Stürmer sagte dazu gegenüber DAZN:
Servette wird nicht nur gegen eine Mannschaft antreten, die in der Meisterschaft schlecht dasteht, sondern könnte laut Aussagen mehrerer italienischer Medien auch von Rotationen profitieren. Mourinho hat bereits angekündigt, dass er Dybala nicht in die Startelf stellen wird, da er ein «fragiler» Spieler sei, den man schonen müsse.
Auch Lukaku, der bisher vier Tore in sechs Spielen erzielt hat, wird wohl eine Pause bekommen. Ein Glücksfall für Servette, es sei denn, der portugiesische Trainer blufft wieder einmal.
Nach schlechten Ergebnissen droht in Rom eine Krise. Mourinho, der noch bis Juni 2024 unter Vertrag steht, könnte bei weiteren Rückschlägen in den nächsten Wochen schnell auf der Kippe stehen. Der Trainer bleibt jedoch zuversichtlich und selbstbewusst. Auf Pressekonferenzen gibt er sich so, wie man ihn kennt:
Coach Mourinho geniesst noch immer das Vertrauen der Vereinsführung, aber hinter den Kulissen wird bereits fleissig nach einem Nachfolger für die nächste Saison gesucht. Im Umlauf sind laut «Tuttosport» auch Namen wie Conte. Rund um den Portugiesen und seine Mannschaft herrscht vor dem Duell mit Servette viel Unruhe.
Auf der Jagd nach Punkten kann sich Servette ein Beispiel an Tiraspol nehmen, das die AS Roma am ersten Spieltag der Europa League lange Zeit ärgern konnte. Der moldawische Verein verlor mit 1:2, traf in der ersten Halbzeit den Pfosten und kassierte in der zweiten Halbzeit ein Eigentor. Ärgerlich.
Im legendären Olympiastadion in Rom wartet auf Servette keine leichte Aufgabe. Aber Weilers Team darf an sich glauben, zumal die Mannschaft auf einen ermutigenden Sieg zurückblicken kann. Die Genfer besiegten Lausanne-Sport im Genfersee-Derby innerhalb von zwei Minuten (2:1). Das zeugt von Charakterstärke.
Eine Eigenschaft, die für die Genfer unerlässlich ist, wenn sie aus der Ewigen Stadt mit einem guten Ergebnis abreisen und in der Europa League nicht den Anschluss verlieren wollen.