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Nach wie vor ist klar: Hätte irgendein Irrer der aktuellen Leicester-Truppe angeboten, nach 26 Premier-League-Runden an der Spitze zu stehen, sie hätte sofort unterschrieben.
Im Durchschnitt ist ein Spieler der «Foxes» 5,3 Millionen Euro wert, ein Viertel eines Kickers von beispielsweise Manchester City oder Meister Chelsea. Und trotzdem rockt das Team von Claudio Ranieri die Liga, wie es in der Premier League schon lange nicht mehr der Fall war.
Steht Leicester auch am Ende der Saison auf dem Spitzenplatz? Holen sich Vardy, Mahrez und Co. gar den Meistertitel? Es wäre ein Novum im englischen Fussball. Letztmals hat in der Saison 1994/95 eine Mannschaft den Pott in die Höhe gestemmt, die nicht Manchester United, Manchester City, Arsenal oder Chelsea geheissen hat. Es waren die Blackburn Rovers rund um Topscorer Alan Shearer.
Allerdings sind nach der bitteren Pleite vor zwei Wochen bei Arsenal London etwas Zweifel aufgekommen, ob Leicester es schafft, den sensationellen Lauf bis zur letzten Runde durchzuziehen. Zwar gingen die «Foxes» im Emirates Stadium in Führung, in der zweiten Halbzeit war Arsenal dann aber dermassen überlegen, dass es eine Frage der Zeit war, ehe die «Gunners» die Partie drehen würden.
So ist es dann auch gekommen: Zunächst traf Theo Walcott zum Ausgleich, in der Nachspielzeit war es dann Danny Welbeck, der die Londoner zum vielumjubelten Sieg köpfte.
Heute hat Leicester die Chance, die Scharte auszuwetzen und den 16. Sieg im 26. Meisterschaftsspiel zu verbuchen. Zu Gast ist das akut abstiegsbedrohte Norwich rund um Neuzuzug und Nationalspieler Timm Klose. Die «Kanarienvögel» haben nach Aston Villa und Sunderland am meisten Niederlagen auf dem Konto (14) und gemeinsam mit Sunderland die schlechteste Abwehr der Liga (50 Gegentreffer in 26 Spielen).
Die Verpflichtung von Timm Klose hat bislang noch nicht gefruchtet, in der Formtabelle liegt Norwich mit vier Niederlagen aus den letzten fünf Partien auf dem letzten Platz.
Es ist eine Ausgangslage wie geschaffen für Leicester City. Sollte der Tempo-Fussball heute zurückkehren, sollte Wes Morgan die Verteidigung wie gewohnt sicher orchestrieren, ist Riyad Mahrez für Glanzmomente im Mittelfeld besorgt und scort Speerspitze Jamie Vardy so zuverlässig wie bis anhin, dann sollte einem Sieg nichts im Wege stehen. Oder aber, der Dämpfer gegen Arsenal hat das Gefüge Leicesters doch mehr durchgerüttelt, als gemeinhin angenommen wird.