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Ex-FIFA-Präsident Sepp Blatter: «Verloren den Fussball an Saudi-Arabien»

AR-RAJJAN 26.11.2022 MISTRZOSTWA SWIATA W PILCE NOZNEJ 2022 GRUPA C MECZ: POLSKA - ARABIA SAUDYJSKA 2:0 --- 2022 FIFA World Cup, WM, Weltmeisterschaft, Fussball GROUP C MATCH IN AL RAYYAN: POLAND - SA ...
contGianni Infantino hat die Fussball-WM nach Katar gebracht. 2034 wird Saudi-Arabien folgen.Bild: IMAGO/Newspix

Ex-FIFA-Präsident Blatter alarmiert: «Wir haben den Fussball an Saudi-Arabien verloren»

Die Präsenz Saudi-Arabiens im Weltfussball wächst. Sepp Blatter gefällt das nicht. Der frühere FIFA-Präsident schaut mit kritischem Auge auf diese Entwicklung.
12.07.2025, 16:4412.07.2025, 16:44
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t-online

Ex-FIFA-Präsident Sepp Blatter hat sich mit deutlichen Worten zur aktuellen Ausrichtung des Fussball-Weltverbands unter Gianni Infantino geäussert. In einem Interview mit RTL/ntv warnte der 88-Jährige vor der zunehmenden Einflussnahme Saudi-Arabiens – und sprach von einer bedenklichen Entwicklung im Weltfussball.

«Wir haben den Fussball an Saudi-Arabien verloren. Wir haben ihn offeriert und die haben ihn genommen», sagte Blatter. Besonders kritisch sieht er dabei die Rolle seines Ex-Arbeitgebers: «Erstaunlicherweise gibt es innerhalb der EIFA keine Opposition dagegen.»

Saudi-Arabien hatte im Dezember vergangenen Jahres als einziger Bewerber den Zuschlag für die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2034 erhalten. Zudem ist der Staatsfonds PIF massgeblich an der Finanzierung der neuen Klub-WM beteiligt. Das Turnier mit 32 Teilnehmern endet am Sonntag mit dem Finale zwischen Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea.

Blatter, der die FIFA von 1998 bis 2016 führte, zeigte sich besorgt über die steigende Belastung für die Spieler. «Es gibt zu viel Fussball», sagte er. Immer wieder seien dieselben Spieler und Klubs betroffen, ohne ausreichende Erholungspausen. Spiele bei grosser Hitze, wie zuletzt in den USA, bezeichnete er als «ungesund und frech».

Auch den Führungsstil von Nachfolger Gianni Infantino kritisierte der Schweizer. Laut Blatter werde heute im FIFA-Kongress kaum noch diskutiert. «Alles läuft elektronisch und niemand sagt etwas. Man darf sogar sechs Stunden zu spät zu einem Kongress kommen», sagte er. Damit spielte Blatter auf eine Szene im Mai an, als Infantino nach einem Besuch bei Donald Trump eine Fifa-Versammlung in Paraguay deutlich verspätet eröffnete. (abu/t-online.de)

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65 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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T. Eddy
12.07.2025 16:48registriert Oktober 2015
Oh nein, wenn man nur wüsste wer mit diesem Blödsinn bei der Fifa begonnen hat?
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Only G
12.07.2025 17:58registriert Dezember 2016
Blatter hat die WM in einer Doppelvergabe an Russland und Quatar verschachert. Worüber regt sich der Alte nun genau auf?
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Gen X
12.07.2025 18:32registriert August 2023
Sepp Blatter hat die Korruption in der Fifa vergoldet, hat als erster seine Fühler nach den arabischen Staaten ausgestreckt und jetzt jammert er über die Geister, die er rief?
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