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Champions League: Muslera-Ausraster ging eine YB-Provokation voraus

Galatasaray's goalkeeper Fernando Muslera, center, argues with YB's Filip Ugrinic, YB's Ebrima Colley, and YB's Mohamed Ali Camara, from left, during the Uefa Champions League play ...
Gegen Ende des Spiels wurde es hitzig – mittendrin: Fernando Muslera und Ebrima Colley.Bild: keystone

Im TV nicht zu sehen – deshalb war Galatasaray-Goalie Fernando Muslera so wütend auf YB

Die Schlussphase zwischen Galatasaray und YB war ziemlich hitzig. Besonders bei Goalie Fernando Muslera kochte die Wut ordentlich hoch – vorangegangen war dem aber eine den Kameras verborgen gebliebene Provokation eines YB-Profis.
28.08.2024, 10:4628.08.2024, 13:34
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Der Ali Sami Yen Spor Kompleksi gilt als eines der lautesten Stadien der Welt. Die Arena, in der Galatasaray Istanbul seine Heimspiele austrägt, ist ein echter Hexenkessel. Das erlebte am gestrigen Dienstagabend auch YB, das sich von der Kulisse jedoch unbeeindruckt zeigte und dank eines erneuten Siegs in die Champions League einzog.

«Die giftigen Momente sind an uns abgeprallt», sagte Trainer Patrick Rahmen nach dem Spiel zum SRF. Was er damit meinte? In der Schlussphase wurde es zwischen den beiden Teams hitzig. Es kam gar zu einer Rudelbildung vor den beiden Ersatzbänken. Ausgangspunkt war die Doppel-Auswechslung von Filip Ugrinic und Ebrima Colley bei den Gästen.

Wie vorgeschrieben, gingen die beiden YB-Profis beim nächstgelegenen Punkt der Seitenlinie vom Feld und trabten dann entlang der Bande in Richtung der Bank. Dabei wurden sie von den türkischen Fans jedoch mit Bechern und Gegenständen beworfen, weshalb Ugrinic und Colley wieder aufs Feld kamen, um sich ausser Reichweite der Wurfgeschosse zu bringen. Dies sorgte bei den Spielern von Galatasaray – allen voran Goalie Fernando Muslera für grossen Ärger. Der 38-Jährige begann die ausgewechselten Gegenspieler vom Feld zu schubsen, woraufhin es zu einer grösseren Auseinandersetzung zwischen den beiden Teams kam.

Musleras Wut rührte aber noch von einer anderen Aktion her. Der Uruguayer hatte nämlich etwas beobachtet, was einigen TV-Kameras verborgen blieb. So hatte Ebrima Colley beim Gang vom Feld den Finger vor den Mund gehalten und dem Publikum so signalisiert, ruhig zu sein. Eine Provokation, auf welche die Becherwürfe folgten. Muslera signalisierte dem Schiedsrichter, was Colley getan hatte.

Der norwegische Schiedsrichter Espen Eskas brachte die Situation nach einigen Minuten wieder unter Kontrolle, Konsequenzen hatte die Rudelbildung lediglich für Galatasarays Kaan Ayhan und Berns Darian Males, die beide Gelb sahen. Doch die Gemüter blieben erhitzt – auch hier allen voran bei Fernando Muslera.

Dass der sich nicht wirklich beruhigt hatte, war kurz darauf zu sehen. Wieder war dem eine «Provokation» von YB vorhergegangen: das Tor zum 1:0. Nachdem Alan Virginius einen Bilderbuch-Konter mustergültig abgeschlossen hatte, trat Galatasaray-Goalie Muslera den jubelnden Torschützen um. Wie böswillig der Tritt, der in den Fernsehbildern nicht genau zu sehen war, zeigen Bilder in den sozialen Medien. Die logische Folge: Schiedsrichter Eskas zeigte dem Routinier die rote Karte.

Hier ist das Ausmass von Musleras Tritt zu sehen.
Hier ist das Ausmass von Musleras Tritt zu sehen.Bild: x.com

Für Muslera dürfte der Ausraster wohl mehr als nur eine übliche Sperre von einem Spiel zur Folge haben. Wie lange Galatasaray, das nun in der Europa League spielen wird, dort auf seinen Schlussmann verzichten muss, ist noch unklar.

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55 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mstuedel
28.08.2024 11:03registriert Februar 2019
Warum ein Finger vor dem Mund in Richtung Pfeiffkonzert der Zuschauer eine Riesenprovokation sein sollte, ist mir schleierhaft. Ich empfinde dann schon eher das Dauer-Pfeiffkonzert der Zuschauer bei Ballkontakt von YB als Provokation, aber das ist ja wohl halt normal so bei Galatasaray...
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ThePower
28.08.2024 10:54registriert März 2016
Der gehört für lange Zeit aus dem Verkehr gezogen, eines Profis nicht würdig.
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dunou
28.08.2024 10:57registriert August 2016
Aber nein, als Uruguayer macht man es doch mit Stil und nimmt die Beisserchen zuhilfe. Ab in den Nachhilfeunterricht zu Suarez!
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