Am Ende ist der Ärger riesig. Cristiano Ronaldo leistet sich in der 93. Runde ein Frustfoul an Joël Veltman und sieht dafür noch Gelb – auch eine rote Karte hätte man zumindest diskutieren können.
Wenige Sekunden später ertönt der Schlusspfiff. Juventus Turin verliert gegen Ajax Amsterdam mit 1:2 und scheitert im Champions-League-Viertelfinal. Der portugiesische Superstar verabschiedet sich schnurstracks in die Kabine, den Siegern von Ajax Amsterdam gratuliert er nicht.
Dass Ronaldo frustriert ist, ist verständlich. Er ist es sich schlicht nicht gewohnt, in der Königsklasse vor dem Halbfinal auszuscheiden. Letztmals passierte ihm das mit Real Madrid 2010, als der spanische Rekordmeister im Achtelfinal an Olympique Lyon scheiterte. Die letzten drei Finals der Königsklasse hat «CR7» allesamt bestritten und gewonnen.
For the first time since 2015, Cristiano Ronaldo will not win the Champions League. pic.twitter.com/8vhyqGcLDX
— B/R Football (@brfootball) April 16, 2019
Sich selbst muss Ronaldo – ausser vielleicht jenem des schlechten Verlierers – allerdings keinen Vorwurf machen. Fünf Tore hat Juventus in der k.o.-Phase erzielt, fünf Mal war es der Superstar, der getroffen hat. Auch im Rückspiel schiesst er die «Bianconeri» in der ersten Halbzeit in Führung, treibt seine Mitspieler an und versucht alles, um die Partie noch zu drehen.
Doch der Star kann es nicht mehr richten. Die Schuld muss Ronaldo bei der Film-Franchise «Toy Story» suchen. Dieses Jahr kommt der vierte Film der Reihe heraus. Der bislang letzte Teil erschien 2010, als Ronaldo zum letzten Mal die Halbfinals der Königsklasse verpasste.
From 2007 until the present day Cristiano Ronaldo has reached the #ChampionsLeague semi-finals every year except when a new Toy Story is released in cinemas.
— BBC Sport (@BBCSport) April 17, 2019
What a stat @oilysailor 🙌
More ➡ https://t.co/KwvqS2PANV #Juve #UCL pic.twitter.com/RDlVVlnNJy
Scherz beiseite. Natürlich muss Juventus die gesamte Mannschaft in die Pflicht nehmen. Von Spielern wie Paulo Dybala, Federico Bernardeschi, Miralem Pjanic oder Emre Can kommt einfach zu wenig. Das sieht auch Juventus-Trainer Massimiliano Allegri so: «Ronaldo hat uns in dieser Kampagne viel gegeben. Aber in einem Champions-League-Viertelfinal brauchst du jeden Spieler».
Sie hätten nach 50 Minuten ihre Organisation und Einheit verloren, erklärt der 51-Jährige weiter. So habe Ajax alle Vorteile gehabt. Trotz der Enttäuschung bestätigt Allegri, dass er weiterhin bei der «alten Dame» bleiben will: «Ich habe mich vor wenigen Tagen mit dem Präsidenten getroffen und ihm gesagt, dass ich bei Juventus bleiben will. Wir werden uns bald hinsetzen und die Zukunft besprechen.» (abu)