Mit einem souveränen 2:1-Sieg gegen Lazio, einem Gesamtskore von 6:2 und ohne sich übermässig zu verausgaben ist Titelverteidiger Bayern München in die Viertelfinals der Champions League eingezogen.
Dabei war die Aufgabe für die Italiener schon vor dem Spiel beinahe unmöglich. Vier Tore hätten sie gebraucht, ohne selbst eines zu kassieren, um in die nächste Runde einzuziehen. Doch die Startelf Lazios hatte insgesamt erst vier Karriere-Treffer in der Champions League vorzuweisen. Die Startelf der Bayern kam dagegen auf 156 Tore in der Königsklasse.
156 – Die Startelfspieler des @FCBayern erzielten in der @ChampionsLeague zusammen 161 Tore, also 156 mehr als jene von Lazio (5), das in München mindestens 4 Tore erzielten müsste, um in die nächste Runde einzuziehen. Unterschied. #UCL #FCBLAZ
— OptaFranz (@OptaFranz) March 17, 2021
Derweil ziehen die Münchner zum 19. Mal in die Viertelfinals der Champions League ein. Mit dem Ausscheiden des FC Barcelona (18 Mal im Viertelfinal) überflügelten die Bayern diesen. Dahinter folgen Real Madrid (17 Mal), Manchester United (14 Mal) und Juventus Turin (12 Mal).
19 - Der @FCBayern steht zum 19. Mal im Viertelfinale der @ChampionsLeague und ist nun alleiniger Rekordhalter in dieser Kategorie (Barcelona: 18). Dauergast.#FCBLAZ #UCL pic.twitter.com/0AuubFNGky
— OptaFranz (@OptaFranz) March 17, 2021
Auch abgesehen von den Bayern sind die Deutschen in dieser Champions-League-Saison erfolgreich. Dortmund ist in den Viertelfinals ebenfalls mit dabei, und insgesamt gleich vier deutsche Trainer. Hansi Flick schlug mit den Bayern Lazio. Edin Terzic warf mit dem BVB Sevilla raus. Jürgen Klopps krisengebeuteltes Liverpool bezwang Leipzig und Thomas Tuchel setzte sich mit Chelsea gegen Atlético Madrid durch.
Es ist das erste Mal in der Geschichte der Champions League, dass eine Nation gleich vier Trainer unter den besten acht Mannschaften hat.
4 – Deutschland ist mit Jürgen Klopp (@LFC), Edin Terzic (@BVB), Hansi Flick (@FCBayern) und Thomas Tuchel (@ChelseaFC) als erste Nation mit 4 Trainern im Viertelfinale der @ChampionsLeague vertreten. Trainerschmiede.#UCL pic.twitter.com/6zKVt0dmUm
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Bleiben wir noch kurz bei Thomas Tuchel, denn der hat momentan einen Lauf. In seinen ersten dreizehn Spielen als Chelsea-Trainer hat der Deutsche nie verloren und neun Siege und vier Unentschieden eingefahren. Derart lange ungeschlagen war noch kein neuer Coach bei den «Blues».
Dementsprechend gross ist auch das Vertrauen des 47-Jährigen in seine Mannschaft. Nach dem Sieg gegen Atlético sagt Tuchel: «Das Team zeigt einen unglaublichen Hunger. Wir haben wieder zu null gespielt, das ist fantastisch. Ich glaube, niemand will im Viertelfinal gegen uns spielen.»
Tatsächlich scheint bei Chelsea aktuell vieles zu passen – auch die Moral bei jenen Akteuren, die gerade nicht spielen können. Das entscheidende 2:0 gegen Atlético bejubeln Thiago Silva, Mason Mount und Jorginho auf der Tribüne frenetisch.
Bei ebendiesem 2:0 für Chelsea zeigten auch die Akteure auf dem Feld grossen Willen. Sinnbildlich dafür steht N'Golo Kanté. Der Franzose ist bereits 93 Minuten auf dem Feld, als er am eigenen Strafraum den Ball erobert und erkennt, dass sich eine Konterchance ergibt. Im Vollsprint ist er neun Sekunden später im gegnerischen Strafraum.
Christian Pulisic entscheidet sich dann zwar für den Pass zu Emerson – dass dieser so viel Platz hat, ist aber auch ein Verdienst von Kanté, der es mit seinem Sprint für den Verteidiger bedeutend schwieriger macht.
Dass Chelsea gestern zu null spielte, hatte auch damit zu tun, dass Luis Suárez nicht traf. Wieder nicht. Zum 25. Mal in Serie blieb der Uruguayer in der Champions League ohne Tor. Das ist vor ihm noch keinem anderen Mittelstürmer passiert.
CHL 1-0 ATM (59’) - Se va Luis Suárez que se convierte en el primer delantero centro que enlaza 25 partidos consecutivos sin marcar como visitante en TODA la historia de la Champions League #UCL
— MisterChip (Alexis) (@2010MisterChip) March 17, 2021
Der bekannte Fussball-Analyst «MisterChip» machte sich einen Spass auszurechnen, wie lange Suárez schon auf ein Auswärtstor in der Champions League wartet: 2160 Minuten oder 36 Stunden. Anders formuliert ist das genug Zeit, um die kompletten ersten beiden Staffeln der TV-Serie «Lost» zu schauen.
Vielleicht hätte wenigstens ein Penalty geholfen, um Suárez' Torfluch zu brechen? Diesen suchte Yannick Carrasco im Duell gegen Chelseas César Azpilicueta. Das Duell war knapp im Strafraum, die Hand Azpilicuetas war kurz an Carrascos Bauch. Doch der Belgier liess sich auch rasch und einfach fallen.
Schiedsrichter Daniele Orsato hatte aber kein Gehör für die Proteste der Atlético-Akteure und auch der Videoassistent schaltete sich nicht ein. Ein korrekter Entscheid?