Der 2:0-Sieg gegen Rapperswil war seine Abschiedsvorstellung. Nur zwei Tage nach dem ersten Meisterschaftssieg mit der U21 des FC Basel schmeisst Alex Frei hin. Er hat genug. Per sofort stellt er sein Amt als Trainer der höchsten Nachwuchsstufe zur Verfügung.
Der Rücktritt des Rekordtorschützen der Schweizer Nationalmannschaft ist der zweite, gewichtige Abgang beim FC Basel inner Wochenfrist. Bereits am letzten Montag liess Ruedi Zbinden seinen Abschied verlauten. Auch er, weil er keine Lust mehr hatte. Auch er, weil für ihn zu viel nicht passt im Verein.
Wie bei Frei also. Er, der als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge als Trainer der ersten Mannschaft galt. Der Wunschkandidat der Führung, einer der letzten mit rotblauem und vor allem fussballerischem Background.
Denn mit Freis Abschied verliert der FCB nicht einfach seinen U21-Trainer, sondern eine der letzten Figuren, welche beim Besitzerwechsel 2017 als Gesicht des neuen FCB vorgestellt wurden. Zusammen mit Marco Streller (ebenfalls zurückgetreten) und Massimo Ceccaroni (nach Indien verbannt) sollte Frei für den Neuanfang beim FC Basel stehen, war im Verwaltungsrat. Dieses Amt hat er längst abgelegt, nun schmeisst er auch als Trainer hin.
Dass nun auch er geht, ist ein weiteres Zeichen für die zerrütteten Verhältnisse im und um den FCB. Frei, der kein Geheimnis daraus gemacht hat, dass er durchaus Ambitionen und Lust auf den Posten des Cheftrainers der ersten Mannschaft gehabt hätte, geht freiwillig. Weil er monatelang hingehalten wurde, im Ungewissen war, ob oder wann er nun Marcel Koller beerben sollte.
Wie es auf sportlicher Ebene mit der U21, aber auch mit dem Posten als Cheftrainer der ersten Mannschaft beim FC Basel weiter gehen wird, ist unklar. Der Verein hat sich zu Freis Rücktritt noch nicht geäussert, die Koller-Nachfolge ist ebensowenig geklärt. Viel wichtiger ist aber, dass der Verein mehr und mehr an Identifikation verliert. Es ist ein gefährlicher Weg, den Präsident Burgener, CEO Heri und die restliche Führung gehen.